Flucht

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In der Nacht schlüpfte ich nicht aus meinem Körper weshalb ich am Morgen frisch ausgeruht mein Morgentraining durchziehen konnte und anschließend mit den Magieübungen weiter machte. Ich versuchte es einfach mit Meditation wie die es immer in Filmen machten, aber so wirklich funktionieren tat das nicht. Reichlich genervt lies ich mich rücklinks in den Schnee fallen und starrte hoch in den Wolken verhangenen Himmel. "Lass mich raten du kommst nicht weiter?" Violett kam mit einem Korb voller Kräuter zu mir, die sie im Wald gesammelt hatte.

"Nicht im geringsten." Erwiderte ich genervt und sie schmunzelte. "Vielleicht gehst du einfach falsch an die Sache ran." meinte sie und ich sah sie fragend an. "Versuch es doch mal mit einem Zauberspruch um deine Konzentration zu bündeln. So als... Mantra für den Anfang bis du es ohne kannst." schlug sie vor und verschwand in der Hütte. Ich seufzte, setzte mich wieder auf und überlegte mir einen passenden Spruch. Versuchen konnte ich es ja mal. "Befreie meinen Geist vom Körper... nein. Trenne Körper und Geist nach meinem Willen... nein. Spalte dich ab mein Geist und sei frei... nein." ich stöhnte genervt auf. "Verdammt! Das kann doch nicht so schwer sein!" fluchte ich und dachte angestrengt nach.

Ich sah hoch in den Himmel als mir eine Idee kam. Ich atmete tief und konzentrierte mich. "Löse dich von meinem Körper innerer Geist." sprach ich und wiederholte es einige male bis mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Mein Geist meinem Körper entwich. "Ich hab's Geschafft!" jubelte ich und drehte ein paar Loopings bevor ich meinen Körper betrachtete. Mein Kopf hing vorne über und meine Augen glühten Grün während mein Gesicht plötzlich viel blasser wirkte. "Voll gruselig den eigenen Körper so zu sehen." ich schüttelte mich schaudernd.

Ich schmunzelte und sah zur Hütte zurück wo Lucifer als Katze saß und döste. Ich flog hoch in den Himmel auf. Immer schneller gewann ich schnelle an höhe. Immer höher bis ich die Wolkendecke durchbrach. Ein weiter blauer Himmel eröffnete sich vor mir mit der strahlenden Sonne. Ich lachte glücklich auf und flog so schnell ich konnte im Slalom um die Wolkenberge. Jauchzend vor Freude schraubte ich mich hoch in den Himmel, streckte die Hand nach der Sonne aus und lies mich fallen. Im Sturzflug ging es zurück durch die Wolken in Richtung Erdboden. Ich grinste breit, beschleunigte und zielte genau auf meinen Körper. Durch den Schwung wurde ich gegen einen Baum geschleudert. Ich keuchte auf während Schnee aufwirbelte. Ich lachte und stand leicht taumelnd auf. Fliegen war der absolute Wahnsinn!

"Kassy!" Violett kam aus der Hütte auf mich zu gelaufen. "Violett ich hab es geschafft! Ich hab den Geisterlauf gemeistert." erzählte ich ihr noch ganz begeistert. "Echt? In der Regel braucht man dafür Monate." etwas irritiert sah sie mich an und schüttelte dann den Kopf. "Das ist jetzt unwichtig. Wir haben ein Problem ein großes Problem!" sagte sie ernst und ich folgte ihr in die Hütte. Im vorbei gehen griff ich mir Lucifer. "Was ist den los?" fragte ich dann in der Hütte.  "Balmur hat die Eisriesen auf uns angesetzt und sie werden bald hier sein!" platzte Violett aufgebracht raus und hielt mir einen Spiegel entgegen auf dem Riesen aus blauem Eis sich den Weg durch die Bäume bannten indem sie diese einfach wie Streichhölzer abknickten. Es waren fünf riesige Eiswürfel auf Beinen! 

"Das sieht schlecht aus." sagte ich ernst und Violett nahm den Spiegel weg. "Sag ich ja und meine Barriere hält gegen die nicht lange stand. Du kannst froh sein das einer meiner Diener mich warnen konnte, die anderen wurden von den Riesen vereist bevor sie es berichten konnten." sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Also wie gehen wir vor?" fragte Dad abwartend wie ich entscheiden würde. Jax sah dafür zuversichtlicher aus als ich mich fühlte. 

"Packt nur das nötigste ein. Wir verschwinden von hier." entschied ich und gleich machten sie sich daran das nötigste zu packen. Auch Lucifer half mit. "Wie lange ungefähr hält die Barriere?" "Zwei drei angriffe vielleicht." überlegte sie. "Obwohl ich ja einfach mit meinem Portal fliehen kann." fügte sie leise hinzu. Ich verdrehte kurz die Augen bevor ich meinen Rucksack schnappte und schnell ein paar Sachen rein stopfte. Lucifer tat das selbe mit seinem Rucksack.

Es knallte laut. Die Erde erzitterte und mit ihr die kleine Hütte. "Sie sind hier!" schauderte Violett und ich verzog das Gesicht. "Okay das war's! Raus hier!" drängte ich sie und legte meinen Rucksack auf den Rücken. Draußen sahen wir dann die Eisriesen in der Ferne über den Bäumen aufragen. Wir schlugen die entgegengesetzte Richtung ein aus der die Eisriesen kamen. So schnell wir konnten rannten wir durch den Schnee und tauchten erneut in den Wald ein. Es knallte erneut als einer der Riesen seine Faust auf die Barriere herab donnerte. Die Erde erbete hefig und wir kamen ins straucheln. Vögel schreckten auf. Schnee fiel von den Bäumen. "Weiter! Nur noch ein Schlag!" rief Violett die neben uns her flog. Schnell rappelten wir uns auf und rannten weiter.

Es knallte ein letztes mal gefolgt von einer Druckwelle die uns von den Füßen riss. Die Riesen ließen ein tief grollendes Gebrüll von sich hören das die Bäume erzittern lies. Der Schnee fiel von den Ästen gerade als ich mich wieder aufrappelte. Ich zog Jax auf die Beine und Lucifer sprang als Katze auf meine Schulter. "Los weiter!" rief Dad und wir rannten weiter.

In der Ferne konnten wir das knacken hören als die Bäume brachen gefolgt von dumpfen schritten die, die Erde erbeben ließen. Wir rannten immer weiter durch den hohen Schnee als plötzlich ein paar Meter vor uns etwas großes einschlug und viel Schnee in die Luft schleuderte. Erschrocken stoppten wir und starrten auf den großen Klumpen aus Eis und Schnee. "Nicht gut! Ganz und gar nicht gut!" gehetzt starrte Jax auf den großen Ball der locker so groß war wie ein Geländewagen. Ich verzog das Gesicht und sah zurück. Die Riesen kamen immer näher und bereiteten bereits die nächsten Bälle zum werfen vor. Wir waren deutlich im Nachteil.

"Oh nein Kassy du wirst nicht wieder los stürmen um uns die Flucht zu ermöglichen!" sagte Dad bestimmt bevor ich es aussprechen konnte. "Dann sag mir bitte was ich sonst tun soll!" entgegnete ich aufgebracht und hinter uns krachte einer der Schneeeisbälle in die Bäume, die krachend nachgaben. "Das ist zu gefährlich! Die brauchen nur einen schlag um uns zu töten und du willst ihnen auch noch entgegen laufen?! Das ist reiner Wahnsinn!" erwiderte er ebenso aufgebracht und schräg von uns krachte ein weiterer Schneeeisball in die Bäume. "Das Riesen von einem Dämon auf uns gehetzt wurden ist doch schon der reine Wahnsinn oder das ich Magie beherrsche oder mit einem Dämon verbunden bin, der sich in eine Katze verwandeln kann! Und natürlich gibt es auch noch Hexen mit Spiegel-Portalen und ich trage den selben Namen wie die Mutter aller Dämonen, der größten Hexe der Geschichte! Ja das alles ist völliger Wahnsinnig!" brüllte ich wütend zurück und schoss einen Blitz auf einen Schneeeisball, der genau auf uns zielte und in der Luft explodierte. Eis und Schnee regnete auf uns nieder. "Wenn ich kämpfe kann ich wenigstens etwas bewirken!" sprach ich entschlossen und rannte los. Wenn ich kämpfte konnte ich sie beschützen!

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Dämonenblut ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt