Kapitel 26
AYDEN BAKER
Das Blut in seinen Adern begann zu pulsieren, als er sich die Worte gefühlt zum tausendsten Mal durchlas. Da half auch die Klimaanlage in seinem Wagen nichts, die er auf volle Dröhnung eingeschaltet hatte. Erst das laute Hupen des Fahrers, der hinter ihm an der nun grünen Ampel stand, riss ihn aus seiner Schockstarre. Hastig warf Ayden den Zettel neben sich auf den Beifahrersitz und drückte aufs Gaspedal, sodass die Räder durchdrehten.
Die hätten auch denken können, dass du besoffen bist.
'Schnauze! Ich muss mich auf die Straße konzentrieren', rief er in Gedanken und schüttelte seinen Kopf, um seine innere Stimme abzuwimmeln. Jedoch brachte es ihm nichts, denn sein inneres Stimmchen hielt ihm eine Strafpredigt, die das Fass beinahe zum Überlaufen gebracht hätte, wenn nicht die Polizei neben seinem Wagen halten würde, um ihn zu bitten den Wagen anzuhalten und aus diesem zu steigen. Seufzend gehorchte er dem Befehl der Beamten und stieg aus dem Wagen. Einer der beiden Polizisten schaute lange zu Ayden herüber, dessen Gesichtsausdruck sich in Nervosität zu wandeln schien. Das Herz in der Brust begann wild zu schlagen, die Hände wurden schwitzig.
«Verbergen Sie etwas?», riss ihn eine tiefbrummende Stimme aus seinen Gedankengängen.
Ayden zuckte heftig zusammen. «Wie bitte?»
Der bisher schweigende Kollege lachte leise. «Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Baker. Nur eine Routinekontrolle.»
Zustimmend nickte sein Kollege. «Fahrzeugpapiere und Führerschein bitte!»
Allmählich fiel die Anspannung von Ayden ab. Erleichtert zog dieser die gewünschten Papiere hervor und reichte sie den Beamten, die zufrieden nickten und ihn weiterfahren ließen. Hastig hatte Ayden die Papiere verstaut und stieg in sein Auto, um den Motor einzuschalten und das Gefährt in Gang zu setzen.
Nach einer geschlagenen Stunde kam er an einem alten Lagerhaus an. Den Wagen hatte Ayden in sicherem Abstand geparkt, damit ihn keiner entdeckte. Nun stand er in den zerfallenen Ruinen des alten Lagerhauses und schien auf jemanden zu warten.
Ich sage dir eins. Es wird keiner auftauchen, mischte sich seine innere Stimme ein und brachte ihn beinahe zur Weißglut, wenn nicht ein unbeschreibliches Gewicht seinen Körper zu Boden drücken würde. Augenblicklich waren seine Sinne zum Zerreißen gespannt. Blitzschnell hatte sich Ayden von dem Gewicht lösen können und drückte den Körper des Fremden zu Boden. Dabei sah er der Person in die kalten Augen, die ihn reglos zu beobachten schienen.
«Wer bist du und was willst du hier?», zischte Ayden und ließ von dem Körper ab, der reglos am Boden lag und zu ihm aufsah.
«Du hast den Zettel also erhalten», sprach die Person und richtete sich langsam auf. Skeptisch beäugte Ayden den Mann, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und in seine braunen Augen sah. Vermutlich versuchte er gerade herauszufinden, was in Ayden vor ging.
Ich glaub, dass er schon weiß, was in dir vorgeht.
«Welchen Zettel?», platzte es aus Ayden heraus. Der Fremde lachte, kam näher und näher bis er wenige Schritte vor ihm zum Stehen kam.
«Du weißt, welchen Zettel ich meine, Baker! Tu nicht so, als wüsstest du von nichts!»
Noch bevor Ayden ihm widersprechen konnte, hatte die fremde Gestalt ihn gepackt und einen sorgfältig zusammengefalteten Zettel aus seiner Brusttasche herausgezogen. Nachdem die Person den Zettel entfaltet hatte, hielt sie diesen vor Aydens Gesicht.
«Du sollst lesen!», befahl er mit forscher Stimme. Seufzend las Ayden die Worte, die auf dem Zettel standen. Wieder breitete sich ein Gefühl in ihm aus, dass er nicht zu beschreiben wagte.
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Wenn aus Liebe Hass wird
Teen Fiction+++TEIL EINS+++ Zwei Rivalen. Zwei Feinde. Zwei Liebende. Zwei gegensätzliche Gefühle, die heftig aufeinanderprallen. Zwei Personen, die sich die Köpfe einschlagen, wenn man sie nicht voneinander fern hält. Zwei Personen, die einander bis auf den To...