Der Plan

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Wir setzten uns mit Dad und Jax zusammen und erzählten ihnen von dem bevorstehenden Angriff. Lucifer saß dabei als Katze auf meinem Schoss und lies sich von mir den Kopf kraueln. "Also so wie ich das sehe bleibt uns nur zu kämpfen." sagte Dad nicht sonderlich begeistert und Jax stimmte ihm zu. "Wenn wir Fallen aufstellen und sie irgendwie dahin führen können haben wir vielleicht eine Chance." Violett lachte amüsiert. "Euer Optimismus ist wirklich unterhaltsam, aber unsere Gegner sind um ein vielfaches stärker als normale Menschen und Fima wird diese Horde sicher gut im Griff haben. Mit Sicherheit werden sie nicht Blind drauflos laufen." entgegnete sie und diskutierte weiter mit den Beiden ob es was brachte oder nicht. Ich war währenddessen wieder mit den Gedanken bei den Augen von Tran, die mich einfach nicht mehr los ließen.

"Hey Kassy sag doch auch mal was dazu!" beschwerte Violett sich und riss mich aus meinen Gedanken. "Sorry hab nicht aufgepasst." genervt lies Violett sich auf eine Schwarze Wolke sinken und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust. Lucifer sprang von meinem Schoss und verwandelte sich in seine Menschliche gestallt. "Die Dämonen sind doch hinter uns her, oder?" "Ja?" verwirrt sah ich Lucifer an. "Wäre es nicht möglich das sie uns folgen wenn wir das Haus verlassen und in die Berge flüchten?" schlug er unsicher vor. "In die Berge? Da wo die Wilden Dämonen hausen die sich keinem unterwerfen?" entgegnete Violett skeptisch und sah ihn fragend an so als hätte sie Zweifel an seinem Geisteszustand. "Wir müssen ja gar nicht so weit hoch, aber im Gebirge... in den Wäldern können sie uns nicht so ohne weiteres angreifen." überlegte ich und Violett schnaubte verächtlich. "Doch können sie!" "Aber nur wenn sie uns finden." entgegnete ich schmunzelnd und Lucifer nickte zustimmend. "Du willst also das wir fliehen und uns in den Wäldern in den Bergen verstecken?" fragte Dad verwirrt.

"Hier sind zu viele Menschen die zu schaden kommen könnten. Es würde auffallen wenn plötzlich unser Haus in Trümmern liegt." erklärte ich sachlich. "Das macht Sinn. Hier sind wir an einen Ort gebunden und leicht angreifbar, aber in den Wäldern ohne ein festes Lager sehe das schon anders aus. Wir könnten uns auch leichter verstecken." überlegte auch Jax und da verstand auch Violett was Lucifer damit gemeint hatte. "Das klingt schon eher nach einem Plan, aber wie stellen wir das an?"

                               ~~~

Die Sonne ging unter und der Sturm begann zu wüten. Fauchend schleuderte der Wind die Schneemassen umher. Umrisse verschwanden in der Wand aus weißem Schnee. Den Rest verschluckte die Dunkelheit. Lucifer und ich standen an der Grenze der Barriere. Vorm Wald dort wo die Horde von Dämonen auf uns lauerte. 

Der Plan war einfach. Während Lucifer und ich gegen die Horde kämpften hielt Violett die Barriere aufrecht. Dad und Jax flohen in der Zeit in die Wälder. Wenn wir dann die Dämonen besiegt hatten wollten wir uns mit den anderen am Georgina Lake treffen. Soweit der Plan, aber ob alles glatt laufen würde wusste keiner von uns.

Ich hatte meine warme Winterjacke um die Hüfte gebunden da sie mir beim Kämpfen sonst im Weg war. Dazu trug ich meine Mütze und Winterstiefel. Lucifer hatte eine alte Jacke von meinem Dad bekommen und seine Wanderstiefel. Wie ich hatte auch er jetzt einen Baseballschläger. Nur stellte sich noch die Frage ob er damit auch umgehen konnte. "Sie wissen das wir hier sind." sagte Lucifer unbehaglich und schluckte schwer. "Aber sie... warten." ich schmunzelte. "Dann gehen wir eben zu ihnen." entschlossen trat durch die Barriere nach Draußen. Lucifer seufzte ergeben, nahm all seinen Mut zusammen und folgte mir nach Draußen. "Hast du fein gemacht." lobte ich neckend und er sah mich kurz böse an.

Dank meiner Verbindung zu Lucifer konnte ich mittlerweile im Dunkeln sehen. So stellte es kein Problem daher in der Dunkelheit während dem Schneetreiben durch den Wald zu laufen. Lucifer hielt mühelos mit mir schritt. "Da vorne sind sie." Lucifer zeigte vor uns auf einen Punkt wo bereits das rote Glühen der Dämonenaugen im Dunkeln zu sehen war. "Runter!" ich zog Lucifer zu mir in den Schnee wo wir weich landeten und gleich etwas einsanken. "Was ist den? Sie haben uns doch schon längst bemerkt?" zischte Lucifer nervös. "Ja weiß ich doch." winkte ich ab und grub mich durch den Schnee bis zum Waldboden durch. "Kassy!" "Ruhe! Ich muss mich konzentrieren!" zischte ich zurück und legte meine Hände auf den feuchten, Kalten Boden. Ich schloss meine Augen und stellte mir so genau wie möglich vor was die Magie für mich tun sollte bevor ich die Energie mit einem Ruck in den Boden schickte.

Die Erde bebte und spitze Felsen schossen aus dem Boden empor. Schnee wurde aufgeschleudert. Schreie hallten durch die Nacht als die Leiber der Dämonen durchbohrt und in den Himmel gerissen wurden. "Los komm!" ich schnappte mir meinen Schläger und stürmte mit Lucifer auf die Lichtung. Ich sprang hoch in die Luft, Grüne Blitze zuckten über meinen Körper und mit meinem ersten Schlag schlug ich einem der Dämonen den Kopf ein. Blut spritzte in alle Richtungen. Kaum lag der erste am Boden wich ich dem nächsten aus. Ich trat nach hinten aus wodurch er sich überschlug und in einen anderen krachte. Ich sammelte meine Kraft und schlug dem nächsten mit voller Wucht in den Magen. Von der Wucht wurde er gegen einen der Felsen geschmettert der gleich darauf über ihm zusammen brach. Die Druckwelle von meinem Schlag hatte die umstehenden Dämonen zu Boden geworfen. 

Triumphierend wirbelte ich meinen Schläger in der Hand herum und sah das auch Lucifer gut zurecht kam. Gerade schoss er einen Blitz auf einen der Dämonen. Flink wich er einem anderen aus und zog ihm den Schläger über den Schädel. Also dafür das er nie kämpfen wollte konnte er es besser als ich gedacht hätte. Zufrieden richtete ich meinen Blick wieder nach vorne wo jetzt Fima stand mit einem Dolch in der Hand. "Du musst Fima sein die in Ungnade gefallene Schülerin der Spiegelhexe." rief ich ihr über das tosen des Sturms hinweg. "Und du die Dämonenbändigerin, die mein Herr sucht!" rief sie gereizt zurück. Warum hatten Dämonen eigentlich alle so ein Aggressionsproblem?! Hatten die alle keine Hobbys, oder was?

"Nur leider interessiert mich dein Herr reichlich wenig!" entgegnete ich und schoss Blitze aus meinem Schläger auf sie. Mühelos parierte sie diese mit ihren Dolchen ab. "Das wäre ja auch zu einfach gewesen." seufzte ich und rannte auf sie zu. Ich lies meinen Schläger durch den Schnee fahren. Mit einem Ruck riss ich den Schläger hoch und die Schneemassen bäumten sich auf. Meterhoch türmten sich auf und ergossen sich als Lawine über Fima. Fima wurde vollständig begraben und der Schnee kam zum erliegen. Da schoss Fima aus dem Schnee hervor und feuerte Eiszapfen auf mich. Ich sprang auf einen der Felsen an dem die Eiszapfen unter mir zerschellten. Einen weiteren zerschlug ich mit meinem Schläger. Ich pfiff beeindruckt während Fima arrogant grinsend in der Luft schwebte.

Ich atmete tief durch, hob die Hand und schnippte. Wie eine Welle hallte der Klang wieder und das Tosen des Sturms verstummte. Als hätte man auf Pause gedrückt hingen die dicken Schneeflocken um uns herum in der Luft so als wären sie fest geklebt worden. Mit einem Satz landete ich wieder auf festem Boden. Fima folgte meinem Beispiel. "Beeindruckend. Hat dir das die alte Hexe bei gebracht?" fragte sie verächtlich und ihr Dolch traf auf meinen Schläger. "Da muss ich dich enttäuschen. Ich habe keinen Lehrer!" erwiderte ich, lies meinen Schläger los, wirbelte herum und verpasste ihr einen kräftigen Tritt in die Seite. Sie schrie auf und stürzte. "Mein eigener Stil ist etwas Handfester!" sagte ich und knackte mit meinen Fingern bevor ich sie an den Haaren wieder auf die Beine zerrte. Als nächstes traf meine Faust ihr Gesicht. Sie keuchte auf und Blut rann ihr aus der Nase. Als nächstes rammte ich ihr mein Knie in den Magen worauf sie sich übergeben musste. Kein sehr schöner Anblick!

"Zieht euch zurück oder wir machen auch noch den Rest von euch fertig!" forderte ich und trat sie in die Seite wodurch sie wieder hin fiel als sie versuchte aufzustehen. Sie lachte verächtlich auf. "Du bist nur ein Mensch! Du kannst mich nicht töten!" spottete sie und setzte sich ächzend auf. Ich packte sie erneut an den Haaren und zerrte sie auf die Beine. Kalt sah ich ihr in die Senfgelben Augen. "Für euch Monster reicht es alle mal!" sprach ich emotionslos ohne den kleinsten Zweifel in meiner Stimme. "Interessant!" säuselte sie und rammte mir ihren Dolch in die Seite. Schmerzerfüllt schrie ich auf und stieß sie von mir weg. "Kassy!" entsetzt stürmte Lucifer zu mir. Mit schmerzverzogenem Gesicht hielt ich mir die Seite wo heißes Blut meine Hand benetzte. "Am Ende bist du eben doch nur ein Mensch!" lachte sie amüsiert und grinste Hämisch. 

"Mag sein, aber dafür bin ich nicht allein!" sprach ich und richtete mich auf. Bevor Fima reagieren konnte rammte Lucifer ihr seine Hand in die Brust und riss ihr das Herz aus dem Leib. Blut ergoss sich auf den Boden. Ihre Augen weiteten sich und in dem Moment zerquetschte Lucifer das pochende Herz in seiner Hand. Röchelnd sank Fima auf die Knie bevor sie in den Schnee sackte. Kaum färbte sich der Schnee Rot von ihrem Blut flohen die anderen Dämonen. Wir machten uns in die andere Richtung auf den Weg zum See während der Sturm unsere Gestalt verschluckte. Die Spuren des Kampfes würden bald unter den Schneemassen begraben sein. 

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Dämonenblut ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt