Das Blutband

249 11 1
                                    

Kassys Sicht:

Verwirrt erwiderte ich Lucifers Umarmung und er half mir mich auf zu setzten. Langsam kamen meine Erinnerungen an das was geschehen war zurück und erst da bemerkte ich das mein rechter Arm schmerzte. Verwundert sah ich auf das Mal das sich auf der Innenseite meines rechten Unterarms befand. Es waren zwei ineinander verschlungene Kreise wobei der eine Rot und der andere Schwarz war. "Ist das bei euch so üblich das man Tätowiert wird sobald man Bewusstlos ist?" fragte ich skeptisch. "Ich habe dich mit einem Blutband wieder belebt und das Mal auf deinem Arm ist der Beweis dafür. Mit diesem Band sind wir aneinander gebunden und du kannst auf meine Magie zu greifen." erklärte er während ich noch etwas verwirrt war das ich wieder lebte. Prüfend tastete ich mich ab und atmete erleichtert auf das ich keine Wunde hatte. Ohne ein Loch in der Brust lebte es sich gleich viel leichter!

"Na gut ich bin kein Zombie und kann jetzt wie du Magie anwenden, richtig?" fragte ich noch etwas verwirrt und er nickte. "Ja wir sind miteinander verbunden. Das heißt, aber auch das wenn einer von uns stirbt der andere gleich mit stirbt und wir können uns nur eine gewisse Distanz von einander entfernen. Außerhalb dieser Entfernung würden wir immer schwächer werden und irgendwann sterben." erklärte er weiter und ich war etwas geschockt. "Das heißt dann, aber doch das du dein Leben in meine Hände legst." er lächelte sanft und nahm mich in den Arm. "Dein Leben zu retten war mir wichtiger als mein unendlich langes leben. Immerhin bin ich doch dein Kater und der bleibt dir treu ergeben." Meinte er und drückte mich enger an sich. "Idiot!" schimpfte ich und eine Träne lief mir über die Wange. Wie konnte er nur so leichtsinnig sein Leben weggeben?! 

                              ~~~

Am nächsten Morgen wachte ich mit Tierischen Kopfschmerzen auf. Leid geplagt wälzte ich mich aus dem Bett und ging Duschen. Das Wasser linderte meine Schmerzen. Kalt ließ ich mir das Wasser über den Körper fließen. Das Rauschen des Wassers verschleierte meine Trüben Gedanken und ließen mich zu Ruhe kommen. Da kam mir eine Idee auf. Wenn ich jetzt Magie anwenden konnte wie Lucifer gesagt hatte dann...

Ich hob die Hand und stellte mir genau vor was das Wasser tun sollte. Erst passierte nichts, aber dann begann es sich in meiner Hand zu sammeln. Wabernd formte es eine Kugel aus Wasser. Ich spreizte die Finger und der Ball gefror zu Eis in meiner Hand. Begeistert grinste ich und entspannte meine Hand wieder worauf das Eis wieder schmolz. Das Wasser klatschte zu Boden. Ganz euphorisch grinste ich und machte mich schnell fertig.  

Ich holte meine Sachen aus meinem Zimmer wo Lucifer in Menschengestalt auf meinem Bett saß. Schnell schloss ich die Tür. "Spinnst du?! Was wäre wenn mein Dad dich sehen würde?" zischte ich ihn erschrocken an. "Dann würde ich seine Erinnerungen verändern." sagte er als sei es selbstverständlich jemanden mal einfach so im Hirn rum zu fuschen. "Wegen der Mindestentfernung muss ich wohl mit dir in die Schule kommen." sagte er und freute sich obendrein noch darüber. Ich seufzte genervt. "Muss wohl, aber kannst du dich nicht für Menschliche Augen unsichtbar machen?" fragte ich und er legte überlegend den Kopf schief. "Ich hab's bisher nie versucht." gestand er und ich seufzte genervt. "Dann Schmuggel ich dich halt als Katze in meinem Rucksack rein, okay?" begeistert nickte er, verwandelte sich in den schwarzen Kater und schlüpfte in meinen Rucksack. 

                              ~~~

In der Schule verging der Unterricht Zäh wie auch die letzten Tage. Als dann wieder Mittagspause war ging ich gleich ins Atelier. Ich war neugierig ob J. mir geantwortet hatte und ich hatte mir etwas von zuhause mitgenommen um nicht in die Mensa zu müssen. Nur leider hing da kein neuer Zettel an der Wand. So saß ich mit Lucifer auf dem Schoss auf dem Boden an einem der Fenster und sah nach draußen während ich mein Brot aß. Es war wieder kälter geworden und schneite. Der vom Regen weg gewaschene Schnee verteilte sich neu auf den Dächern der Schule und dem Innenhof. Unter den Kahlen Bäumen standen Bänke wo in den pausen immer Schüler ihr Mittag aßen und sich laut unterhielten. Jetzt dagegen waren die Bänke leer und von Schnee bedeckt. Wie als hätte jemand die Zeit eingefroren um dieses stätige Schneegestöber in einer Momentaufnahme festzuhalten.

Ich schmunzelte und als ich aufgegessen hatte holte ich mein Handy raus um mit ein paar Freunden zu chatten bei denen ich mich schon seid Schulbeginn nicht mehr gemeldet hatte. Ich meldete mich oft tagelang nicht daher kannten sie das von mir und wirklich etwas zu erzählen hatte ich auch nicht. Bis auf das ich in letzter Zeit einen Dämonenkater aufgelesen hatte, fast gestorben wäre und jetzt auch noch Magie verwenden konnte war ja nichts Passiert... Okay es war einiges passiert, aber das würde ich ihnen sicher nicht schreiben!

Plötzlich knallte es laut an der Tür. Lucifer sprang erschrocken auf und verkroch sich hinter mir. "Pussy Cat!" spottete ich und er sah mich nur kurz böse an bevor es erneut laut rumste und er erschrocken zusammen zuckte. Ich seufzte genervt und stand auf um nach zusehen während Lucifer sich in meinem Rucksack verkroch. Ich öffnete die Tür und ein Junge fiel mir vor die Füße. Verwundert sah ich zu ihm und dann zu denen die auf ihn eingeprügelt hatten. Das Blut das dem Jungen aus der Nase lief war mir nicht entgangen und natürlich waren es Josch und seine Kumpels, die ihm zugesetzt hatten. Diese Spinner machten auch nichts als Ärger!

Die drei sahen mich überrascht an und waren wohl zu verblüfft um reagieren zu können. "Sucht euch gefälligst einen anderen Ort um Idioten zu sein!" knurrte ich finster und wandte mich an den Jungen am Boden. Er war wohl in meinem Jahrgang und hatte tief schwarze Haare die an den Seiten kurz geschoren waren und ihm zerzaust vom Kopf standen. Er trug einen grauen Kapuzenpulli und eine Brille mit runden Gläsern die schwarz verspiegelt waren, noch dazu hatte er an den Seiten der Brille noch zusätzliche Kappen, so das man seine Augen gar nicht erst sehen konnte. "Hey alles okay?" fragte ich und er nickte bloß stumm. "Die Hexe und der Freak passt doch!" spottete Josch und klatschte mit seinen Kumpels lachend ab.

Da platzte mir der Kragen. Ich stieg über den Jungen hinweg und stand jetzt vor den drei Vollidioten. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich ein mal schwungvoll um die eigene Achse und traf Josch genau mit der Hacke an der Schläfe. Noch bevor Josch richtig auf dem Boden zum erliegen kam trat ich Brick mit voller Wucht in den Magen wodurch er gegen einen der Spinde flog und Jorden gleich hinterher. Zufrieden betrachtete ich die drei die ächzend am Boden lagen und über ihre Schmerzen klagten, die ich ihnen zugefügt hatte. Ich schmunzelte und strich meinem Pullover glatt der mir hoch gerutscht war. Obwohl ich Sportlich war und eine dem entsprechend gute Figur lief ich doch die meiste Zeit in Schlabber Hose und weitem Kapuzenpullover rum, außer im Sommer natürlich. War halt bequemer. 

                              ○●○

Dämonenblut ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt