Pizza

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Völlig perplex starrten die beiden auf die Glühwürmchen die vor ihnen im Raum schwebten und sich wie Dampf wieder verflüchtigten. "Das ist alles etwas viel auf einmal, ich weiß. Also lassen wir euch einfach etwas Bedenkzeit." sagte ich und ging mit Lucifer hoch in eines der noch leeren Zimmer. Hier standen nur ein alter Tisch, Stuhl und ein alter Ledersessel die noch vom Vorbesitzer waren. Lucifer verwandelte sich in seine Menschlich Gestallt zurück und setzte sich auf den Stuhl. "Tut dir dein Arm noch weh?" fragte ich besorgt da mein Arm immer noch etwas ziepte. Er nickte stumm während ich meine Hand auf seine Schulter legte um die Schmerzen zu lindern. Meine Hand wurde warm und ein sanftes Goldenes Licht pulsierte durch meine Hand.

Das Licht nahm den Schmerz und wärme durchflutete uns beide gleichermaßen. "Die Bindung ist schon so stark das du meine Schmerzen spüren kannst?" seine Stimme zitterte als er das Schweigen brach. Ich senkte meine Hand. Das Licht erlosch. "Lucifer was ist los?" fragte ich sanft und er sah mich verzweifelt an. "Ich habe Angst! Schreckliche Angst dich zu verlieren." seine Stimme wurde brüchig und tränen rannen ihm die Wangen herab. Ich nahm ihn in den Arm und streichelte ihm den Kopf. "Hey du brauchst keine Angst zu haben. Schließlich hast du uns aneinander gekettet. Du wirst mich also noch eine ganze weile an der Backe haben. Und jetzt hör auf zu weinen du bist doch ein Mann oder nicht?" versuchte ich ihn aufzumuntern und er lachte halbherzig. "Sogar Jax hat mich eine Memme genannt." sagte er nicht gerade überzeugt und ich schmunzelte. "Ja du bist eine Memme, die größte die ich je gesehen habe, aber du bist auch mein Kater und ein wundervoller Freund." meinte ich aufrichtig und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. "Ich hab dich lieb Kassy." sagte er so leise das ich es kaum hörte. Ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich hab dich auch lieb Lucifer." erwiderte ich und nahm ihn wieder in den Arm. Er war echt zu sensibel für einen Dämon. 

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Einige Stunden später klopfte es laut an der Tür. Ich war mit Lucifer im Arm am Fenster eingeschlafen. Träge setzte ich mich auf und schob Lucifer von meinem Bein runter, der einfach weiter schlief. "Kassy ich hab nachgedacht und naja das ist total verrückt! Ich meine... ein Dämon... in dieser Stadt..." fing Jax an und ich verstand seine Verwirrung nur zu gut. "Ja ist schon ein komischer Zufall." sagte ich gähnend und er nickte. "Ja so kann man es auch sehen." sagte er nicht wirklich überzeugt. "Raus mit der Sprache!" forderte ich da er offensichtlich was sagen wollte es aber nicht tat. "Was wovon redest du?" fragte er als wüsste er nicht was ich meine und legte seine Hand nervös in den Nacken. "Komm schon ich kenne dich mittlerweile gut genug um zu wissen das dich da was stört also sag es!" forderte ich ihn wieder auf und er seufzte ertappt. "Es ist nur irgendwie seltsam." gestand er und ich sah ihn fragend an. "Wir kennen uns erst seid kurzem und dann erzählst mir gleich so eine große Sache..." er fuhr sich überfordert durch die Haare. "Ich hatte nie wirklich Freunde oder überhaupt welche. Das alles ist einfach noch so neu für mich verstehst du?" gestand er und mir ging ein Licht auf. Jax war es nicht gewohnt das ihm jemand vertraute. 

Ich schmunzelte. "Wir haben hier massig Zeit also kannst du dich auch daran gewöhnen das wir Freunde sind, richtige Freunde okay?" ich hielt ihm die Faust hin und er drückte seine gegen meine. "Okay." "Gut dann lass uns mal was essen ich hab voll Hunger." schlug ich vor und war mal zur Abwechslung gut gelaunt. Ich weckte Lucifer und zu dritt gingen wir runter in die Küche. 

Unten in der Küche saß Dad. "Wenn du noch etwas Zeit brauchst Dad, dann..." setzte ich an und deutete zur Tür. Er schüttelte den Kopf. "Nein schon gut." winkte er ab und kam zu uns. Er drückte Lucifer und klopfte ihm auf den Rücken. "Danke das du meine Tochter gerettet hast." bedankte er sich aufrichtig und lies Lucifer wieder los. "Sicher." erwidert Lucifer etwas unsicher und verwirrt. Dann wandte Dad sich an mich. "Na gut also wie sollen wir kochen oder besser was? Wir könnten ein paar Würste über dem Kamin machen." schlug Dad vor und ich haute einmal mit meiner Faust gegen den Ofen der daraufhin ansprang. "Also ich bin für Pizza." sagte ich während kleine Blitze über das Gerät zuckten. 

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Nach einer leckeren Tiefkühlpizza spielten wir wieder Karten und alle möglichen Spiele die wir so da hatten. Im Radio wiederholten sie bloß die selbe Meldung wie gestern schon das man im Haus bleiben sollte und das der Sturm wohl noch anhalten würde. Am Abend kam ich dann endlich dazu mit Lucifer über diesen komischen Traum zu reden. Ich erzählte ihm was ich gesehen hatte und er wurde immer nervöser dabei. "Also das war dann wohl sowas wie ein clone von dir der auf astraler ebene dahin geschickt wurde, aber so genau kann ich dir das auch nicht erklären. Aber es ist wohl wie eine Vision nur das du an dem Ort bist während dein Körper hier ist. Es ist aber auch sehr gefährlich den wenn du außerhalb deines Körpers stirbst, stirbst du auch wirklich." versuchte Lucifer mir das zu erklären, wenn auch etwas holprig. "Okay... ich verstehe es zwar nicht so ganz aber nennen wir es doch einfach Vision." meinte ich und Lucifer nickte einverstanden. 

"Die Bindung ist mittlerweile wirklich stark geworden. Wir sollten vorsichtig sein besonders wo Karus seinem Herrn von uns erzählt hat, einem von höherem Rang." murmelte Lucifer beunruhigt und kriegte mal wieder schiss. Ich seufzte und wuschelte ihm durch die Haare. "Jetzt mach dir nicht gleich ins Hemd. Das wird schon!" sagte ich zuversichtlich und er seufzte ergeben. "Stimmt... irgendwie." ich haute ihm gegen den Arm. "Aua hey." "Dann mach nicht so ein deprimiertes Gesicht!" ermahnte ich ihn und er rieb sich schmollend den Arm. So eine Memme!

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Dämonenblut ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt