Die Schneiderin

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Als ich aufwachte lag Lucifer bei mir im Bett. Mit dem Rücken zu mir beschlagnahmte er den Großteil der Decke. Ich war zu Müde um zu reagieren. Gähnend drehte ich mich auf die andere Seite. Auf der Seite des Bettes saß ein Berglöwe. Warm strich sein Atem über mein Gesicht als er an mir schnupperte. Es roch irgendwie nach Hase. Da streckte er die Zunge raus und leckte mir einmal quer über das Gesicht. Wiederwillig brummte ich, wischte mir mit dem Ärmel über das Gesicht und steckte den Kopf unter das Kissen. Statt sich geschlagen zu geben oder weg zu gehen entriss er mir das Kissen. Genervt drehte ich mich auf die andere Seite worauf der Berglöwe mich zusammen mit Lucifer aus dem Bett schubste. So landete ich auf Lucifer, der davon unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde. Verdammtes Mistvieh!

Genervt stöhnte ich auf während der Berglöwe auf dem Bett sitzend zu mir sah. "Schon verstand ich steh ja auf." Brummte ich leicht gereizt und ging von Lucifer runter. Zufrieden sprang der Berglöwe vom Bett und ging zu der offen stehenden Tür. Dort blieb er stehen und sah abwartend zu mir zurück. Ich nahm den verschlafenen Lucifer an die Hand und folgte dem Berglöwen. Durch den Korridor führte er uns zu einer Treppe. Immer wieder sah der Berglöwe zurück ob wir ihm auch wirklich folgten während wir die von schmalen Fenstern gesäumte Treppe hoch stiegen. Oben angelangt folgten wir einem Gang der ebenfalls von Ovalen Fenstern gesäumt wurde. Vögel flogen unterhalb der Decke umher. Eichörchen flitzten durch die Zweige die unterhalb der Decke wuchsen. Ein Kaninchen mit seinen Sieben jungen hoppelte entlang der Wand den Gang hinunter. 

Wir stoppten vor einem Rundbogen der mit Blumen geschmückt war. "Hier?" der Berglöwe nickte und ging einfach. Ich seufzte und ging mit Lucifer rein. Zu beiden Seiten des Eingangs hingen lange Stoffbahnen von der Decke. Weitere Stoffe und Kleider langen in Wandtiefen regalen aus. Am Kopfende des Raumes ragten drei Decken hohe Fenster auf die den Raum mit Licht fluteten. Ein Tisch stand vor den Fenstern und auf ihm eine altertümliche Nähmaschine. Ein Sichtschutz aus dünnem Papier das von feinen Zweigen gehalten wurde trennte eine Ecke des Raumes ab. Zu beiden Seiten des Raumes führte ein Rundbogen in einen weiteren Raum. Der Linke zu einem Bad, der rechte zu einem Ankleidezimmer.  

"Du musst Kassandra sein." ruckartig dreht ich mich herum. Der Berglöwe war zurück und an seiner Seite stand eine zierliche Frau. So weiß wie die Wolken am Himmel fiel ihr Haar lang über ihre Schultern während kleine zweige mit weißen Blühten aus ihrem Kopf wuschen. Ihre weiße Haut hatte einen sanften Stich ins Grüne. Ihre Augen waren trugen ein klares Hellbraun mit einem Ring aus Sattem Grün in ihnen. Ihre Pupillen waren nicht Sichtbar und es lag kein Weiß in ihren Augen, wie es bei Menschen sonst der Fall war. Sie trug ein hellgrünes Kleid ohne Ärmel  aus feinem Stoff das auf dem Boden auflag. Ranken schlangen sich um ihre Unterarme und eine Blumengirlande aus Gänseblümchen schmückte ihren Hals. 

"Ist das dein Berglöwe?" sie lächelte leicht und strich dem Berglöwen über den Kopf. "Nein ich besitze sie nicht. Sie ist meine Freundin. Ihr Name ist Sil." stellte sie die Berglöwin vor die sich schnurrend an ihr Bein schmiegte. "Mein Name ist Flow, Treen hat mich gebeten mich um dich zu kümmern so bald du erwachst." sprach sie sanft während jede ihrer Bewegungen so wirkte als hätten sie kein Gewicht. Es wirkte als ob ihre Glieder aus feinem Stoff gemacht wären. Irgendwie schien mir ihre Gestalt so... unwirklich.

"Alles in Ordnung?" verwundert sah sie mich an als ich nichts sagte. Ich schüttelte den Kopf. "Nein alles gut. Ich habe mich nur gefragt was du bist. Du bist kein Dämon, oder?" fragte ich etwas irritiert worauf sie lächelte. "Ich bin der Baumgeist dieses Ortes und diene Treen dem Herrn dieser Wälder." sprach sie mit einem sanften lächeln. "Beantwortet das deine Frage?" "Ja vollkommen entschuldige wenn das irgendwie unhöflich war." erwiderte ich etwas unsicher und sie schmunzelte. "Das war es durchaus nicht." meinte sie schon fast amüsiert.

"Das Bad steht nun für euch bereit." mit einer leichten Gesten wies sie zum Bad hin. "Es stehen euch Arznei für eure Wunden bereit. Wenn ihr es wünscht assistiere ich euch beim versorgen eure Wunden mit größter Sorgfalt." bot sie hilfsbereit an und faltete ihre Hände über ihren Bauch. "In der Zwischen Zeit werde ich neue Kleider für euch anfertigen." sie lächelte erneut während Sil geduldig neben ihr saß. "Danke für deine Hilfe." bedankte ich mich aufrichtig bei ihr. Ich war mir ziemlich sicher das es nicht selbstverständlich war das sie uns auch mit Kleidung aushalfen. "Nehmt euch die Zeit die ihr braucht. Ich werde derweil mit meiner Arbeit beginnen." sprach sie und wandte sich den Regalen zu. 

Das war groß und alles war aus Holz. es gab kleine Dachfenster durch die Licht ins Bad flieh. Drei Waschbecken reihten sich an der Wand auf. es gab sogar fließend Wasser als ich einen der Hähne aufdrehte. Gegenüber der Waschbecken gab es zwei in den Boden eingelassene Wasserbecken. Blühten schwammen auf der Wasseroberfläche während der Duft der Blühten den Raum erfüllte. Eine Hecke aus dicken Ranken wuchs als Sichtschutz zwischen den Beiden Becken empor bis zur Decke hinauf. Handtücher hingen auf Zweigen die aus den Wänden hervor wuchsen.

Kurzerhand warf ich Lucifer in eines der Becken. Prusteten nach Luftschnappend tauchte er wieder auf und war augenblicklich hellwach. "Hey!" beschwerte er sich und sah Böse zu mir auf während ihm das Haar nass auf der Stirn klebte. Neckend streckte ich ihm die Zunge raus und wandte mich dem anderen Becken zu. Meine Wunden schmerzten als ich meinen Pulli über den Kopf zog. Bei Lucifer dagegen waren alle Wunden bereits verheilt. Seine schnelle Regeneration hatte ich durch unserer Band leider nicht mit abbekommen. 

                                 ~~~

In ein Handtuch gewickelt saß ich dem Bad auf einem Hocker und betupfte eine Schnittwunde an meinem Oberschenkel mit einem Wattebausch ab. "Wenn du mein Blut trinkst heilst du schneller." sagte Lucifer und kam mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt zu mir rüber. "Das hat letztes mal auch geklappt." meinte er und setzte sich neben mir auf den Boden. Ich seufzte. "Okay. Ich hab eh keine Geduld für die Behandlung." sagte ich nüchtern und Lucifer hielt mir seinen Arm hin. 

Ich nahm eine Schere zur Hand und fuhr mit der Scharfen Seite ein kurzes Stück über seinen Arm. Rot quoll das Blut aus dem kleinen Schnitt. Ich nahm seinen Arm in beide Hände und legte meine Lippen über die kleine Wunde. Lucifer verzog kurz das Gesicht als ich zu Saugen begann und das Blut auf meiner Zunge schmeckte. Ich nahm ein paar Schlucke bevor ich mich von seinem Arm löste. "Das fühlt sich komisch an." "Nicht nur für dich." erwiderte ich und konnte spüren wie der Schmerz langsam nachließ. Nach meiner Vampir Aktion würde es noch gut eine Stunde dauern bis ich wieder vollständig Fit war.

Anschließend gingen wir zu Flow zurück die uns jeweils einen Stapel Kleidung in den Arm drückte. Ich zog mich im Ankleidezimmer um und Lucifer hinter dem Sichtschutz in der Ecke. Mein Oberteil war Schwarz Ärmellos, Schulterfrei und wurde auf dem Rücken von breiten Schnüren gehalten. Meine Hose war dunkelgrün. Ich bekam dazu eine dunkelrote fast schwarze Stoff Weste die mir bis zu den Kniekehlen runter reichte. Dazu war ihr Saum mit kleinen Katzen verziert, die in der Dunkeln Farbe fast unter gingen. Mir gefiel es echt gut besonders da es so völlig anders war als die Sachen die ich sonst trug.

Als ich ins Nähzimmer zurück kam war Lucifer auch bereits umgezogen. Er trug ein dunkel Grünes Oberteil und eine Schwarze Hose wobei sein Oberteil Dreiviertelärmel hatte. "Du siehst echt gut aus." sagte Lucifer irritiert als ich zu ihnen kam. Ich schmunzelte "Ja du siehst auch nicht schlecht aus." erwiderte ich und er schmunzelte. So sahen wir fast wie Zwillinge aus. "Es schmückt euch beide wirklich vortrefflich." meinte auch Flow zufrieden und stellte eine kleine Kiste auf den Tisch ab. "Nun fehlt nur noch etwas Glanz." sagte sie und öffnete die Kiste in der viele verschiedene Schmuckstücke lagen. "Bitte, wählte frei nach Gefühl." bat sie mit einem sanften lächeln.

Silber, Gold, Kupfer oder Leder. Es war für jeden Geschmack etwas dabei und obwohl die Auswahl groß war fand ich schnell etwas passendes. Ein breites Lederband in dem ein roter Stein eingelassen war und einen Silbernen Armreif für die andere Hand auf dem verschlungene Ornamente eingraviert waren mit kleinen tief Dunkelblauen Steinchen dazwischen. Lucifer suchte sich einen Armreif aus schwarzem Holz raus in dem mit Silber ein feines Blätter Muster eingelassen war. "Eine gute Wahl." lobte Flow und stellte die Kiste wieder weg. "Das Frühstück sollte bald bereit stehen. Ihr könnt solange zu euren Kameraden zurückkehren." sagte Flow und lächelte. "Nochmal danke Flow." bedankte ich mich nochmals worauf sie leicht den Kopf neigte. "Es war mir eine Freude." meinte sie und schenkte uns ein warmes herzliches lächeln bevor wir gingen. 

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Dämonenblut ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt