38. Kapitel

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Sky PoV.

Was ist Liebe überhaupt?
Die meisten reden von Schmetterlingen im Bauch, das ständige denken an diese Person, ihr nah sein zu wollen. Doch ist das wirklich liebe? Liebe ist für mich viel mehr als nur ein Gefühl. Es kann befreiend oder erdrückend sein. Liebe ist wie eine Droge. Sie macht uns abhängig und glücklich aber gleichzeitg schädigt sie uns.
Liebe bedeutet für mich keine Insekten im Bauch zu haben. Liebe ist so viel mehr. Du fühlst dich zu der Person hingezogen von aussehen als auch vom Charakter her. Man verschwendet viele Gedanken an sie und lächelt sobald man sie sieht. Jede Berührung löst ein Stromschlag aus und jeder Kuss ist wie ein Feuerwerk. Liebe ist wenn du die Person so akzeptierst wie sie ist. Mit ihren Fehlern, Macken und ihren Narben. Du liebst alles an ihr. Liebe ist wenn du nervös wirst in ihrer Nähe und nicht weißt was du sagen sollst. Liebe erkennt man in den Augen. Augen drücken viel mehr aus als wir denken. Man sieht das Leuchten in den Augen wenn man bei dieser Person ist. Man ist glücklich und möchte mit ihr Zeit verbringen.
Liebe ist mehr als ein Gefühl. Liebe ist ein Platz wo sich dein Herz zuhause fühlt.

Dieses zuhause hat mein Herz gefunden. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal je wieder richtig lieben würde und tatsächlich glücklich werden könnte. Meine Vergangenheit war nicht gerade die beste. Das ist eigentlich noch nett ausgedrückt. Meine Vergangenheit hatte nur Tiefen und gar keine Höhen. Ich habe extreme Schmerzen erlitten. Physisch und psychische Schmerzen. Viele Tränen sind geflossen, mehr als ein Mensch selbst ertragen kann. Narben zeichnen meinen Körper von all meinen Taten und der wohl schlimmsten Zeit in meinem Leben. Sie werden mich immer daran erinnern was mir widerfahren ist, wie sehr ich kämpfen musste. Tag für Tag fiel ich tiefer in das schwarze Loch, die Depressionen. Ich habe mich selbst schon aufgegeben und aufgehört zu überleben. Jeder Tag war voller Dunkelheit, voller Schmerz und voller Tränen. Ich war froh wenn ein Tag vorbei war und ich schlafen konnte, auch wenn ich mir meistens gewünscht habe nie wieder aufzuwachen. Diese Dunkelheit hat mein Herz besetzt und in Besitz genommen. Mir war einfach alles scheiß egal. Ich tat das alles eh nur noch, weil ich funktionieren musste. Doch selbst der stärkste Kämpfer hat irgendwann keine Kraft mehr. Mein Selbstmordversuch ging schief und ich musste in Therapie. Diese Therapie war genauso erfolgreich wie mein Suizidversuch. Ich dachte diese Dunkelheit kann keiner besiegen und ich schon gar nicht. Doch ich lag falsch. Ich dachte ich müsste nie wieder in meine Heimatstadt zurück kehren und doch musste ich es. Viele Erinnerungen und Schmerzen sind wieder erschienen die ich eigentlich vergessen wollte.

Doch gestern hat sich meine Dunkelheit in Sonnenlicht umgewandelt. Mein Herz wurde wieder warm und fing an zu schlagen. Ich hatte endlich wieder das Gefühl glücklich zu sein und das alles dank Taylor. Ohne sie wäre ich nicht da wo ich jetzt bin. Ohne sie wäre ich immer noch verloren.

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich am nächsten Morgen mit dem Motorrad zur Schule fuhr. Der Gedanke daran Taylor gleich wieder zu sehen lässt mein Herzschlag erhöht schlagen. Gestern war es so schön mit ihr... leider musste sie dann gehen, da Sam gekommen ist und wir es ihr noch nicht sagen wollten aus der Angst sie könnte sauer auf uns sein.

Sam fuhr hinten auf meiner Maschine mit. Ich weiß nicht wie ich es 2 Jahre ohne Motorrad fahren aushalten konnte. Als wir die Schule erreichten stieg Sam ab und nahm den Helm ab. Sie sah mich die ganze Zeit schon komisch an. So als würde sie über mich nachdenken.

"Irgendwas ist anders Sky. Was ist zwischen dir und Taylor passiert?" Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und hustete. Sam klopfte mir auf den Rücken und wartete bis ich rede.
"Wie.. wie kommst du denn auf sowas?" ,fragte ich sie immernoch leicht hustend. Sie zog eine Augenbraue hoch und guckte mich so an als hätte ich gerade den größten Schwachsinn gesagt.

"Ich weiß das du einfach gegangen bist, da es dir nicht so gut ging. Doch auch Taylor fehlte und es sprach sich rum, dass sie dir gefolgt ist. Also was ist da passiert?" Ihre Stimme klang anklagend.
Ich pustete die Luft aus meinen Lungen, bevor ich anfing zu sprechen.

"Ja es stimmt, sie ist mir gefolgt. Wir haben lange miteinander geredet und sie hat sich entschuldigt und mir alles erklärt, warum sie das gemacht hat und alles. Nah jedenfalls liebt sie mich auch und wir sind jetzt zusammen. Also naja denke ich mal.." Ich sah zu Boden und traute mich nicht in ihre Augen zu gucken.

Ich hob meinen Blick allerdings, als sie anfing zu lachen. Sie lacht einfach. "Ach man wurde auch endlich mal Zeit. Ich wusste das sie dich auch liebt. Doch pass bitte trotzdem auf dich auf. Ich freue mich so sehr für euch." ,quietschte sie mir ins Ohr und umarmte mich stürmisch. Ich war immernoch komplett überfordert und wusste nicht wie ich reagieren soll. Als ich registrierte was sie mir da eben ins Ohr gefiepst hat musste ich lächeln und umarmte sie zurück. "Danke. Das werd Ich, versprochen."

Sam löste sich von mir und guckte hinter mich. "Nun geh schon, sie wartet schon sehnsüchtig auf dich." ,sagte Sie und zwinkerte mir zu. Ich verstand nicht ganz was sie meinte und drehte mich um. Dort stand Taylor, meine feste Freundin. Wir hatten zwar nicht darüber geredet doch das brauchten wir auch nicht.

Ich ging langsam auf sie zu, bis ich am Ende doch auf sie zurannte und ihr in die Arme sprang. Lachend fing sie mich auf und hielt mich an meinem Hintern oben. Wir schauten uns lächelnd in die Augen und strahlten wohl gerade pures Glück aus. Zeitgleich bewegten wir unsere Köpfe vor und küssten uns. Ihre weichen Lippen sind einfach ein Traum. Ich würde sie am liebsten immer küssen. Mein Bauch füllte sich mit Wärme, die sich in meinem ganzen Körper breit machte. Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln, ebenso bei Taylor. Wir lösten uns und sie ließ mich wieder runter. Sogleich presste ich aber meinen Körper wieder an ihren und genoss dieses Gefühl einfach. "Ich habe dich vermisst Prinzessin." Mein lächeln wurde immer breiter was Taylor aber nicht sah, da mein Kopf in ihren Oberkörper versteckt ist. "Ich habe dich auch vermisst Schatz." Ihr lächeln spürte ich deutlich an meiner Wange. Wir waren beide glücklich.

Taylor nahm meine Hand in ihre und verknotete unsere Finger miteinander. Alle glotzen blöd und manche auch sauer, wenn nicht sogar eifersüchtig. Gerade Charlie und Taylors ex Freund. Wir schlenderten zu den Spinten und holten unser Geozeug raus, da wir logischerweise jetzt Geo mit unserem Klassenlehrer Herr Green. Er war eigentlich ein netter und entspannter Lehrer.

Im Zimmer angekommen setzten Taylor und ich uns das erste mal zusammen. Timo war sowieso noch krank und sie saß alleine ganz hinten. Als wir uns setzten kam auch schon Herr Green reingestürmt.
"Entschuldigt die Verspätung, doch ich musste noch schnell was klären. Ich möchte euch aber auch etwas erzählen. Ich weiß das neue Schuljahr hat erst angefangen, trotzdem würden wir in knapp 2 Monaten eine Klassenfahrt nach Spanien machen wollen."

Die Klasse rastete gleich komplett aus und freute sich. Manche planten jetzt schon wer neben dem sitzt oder in einem Zimmer schläft. Taylor grinste mich bloß verschwörerisch an, was auch mich grinsen ließ. Das wird mit Abstand die beste Klassenfahrt ever.

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Somit beginnt die Lesenacht. Es kommt wie gewöhnlich aller eine Stunde ein Kapitel.

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