Der Dämon

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Mies gelaunt fuhr ich in die Garage und schloss anschließend das Tor. Im Flur warf ich meine Tasche zu Boden und stapfte grummelnd in die Küche. Ich griff nach der Tür vom Kühlschrank um mir einen Limo zu holen als ich ein Geräusch hörte. Verwundert stockte ich. "Dad?" keine Antwort. Alarmiert nahm ich mir eines der Küchenmesser zur Hand. Auf leisen Sohlen schlich ich zurück in den Flur. Da hörte ich es wieder. Es kam aus dem Wohnzimmer. Ich atmetet tief durch, sammelte meinen Mut und stieß die Tür zum Wohnzimmer auf.  

Es war schlicht möbliert mit Sofa, einem kleinen Tisch, Schrank und Fernseher. Dazu gab es einen Kamin in dem kein Feuer loderte. Und vor dem Sofa stand ein Junge. Erschrocken sah er mich an während ich das Messer auf ihn gerichtet hielt. Er war nicht älter als ich selbst mit schwarzem zerzaustem Haar. Er war Barfuß obwohl Winter war. Sein Hemd war aus Leinen und seine Hose am Saum ganz zerrissen. Am meisten irritierten mich jedoch seine Giftgrünen Augen mit den Schlitzpupillen. Seine Zähne ähnelten einem Raubtier und seine langen schwarzen  Fingernägel hätten genauso gut Krallen sein können. 

"Was willst du hier und wer bist du?" Misstrauisch hob ich das Messer an. Abwehrend hob er die Hände während sein Blick am Messer haftete. Ängstlich wich er einen Schritt zurück. "Du wirst mir vielleicht nicht glauben, aber ich bin Lucifer. Der Kater den du vor dem Wolf gerettet hast." erklärte er eingeschüchtert von dem Messer. "Du hast recht ich Glaub dir nicht!" knurrte ich und holte mein Handy aus meiner Hosentasche ohne ihn aus den Augen zu lassen. "Ich ruf die Polizei!" drohte ich und er wedelte verzweifelt mit den Armen rum. "Nein! So warte doch! Ich bin wirklich der Kater. Dein Kater!" behauptete er weiter während ich bereits wählte und mir das Handy ans Ohr hielt. Es klingelte auf der anderen Seite. "Kassy jetzt lass es mich doch erklären!" bettelte er ratlos und fuchtelte wild mit den Armen herum. "Vergiss es! Wenn du was klauen willst tu's woanders!" knurrte ich und er fuhr sich noch verzweifelter durchs Gesicht. "Curse Village Police Departement wie kann ich helfen?" meldete sich eine raue Männerstimme aus dem Hörer. "Wenn du mir nicht glaubst dann beweise ich es dir!" sprach er mit lauter Stimme gerade als ich dem Polizisten Antworten wollte.

Er krümmte sich und sank auf alle Viere. Schwarzes Fell verschluckte seine Kleidung. Seine Menschlichen Züge schwanden. Seine Hände wurden zu Pfoten. Ihm wuchs ein Schwanz während er an Größe verlor. Innerhalb eines Augenblickes verwandelte sich er sich in den Kater den ich Lucifer getauft hatte. Perplex starrte ich ihn an und er starrte mich an. Keiner von uns rührte sich auch nur einen Millimeter. "Hallo? Sind sie noch dran?" kam es grimmig aus dem Hörer. Ich gab keinen laut von mir. "Wenn das ein Scherz sein soll dann stört gefälligst jemanden anderes und nicht mich ihr verdammten Rotz Gören!" schimpfte der Mann auf der anderen Seite der Leitung und legte auf.

Scheppernd fiel mir das Messer aus der Hand und befreite mich aus meiner starre. "Du bist nur eine Katze! Das eben war nicht echt!" versuchte ich mir einzureden. Taumelnd wich ich zurück und stützte mich am Türrahmen ab. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein! Aber statt mich einfach meiner Selbsttäuschung zu überlassen verwandelte er sich wieder zurück in einen Menschen. Das Fell wich Kleidung. Seine Menschlichen Glieder und Gesichtszüge kehrten zurück. "Doch war echt!" sagte er noch obendrein und ich starrte ihn nur wieder perplex an. "Aber... wie machst du das?" stammelte ich völlig überfordert. 

"Ich bin sozusagen ein Dämon. Ein Katzendämon um genau zu sein." erklärte er zögerlich und ich verstand die Welt nicht mehr. "Ein Dämon?" skeptisch hob ich eine Augenbraue. Das was ich gesehen hatte war nicht mit irgendwas zu erklären das ich kannte, aber musste es gleich ein Dämon sein? "Ja ein Dämon." wiederholte er und ich seufzte ergeben. Was auch sonst? War ja schließlich das normalste der Welt einen Dämon in seinem Haus aufzufinden....

"Okay nehmen wir an du bist ein... " es fiel mir offensichtlich schwer das einzusehen. "Dämon?" half er mir mit fragendem Blick auf die Sprünge. "Was tust du hier?" fragte ich schließlich um es auf den Punkt zu bringen. "Ich wurde von dem Wolf gejagt und du hast mich gerettet weißt du nicht mehr?" fragte er verwundert. Ich schüttelte den Kopf. "Nein das meine ich nicht. Was machst du hier in meinem Haus? Wenn du wieder gesund bist wieso gehst du dann nicht einfach?" fragte ich und hoffte einfach das er verschwinden würde damit ich Morgen früh aufwachen und das alles als Traum abstempeln konnte. "Du hast mich gerettet und meine Wunden versorgt. Du gabst mir zu Essen und einen Namen folglich gehöre ich dir und bin dein Kater." erklärte er fröhlich mit einem Naiven lächeln. Ich seufzte und löste mich vom Türrahmen. 'Kassy?" verwundert sah er mich an. "Das ist alles etwas viel auf einmal. Ich geh schlafen." brummte ich überfordert von dem ganzen und ging auf mein Zimmer.

Den Rest des Tages dröhnte ich mich mit The Walking Dead zu und schlief dabei irgendwann ein. Lucifer sah ich den restlichen Tag nicht mehr oder ich bemerkte ihn einfach nicht, schließlich war er eine Katze... ein Katzendämon.

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