28. Kapitel

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Sky PoV.

"Sam.. Ich will jetzt wirklich nicht darüber reden." ,sagte ich immernoch mit dem Rücken zu der Person umgedreht. Ich sah auf die Sterne und sah automatisch Taylors Gesicht vor mir. Ich höre ihren Satz immer und immer wieder in meinem Kopf. Solange die Sterne am Himmel erstrahlen werde ich dich lieben. Hat sie vielleicht gelogen was das angeht? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das sie mich liebt. Ich meine sie ist ja auch in einer Beziehung und sie scheint glücklich..

Ich atmete tief aus und wartete das Sam ging oder mir antwortete. Doch wer mir da antwortete war nicht Sam. "Ich.. Ich bin nicht Sam,Sky." Ich hielt den Atem an und versuchte zu verarbeiten was ich gerade gehört habe. Das kann nicht sein. Ich muss mich verhört haben. Sie kann es nicht sein.

Ich drehte mich fast wie in Zeitlupe um, als hätte ich Angst das ich umfalle, wenn ich mich zu schnell umdrehe. Dort stand sie. Taylor. Was macht sie hier bei mir in meinem Zimmer? Ich dachte sie will mich gar nicht sehen.. oder hat Sam sie geschickt? Ich sah sie leicht verzweifelt an und als Tay auf mich zu kam bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich ging automatisch ein paar Schritte zurück. Doch irgendwann knallte ich gegen das Geländer am Balkon und konnte nicht fliehen.

Sie kam immer näher und sah mir dabei tief in die Augen. Ich sehe Sorge, Reue aber auch Liebe in ihren Augen funkeln. Doch das muss ich mir einbilden.

10cm vor mir blieb sie stehen und schaute mir genau in die Augen. Als würde sie meine Reaktionen abwarten wollen. Sie hob ihren Arm und diesmal zuckte ich nicht zusammen. Sie legte ihre Hand auf meine Wange und betrachtete dabei jeden Millimeter meines Gesichts. Ich schloss automatisch meine Augen und genoss ihre Berührung. Ich hatte sie so unendlich vermisst..

Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich das Taylor weinte. Sie sah mich mit Trauer in den Augen an. Ich erschrak am Anfang, doch ich fasste mich schnell und schloss sie einfach in meine Arme. Ich weiß nicht ob es richtig ist oder zu früh, doch als sie sich gegen mich drückt, weiß ich das sie es gerade genauso brauchte wie ich. Nun liefen auch mir die Tränen über mein Gesicht. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Alle Gefühle die ich die letzten Jahre unterdrückt habe kommen mit einmal hoch. All die Verzweiflung, die Enttäuschung, jeder Schmerz und jede Erleichterung. Alles kommt gerade in mir hoch.

Ich habe Taylor so vermisst. Ich war die ganze Zeit alleine und fühlte mich leer und für nichts zu gebrauchen. Ich hatte kein Leben mehr in mir und mir war alles egal. Ich dachte das sie ohne mich besser dran ist. Doch ist das so? Für mich war es das schwerste was ich je getan habe. Ich weiß das sie mich nicht mehr liebt, sie ist ja schließlich in einer Beziehung und außerdem ist das ganze schon 2 Jahre her..

Doch auch wenn sie mich nicht mehr liebt und wir keine Beziehung führen können will ich den Kontakt nicht mit ihr verlieren. Auch wenn ich sie liebe und nix lieber tun würde als sie zu küssen.. Doch ich werde es akzeptieren müssen. Auch wenn wir nur Freunde sein können, das ist mir egal. Ich brauche sie einfach in meinem Leben.

"Ich habe dich so sehr vermisst." ,flüsterte mir Taylor leise ins Ohr, was eine Gänsehaut bei mir verursacht. Selbst nach 2 Jahren regiert mein Körper immer noch so extrem auf sie. Sie hat mich vermisst? "D-Du hast mich vermisst?" ,fragte ich nochmal nach um sicher zu gehen das ich mich nicht verhört habe. Sie löste die Umarmung leicht, so, dass sie mir in die Augen schauen konnte. "Ich habe dich jeden verdammten Tag so sehr vermisst.." ,flüsterte sie wieder, während ihr wieder ein paar Tränen übers Gesicht rollen. Ich lächelte sie ehrlich an "Ich habe dich auch jeden Tag so unglaublich vermisst." Ich lehnte meine Stirn gegen ihre und genoss diesen Moment einfach.

"Warum bist du damals nur gegangen?" Ihre Stimme klang gebrochen und ich wusste nicht was ich sagen soll. Ich löste mich von ihr und setzte mich aufs Bett. Sie setzte sich neben mich und nach ein paar Minuten Stille fing ich an zu reden.

"Mir wurde einfach alles zu viel. Ich gebe mir die Schuld an den Tod meiner Mum. Nachdem sie nicht mehr da war war alles anders. Papa er... er hat angefangen zu trinken und das nicht gerade wenig. Er hat mich beleidigt, mich geschlagen und mir die Schuld daran gegeben. Mein Selbsthass wuchs von Tag zu Tag und ich wurde immer unglücklicher. Doch irgendwann.. irgendwann blieb es nicht nur bei den Schlägen. E-Er hat mich an-angefasst und ich konnte mich nicht wehren. Er meinte ich sehe aus wie sie und das das eine Schande wäre da ich sie umgebracht habe.. Er hat auch angefangen mich zu bestrafen. Irgendwann war es s-so schlimm, dass er mich mit ei-einem G-G-Gürtel schlug und mir ein Messer in den Bauch ram-rammte. Seitdem war ich nicht mehr ich selbst. Ich habe jegliche Gefühle ignoriert und verschlossen. Mir war alles egal und ehrlich gesagt wollte ich nur noch sterben. Ich habe dich ignoriert da ich nicht wollte das du was mitbekommst, oder reingezogen wirst. Außerdem wusste ich gar nicht wie ich dir das alles sagen sollte. Ich habe mich so sehr geschämt, mich vor mich selbst geekelt und mich so gehasst, dass ich dir das nicht zumuten wollte. Naja als ich dann eines Tages nach Hause kam standen meine Koffer unter im Flur. Papa ist gekommen und meinte das ich ins Heim komme, da er mich nicht mehr ertragen kann. Ich durfte aber aussuchen an welchen Ort ich gehen möchte und ich entschied mich bewusst gegen New York. Ehrlich gesagt bin ich geflohen. Vor meinen Problemen, vor dir, vor Dad und vor mir. Ich habe es schnell bereut da ich immer an dich denken musste. Ich habe sogar versucht mich mit anderen abzulenken aber nichts half.. Ich bin gegangen da mir dieser Ort zu viel wurde, weil das in dem Moment mein einziger Ausweg war. Aber vorallem wollte ich dich beschützen. Ich wollte dir das nicht antun und die Möglichkeit geben glücklich zu werden ohne mich. Und du hast es sogar geschafft.. denn wie ich gehört habe bist du in einer Beziehung."

Als ich diese Worte aussprach starb irgendwas in mir. Jede Erinnerung spielte sich von vorne in meinem Kopf ab. Ich sah zu Boden und schluchzte schrecklich während ich heulend fast zusammen brach. Das alles hat so viele Narben hinterlassen.

Old Memorys, Old LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt