Ich wartete ungeduldig und mit zitternden Knien. Ich hatte sogar den Gedanken einfach schnell wegzurennen, egal wohin, einfach weg von hier. Was wenn die Familie wie alle anderen sind in denen ich bereits war? Ehrlich gesagt war ich es leid. Es ist auf Dauer ganz schön anstrengend, wenn man immer von der Pfelgefamilie abhaut. Naja eigentlich kann es mir auch egal sein. Ich bin sowieso kein Mensch der andere Menschen mag. Wenn die Familie auch scheiße sein sollte, dann mache ich mich wieder vom Acker und rufe Jake an. In ein paar Monaten bin ich sowieso 18 und da können mich alle anderen mal gediegen am Arsch lecken.Die Tür wurde geöffnet und eine Frau Ende 30 würde ich schätzen kam zum Vorschein. Sie hat braune lange Haare, braune Augen und lächelt mich an. So das man ihre grübchen sah und Lachfalten.
"Hallo, du musst Skyler sein. Komm doch bitte erstmal rein." Ich nickte ihr knapp zu und ging mit meinem Gepäck durch die Tür. Das was ich sah verschlug mir die Sprache und den Atem. Ich stand in einem riesigen Flur. Die Wände sind weiß und links von mir sah ich eine Treppe die hoch führte. Hier standen moderne Möbel in grau und weiß. Für manche scheint das unspektakulär zu sein, aber sowas habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Naja seitdem ich im Heim war...
Ich war so sehr damit beschäftigt den Flur zu bestaunen, dass ich gar nicht merkte das die Frau ihren Mann schon geholt hat.
"Hallo Skyler, Ich bin Sven und das ist meine Frau Chloe. Wir hoffen du fühlst dich bei uns wohl und wirst dich gut Einleben. Wir haben auch eine Tochter. Ihr Name ist Samantha, ich hoffe das ihr euch gut verstehen werdet. Sie ist in deinem Alter." Lächelte mich Sven an. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen "Vielen Dank Sven."
"Wenn du möchtest kannst du dich erstmal in Ruhe umschauen. Dein Zimmer ist oben, das linke. Fühl dich wie zuhause und sag Bescheid wenn du etwas brauchst. " meldete sich nun auch Chloe. Ich lächelte sie leicht an und machte mich als erstes auf den Weg in mein Zimmer. Das Gepäck nahm ich gleich mit.
Als ich vor der Tür stand, zögerte ich am Anfang erst doch dann öffnete ich die Tür und..
Omg!
Das Zimmer ist riesig! Ich schaue gerade hin auf mein großes Ehebett. Es hat viele Kissen, eine weiße kuscheldecke liegt auf den hellrosanen Bezug. Ich drehte mein Kopf und sah ein weißen Schreibtisch mit so nem IKEA Stuhl. Vor meinem Bett ist ein großer flauschiger Teppich der sich perfekt unter meinen Füßen anfühlt. Ich sah noch Bücherragale und alles mögliche aber kein Kleiderschrank?
Ich sah an der rechten Wand das da 2 Türen sind. Ich ging langsam auf die erste zu und öffnete sie..
Omg wie geil ein eigenes Badezimmer! Ich freute mich wie ein kleines Kind und als ich die riesige Badewanne sah war ich am eskalieren! Doch als ich am Waschbecken stand und in den Spiegel sah war diese Freude wie weggeblasen.Ich sah meine blond - braunen gelockte Haare die mir langweilig über die Schultern fielen. Meine Lippen waren etwas blass und aufgebissen. Ich hatte riesige Augenringe und leicht angeschwollene Augen. Meine Augen waren blau - grün. Man sah förmlich die leere und den Schmerz in ihnen. Ich sah mich selbst in meinen Augen gespiegelt wieder. Ich schaute meinen Spiegelbild in die Augen. Wo ist der Mensch hin der ich mal war? Der Mensch der glücklich war und sorgenfrei. Mein Blick ging Richtung Hals wo ich an einer Narbe stehen blieb. Ich nahm meine Hand und fuhr langsam und bedacht darüber. Man spürte die einkerbung vom Schnitt. Die Narbe ging mir über den halben Hals entlang und ist schon verblasst. Man sieht sie kaum, nur wenn man drauf achtet. Doch ich sehe sie wie am ersten Tag. Ich sehe das Blut meinen Hals runter laufen und den tiefen Schnitt den ich hinterlassen habe. Die hellrosane Narbe die zurück blieb. Ich merkte wie mir wieder die Tränen hochkamen und ging schnell aus dem Raum raus.
Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken und ging in die andere Tür rein wo ich ein Ankleidezimmer drin fand. Ich machte große Augen und fing sogar leicht an zu lächeln!
Ich gucke in den Schrank und sah ein Haufen Klamotten. Alles mögliche. Pullis, T-Shirts, leggins, Jeans, kuschelsocken omg. Eigentlich ist alles drin was das Herz begehrt außer Unterwäsche. Naja.. wäre auch komisch irgendwie, wenn welche drin wäre.
Zufrieden ging ich in mein Zimmer und nahm mein Koffer mit in mein Ankleidezimmer. Ich stabelte meine Klamotten rein und ging dann zurück zu meinem Bett und setzte mich auf die Kante.
Das Haus sieht sehr luxuriös aus und auch die Möbel und all der andere Kram. Die Familie scheint auch ganz in Ordnung zu sein, naja meine neuen "Zieheltern" zumindest. Wie diese Samantha sein wird weiß ich nicht, doch was ich weiß ist, dass ich absolut keine Lust auf sowas habe. Sowas bedeutet einfach nur unnötigen Stress. Die Kinder sind am rumheulen weil sie nicht mehr die einzigen sind für die Eltern und nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommen und so ein Scheiß. Sowas finde ich extrem unnötig, da ich selbst lieber wo anders wäre als in dieser beknackten Familie. Ich hoffe das diese Familie besser wird und vielleicht auch meine letzte bleibt.
Meine Augen fielen mir immer wieder kurz zu, bevor ich sie wieder erschrocken aufriss. Ich bin scheiße müde. Die Fahrt hierher hat ewig gedauert und die ganzen Tränen und all diese Emotionen die gerade in mir stattfinden sind zu fiel.
Ich zog mir meine Jacke aus und schmiss sie auf den Tisch. Danach legte ich mich in mein Bett. Es ist so weich und warm.. Ich merkte wie meine Augen schwer wurden,bis ich in einen unruhigen Schlaf fiel.
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Old Memorys, Old Love
Teen Fiction*wird überarbeitet* Nun bin ich wieder hier. Hier an dem Ort wo alles begann und alles endete. Der Ort an dem mein Herz in Millionen Splitter zerbrach. Ich habe versucht es hinter mir zu lassen. Ich wollte neu anfangen, abschließen können. Doch je...