"Papa bitte, höre auf!" weinte ich stark und versuchte mich mit meinen Armen zu schützen. "Du bist schuld daran das sie tot ist! Du hast mein Leben zerstört du Miststück!" sagte Papa als er langsam auf mich zukommt. "Du bist daran schuld das deine Mutter nicht mehr lebt.." weinte er nun los. Ich weinte immer heftiger und schluchzte ununterbrochen."Hör auf zu heulen! Es ist doch deine schuld. Wärst du nie geboren wurden wäre das nie passiert!" Seine Worte trafen mich..
Er hatte recht. Ich bin schuld daran das sie weg ist. Ich bin schuld daran, dass unsere Familie zerstört ist. Ich bin schuld daran das Papa sich jetzt immer betrinkt und mich anschreit und schlägt.
"Es tut mir leid, so leid.." wimmerte ich leise immer und immer wieder. "Deine Entschuldigung bringt sie auch nicht wieder zurück!" schrie er mich an und schon im nächsten Moment hatte ich seine Faust in meinem Gesicht. Mein Kopf wurde nach hinten gestoßen und ich hielt mir meine blutende und extrem schmerzende Nase, während ich ihn gebrochen anstarrte.
"Du siehst genauso aus wie deine Mutter.. Du Schlampe verdienst da nicht so wie sie auszusehen! Du verdienst gar nichts außer den Tod." sagte er nun mit Hass in seiner Stimme.
Er ging langsam torkelnt zurück in Richtung Wohnzimmer. Alles was ich hörte waren die Flaschen die er öffnete und seine Worte die sich in meinen Kopf gebrannt haben.
Er hatte recht, ich verdiene bloß den tot. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist alles meine schuld. Es tut mir leid Mama... immer noch weinend ging ich in mein Zimmer. Ich ging wie automatisch in mein Bad und suchte in meinem Schrank nach der einen Sache die mich seit dem tot von Mama begleitet.. als Ich meine Klingen fand nahm ich eine und hielt sie fest in der rechten Hand. Ich setzte an der Haut an und sah in den Spiegel der vor mir war. Ich sah, dass meine Nase blau war und blutverschmiert. Meine blauen Augen waren dunkel, so als ob kein Leben mehr in ihnen wäre.
Als ich mich ansah, sah ich Mama...
Ich sah ihr Gesicht vor mir, ihr lächeln und hörte sogar ihre Stimme. "Sky mein Kind, warum hast du mir das angetan? Ich dachte du liebst mich?!" Ihre Stimme klang anklagend und traurig, aber auch wütend. Den Kopf schüttelte ich wie verrückt und versuchte ihre Stimme und ihr Gesicht loszuwerden.Ich drückte die klinge tief in meine Haut und zog. Blut lief gleich aus der Wunde und der Schmerz erfüllte mich, aber auch Erleichterung. Doch das reicht nicht. Ich zog die Klinge noch ein paar mal über meinen Arm bis er Blutüberströmt war.
Mir kamen wieder die Worte von Papa in den Kopf. Du hast nix anderes als den Tod verdient. Du hast nix anderes als den Tod verdient.. Mit zitternder Hand führte ich die Klinge an meinen Hals. "Keiner liebt mich, keiner braucht mich. Ich verdiene nichts als den tot, denn ich bin eine Mörderin." sprach ich leise zu mir selbst. In dem Moment zog ich die Klinge über meinen Hals...
Schweißgebadet wache ich auf. Tränen fließen meine Wangen runter und mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen. Ich habe Schnappatmungen und guckte mich mit großen Augen um.
Es war hell und ich lag im Bett. Ich war in meinem Zimmer. Meinem 'neuen' zuhause. Ich fasste mir an meinen Hals und fuhr über die lange Narbe.
Es war mein erster Suizidversuch und er ging schief. Unsere Nachbarin hörte das Geschreie von Papa und rief die Polizei. Sie fanden mich recht schnell im Bad und ruften einen Krankenwagen.
Ich erinnere mich bloß noch daran, dass ich im Krankenzimmer aufwachte und ich einen dicken Verband um meinen Hals trug. Nach 4 Tagen durfte ich dann nach Hause und ich hatte ehrlich Angst.
Als ich zuhause ankam sah ich das meine Sachen gepackt sind und unten stehen. Papa kam in den Flur und sagte "Du wirst in ein Heim gehen. Ich kann dich einfach nicht mehr sehen."
Ich nickte einfach nur und wartete bis ich geholt wurde.Naja seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen was wahrscheinlich besser ist.. oder nicht? Sicher, er ist oder war mein Vater. Viele wären vielleicht froh einen zu haben, doch auf so einen.. kann man meiner Meinung nach auch verzichten.
Ich schaute auf mein Handy und es zeigte 18:39 an. Ich hoffe mich hat keiner gehört, denn ich hatte wirklich keine Lust zum reden. Seufzend stand ich langsam auf und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich entledigte mich meinen Klamotten und ging unter die Dusche. Ich stellte das Wasser auf warm bevor ich es anmachte. Ich schloss die Augen und genoss das warme Wasser auf meiner Haut. Ich schäumte meinen Körper ein und stoppte aber als ich über meine Arme fuhr.
Es waren ein Haufen Narben auf meinen Armen. Es sind nicht so tiefe Narben, da ich mitgedacht habe,dass man sie kaum sieht, sodass ich ein T-Shirt tragen kann. Ein paar waren auch noch frisch und hellrosa. Sie scheinen unsichtbar zu sein doch das sind sie nicht. Immer wieder fuhr ich über sie. Sie waren fast unsichtbar, doch konnte ich jede einzelne genau spüren. Ich spürte sie, sah sie. Ich wusste wo sie waren, welche Geschichte sie hatten. Ich sah jedesmal das Blut, dass einst aus diesen Wunden floss.
Ich versuchte den Gedanken abzuwimmeln und ging aus der Dusche. Ich wickelte meinen Körper in ein Handtuch und ging ins Zimmer. Dort ließ ich das Handtuch fallen und trockenete mich erstmal ab. Danach zog ich eine Jogginghose an und einen schwarzen Hoodie.
Da mir langweilig wurde und ich ehrlich gesagt nicht wirklich auf meine Umgebung großartig geachtet habe, beschloss ich mir das Haus Mal genauer anzusehen. "Home sweet Home.."
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Old Memorys, Old Love
Teen Fiction*wird überarbeitet* Nun bin ich wieder hier. Hier an dem Ort wo alles begann und alles endete. Der Ort an dem mein Herz in Millionen Splitter zerbrach. Ich habe versucht es hinter mir zu lassen. Ich wollte neu anfangen, abschließen können. Doch je...