Sky PoV.Ich weiß nicht wie spät es ist, noch wie viel Zeit vergangen ist. Ich liege schon seit Ewigkeiten mit dem Rücken auf meinem Bett und gucke an die Decke. Ich habe versucht zu schlafen, immer und immer wieder, doch es geht nicht. Ich kann einfach nicht einschlafen.
Meine Gedanken und Gefühle halten mich wach. Ich denke viel zu viel an vergangenes. Ich denke an meine Kindheit, die einfach mehr als toll war. Ich war glücklich, ich hatte eine Familie die mich geliebt hat. Doch meinetwegen ist diese Familie zerstört...
Ich vermisse Mama so sehr.. Jeden Tag denke ich an sie. Ich erinnere mich an ihren Tod als ob es erst vor paar Stunden passiert wäre..
"Sky komm her, renn nicht einfach weg!" Ich hörte nicht auf Mama, ich rannte die Straßen einfach weiter entlang und lachte vor mich hin. Mama sollte mich fangen.
Ich hörte ein komisches Geräusch von der anderen Straßenseite und wollte dort hingehen, da die Neugier in mir geweckt wurde. Ich guckte nach links und rechts und als ich sah das frei war ging ich rüber. Doch plötzlich bekam ich ein grelles Licht ab, was mir direkt ins Gesicht schien. Das Auto hupte doch ich bewegte mich nicht. Ich konnte nicht, ich war wie festgefroren. Stattdessen sah ich wie das Auto immer näher auf mich zufuhr.
Ich vernahm nur noch meine Mama die histerisch meinen Namen schrie und ein Aufprall auf den Boden.Ich hörte die Reifen quietschen und ein Aufprall mit dem Auto. Ich verzog vor Schmerz mein Gesicht als ich mich aufrichten wollte. Als ich saß und Richtung Auto sah gefror mir das Blut in den Adern.
"MAMA!!!!" Ich kroch schnell zu ihrem Körper der am Boden lag. Sie hatte ihre Augen geschlossen. "Mama, mach die Augen auf, bitte! Lass mich nicht alleine, Mama!" weinte ich stark und schüttelte an ihrem leblosen Körper. Doch es hat sich nichts. Sie rührte sich kein Stück. Ich fing an zu schreien und stärker zu weinen. "Es tut mir leid, es tut mir so leid Mama!"
Tränen liefen meinen Wangen entlang und versperrten mir meine Sicht. Es ist meine schuld, wäre ich nicht gewesen wäre sie noch am Leben! Ich hasse mich dafür was ich angerichtet habe. Hätte ich einmal mehr über die Straße geguckt oder einfach auf sie gehört wäre das alles nie passiert. Dann würde sie noch leben...
Ich kam nie mit ihrem Tod klar.
Ich erinnere mich bloß noch verschwommen daran was danach passiert ist. Doch den Täter haben sie nie gefunden. Seitdem sie von uns gegangen ist,ist alles anders. Wir waren schon lange keine Familie mehr. Wir waren ein Scherbenhaufen der zusammengeworfen wurde und an dem wir uns geschnitten haben.
Seit ihrer Beerdigung war ich nicht mehr auf dem Friedhof um sie zu besuchen. Ich konnte es nicht..
Mich plagen schuldgefühle. Ich habe es nicht verdient dort hin zu gehen, ihr nah zu sein.In 25 Tagen ist ihr Todestag. Ich weiß nicht ob ich zu ihrem Grab gehen soll. Ich will dort hin, will mit ihr reden und mich bei ihr entschuldigen, doch ich habe einfach Angst davor. Ich bin längst nicht so stark wie ich vorgebe zu sein. Meine Maske überdeckt meine Gefühle. Ich zeige keine Gefühle und lasse niemanden ran, ich bin eiskalt. So wirke ich zumindest auf andere. Doch innerlich sterbe ich, ich sterbe jeden Tag aufs neue. Jeder Schritt ist schwer und träge, bei jedem Herzklopfen blutet mein Herz mehr und mit jedem Atemzug fällt es mir schwerer Luft zu holen. Mit jedem Tag den ich lebe werden die Schmerzen größer.
Ich bin ein Wrack. Ich bin schon lange nicht mehr die Person die ich früher mal war. Ich hasse mich und diesen Scheiß Planeten. Immer wenn ich in den Spiegel seh empfinde ich Hass gegenüber der Person im Spiegel.
Ich merkte wie meine Tränen stoppten, aber dafür Wut und Hass in mir hochkam. Ich stand auf und ging ins Badezimmer, wo ich hinter mir die Tür verschloss. Ich machte das Licht an, nachdem ich bestimmt 3 mal fast auf die Fresse gefallen bin und begebe mich in Richtung des kleinen Schrankes. Ich öffnete es und suchte mit meinen Augen nach einem bestimmten Gegenstand. Als ich tatsächlich eine Klinge im Schrank fand, nahm ich sie in die Hand und betrachtete sie.
Soll ich es wirklich machen? Ist es falsch oder richtig? Ich weiß es nicht. Doch als ich in den Spiegel schaute der über mir war wusste ich es. Es ist richtig. Mein Hass wuchs und ich zog den Ärmel meines Pullovers hoch.
Ach ein paar mehr Narben machen es auch nicht mehr aus...
Ich setzte die klinge auf meine Haut setzte leichten Druck an und zog sie schnell über meine Haut. Keine Sekunde später sah ich das Blut was aus der Wunde floss und ich spürte innere Ruhe. Ich spürte den Schmerz, Schmerz der anderen Schmerz übersteigt, der mein Hass zum Ausdruck bringt. Ich setzte die klinge noch ein paar mal an, bis mein Arm voller Blut war.Ich nahm den Verbandskasten in die Hände, den ich vorhin schon ausfindig gemacht habe und holte mir einen Verband raus. Vorher säuberte ich meine Wunden ein wenig, bevor ich meinen arm Verband.
Als ich auf mein Arm sah musste ich lächeln. Ich spüre bloß noch den körperlichen Schmerz, der von meinem Arm. Ich fühle mich frei und sorglos, ohne jegliche Gedanken.
Mit einem besseren Gefühl verließ ich das Bad und legte mich auf mein Bett. Ich weiß jetzt schon das ich das bereuen werde, aber das ist mir egal.
Mit diesen Gedanken schloss ich meine Augen und fiel in meinen erlösenden Schlaf.Sam PoV.
Zur selben Zeit
"Ich schwöre dir, dieses Mädchen hat etwas zu verbergen." Ich hörte Taylor bloß leise aufseufzen am anderen Ende der Leitung. "Sie kommt aus dem Heim. So gut wie jeder hat dort eine Vergangenheit, die einen verändert. Sie hatte es bestimmt auch nicht leicht denk dran."
Sie hatte recht. Ich kannte sie ja nicht mal und verstehen würde ich sie wohl auch kaum. Sie tat mir leid, Sky sieht so gebrochen aus. "Du hast recht.. Doch ich würde ihr gerne helfen."
Taylor lachte leicht auf."Ich weiß ja nicht Sam. Denkst du echt das du ihr helfen könntest? Du weißt nicht was sie erlebt hat und vertrauen scheint sie auch keinem zu können. Wir wissen beide das wir in der Schule anders sind als hier. Wir haben einen Ruf und ich denke nicht das es sich gut macht in der Schule mit ihr abzuhängen wenn sie so drauf ist."
Ich ließ ihre Worte erstmal kurz auf mich wirken. Sie hat recht. Ich kenne sie nicht und weiß nicht was sie so machte. Außerdem konnte ich meinen Ruf nicht verlieren.
"Du hast recht.. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. In der Schule muss ich sie ignorieren, schlecht behandeln. Zuhause brauche ich es nicht aber wie kommt das denn rüber? Aber trotz allem ist mir mein Ruf bei der Sache egal. Sie scheint nett zu sein, doch verschlossen. Ich will das sie sich mir öffnet, als Schwester."
"Wow das ich das mal von dir höre hätte ich nie gedacht. Aber ich bin stolz auf dich! Vielleicht wird sie ja mal eine von uns wer weiß. Ich muss jetzt aber auflegen, muss noch was erledigen. Bis später, lieb dich!"
Somit legte sie auf.Ich nahm mein Handy von meinem ihr runter und schaltete es aus. Danach legte ich mich zurück ins Bett und deckte mich zu.
War es die richtige Entscheidung gewesen Sky ab jetzt von mir zu stoßen? Keine Ahnung, ich sollte mir keine Gedanken drüber machen. Es kann mir ja eigentlich egal sein.
Doch aus irgend einen Grund erinnerte sie mich an Taylor.Ich weiß das Taylor früher irgendwas erlebt hat, was sie verändert hat. Doch mit mir geredet hat sie darüber nie. Immer wenn ich sie mal darauf angesprochen habe hat sie schnell das Thema gewechselt. Beide haben den selben Gesichtsausdruck. Beide haben leere Augen aus denen man keinerlei Emotion ablesen kann. Es scheint als ob beide ihre Emotionen verschließen und auf Friede Freude Eierkuchen machen.
Ich Frage mich ob das bloß Zufall ist, oder vielleicht doch irgendeinen Zusammenhang hat.
In dem Moment beschloss ich, dass ich herausfinden werde was Tay passiert ist.
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Old Memorys, Old Love
Teen Fiction*wird überarbeitet* Nun bin ich wieder hier. Hier an dem Ort wo alles begann und alles endete. Der Ort an dem mein Herz in Millionen Splitter zerbrach. Ich habe versucht es hinter mir zu lassen. Ich wollte neu anfangen, abschließen können. Doch je...