Epilog

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"Taylor kommst du?" ,fragte mich Sam und deutete auf die Tür vor uns. Wie in Trance nickte ich und zusammen verließen wir Sam's Wohnung. "Freust du dich Sky endlich wiederzusehen? Ich meine du warst lange weg." Es stimmte. Über ein halbes Jahr war ich weg wegen einem Notfall bei meinem Job. Es sind mittlerweile fünf Jahre vergangen und ich bin Ärztin, meiner Meinung nach keine schlechte.

"Klar freue ich mich sie endlich wieder zu sehen. Sie hatte schließlich auch Geburtstag und ich konnte nicht bei ihr sein." "Ich bin so stolz auf dich. Du hast so viel erreicht und hast die Hoffnung nie aufgegeben. Ich bin froh dich zu haben."
Sam umarmte mich und hielt mich somit auf weiter zu gehen. Ich ließ mich in ihre Umarmung fallen und genoss diese Zärtlichkeit von ihr.

"Lass uns noch schnell in den Blumenladen, ok?" Meine Stimme war nicht mehr als ein Murmeln und ich löste mich wieder von ihr. Kurz sah ich in ihre Augen und ich sah den Schmerz in ihnen. Schmerz den ich auch spürte und verstehen konnte.. Ich nahm ihre Hand in meine und zusammen liefen wir zu den Blumenladen, um welche für meine Frau zu kaufen. "Schönen guten Tag, was kann ich für sie tun?" ,begrüßte uns eine nette ältere Dame.
"Hallo, ich hätte gerne einen Blumenstrauß aus weißen und roten Rosen und ein paar Lilien bitte."

Die Frau nickte knapp und machte uns den Strauß zurecht. Ich bezahlte ihn als er fertig war und wir verließen den Laden um zu Sky zu gehen. Es war kalt, der Wind wehte uns um die Ohren und die Wolken zogen sich dicht zusammen. All meine Sinne scheinen wie gelähmt zu sein. Mit jedem Schitt den wir gingen zog sich mein Herz immer mehr zusammen und ich spürte wie mein Herz langsam anfing zu bluten als wir am Friedhof ankamen. Es bildete sich ein Kloß in meinem Hals der immer größer wurde und mir die Luft zum Atmen raubte.

Jeder Schritt war schwer wie Blei und mit traurigen Blick guckte ich mir alle Grabsteine an, an denen wir vorbei gingen. Ich mag keine Friedhöfe. Die Atmosphäre hier ist erdrückend und traurig. Sie erleutern den Tod und den Schmerz den man dabei verspürt. Ich glaube früher habe ich nie verstanden was das alles richtig bedeutet und warum sich manche davor fürchteten. Doch jetzt verstand ich es. Jeder einzelne Stein hat eine Geschichte. Überall liegt dort unter der Erde ein Mensch der vermisst wird. Die Familie, Freunde oder Verwandte haben einen geliebten Menschen verloren und verspüren Schmerzen im Herzen. Wir alle machen das selbe leid durch, doch ist es nicht allen bewusst. Viele denken sie seien alleine mit ihren Problemen, ihren Gedanken und ihren Gefühlen. Man denkt das uns keiner verstehen kann was wir durch machen und welchen Schmerz wir spüren. Doch die Wahrheit ist, dass es Millionen andere Menschen es auch spüren. Sie spüren den gleichen Schmerz und haben die selben Erlebnisse wie wir, denn auch sie haben einen geliebten verloren.

An einem bestimmten Grabstein blieben wir stehen.
Skyler Summer (2001-2023) Eine gute Freundin und noch bessere Ehefrau.
Die Tränen rollten mir nur so über die Wangen und ich konnte sie nicht stoppen. Doch ich versuchte es auch erst gar nicht. Mit zitternden Schritten ging ich näher zu den Stein und legte die Blumen auf das Grab. Ich ließ mich auf meine Knie fallen und mein Körper bebte wegen meinen Schluchzern. Skyler's Bild das ich immer bei mir habe nehme ich aus meiner Hosentasche und ich sah es mir an. Es war eines unserer Hochzeitfotos. Sie war wunderschön, in einem Schneeweißen Kleid und ihren gelockten Haaren die nach oben gesteckt waren. Ich stand leicht schräg hinter ihr und habe meine Arme um sie gelegt während wir uns beide verliebt und glücklich ansahen. Das war der schönste Tag in meinem Leben. An dem Tag habe ich meine Liebe des Lebens geheiratet, sie zu meiner Frau gemacht. Ich dachte.. wir hätten noch etwas mehr Zeit zusammen..

Komplett nervös stand ich am Altar und wartete auf meine zukünftige Frau, meine Braut. Ich tritt die ganze Zeit mit dem Fuß auf die selbe Stelle und meine Hände begannen leicht zu schwitzen. "Hey, mach dir kein Stress ok? Es ist euer Tag, der Tag wo ihr euch einander verspricht. Du siehst toll aus Tay und ich freue mich wirklich für euch." Sam's Sätze beruhigten mich etwas. Sie hat recht. Es ist unser Tag, ein besonderer Tag. Doch genau deswegen bin ich so nervös. Ich kann es gar nicht abwarten Skyler in ihrem Kleid zu sehen! Als ich diesen Satz in meinen Gedanken zuende gesprochen habe, öffneten sich die Türen und Sky trat mit Sven am Arm auf mich zu. Als ich sie erblickte stockte mir der Atem und mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Sie hat ein wunderschönes weißes Kleid an das sich perfekt an ihre Figur schmiegte. Eine Schleppe steckte in ihren Haaren die Hochgesteckt wurden. Sie hat ein breites Lächeln auf den Lippen als sie mich sah und scannte mich ebenfalls ab. Sie ist wunderschön.. Das ist sie immer, doch heute ist es anders. Sie ist meine Braut, die schönste von allen. Als sie vor mir zu stehen kamen legte Sven ihre Hand in meine, was wir kaum wahrnahmen da wir uns dauerhaft in die Augen blickten. "Behandel sie gut, sonst endet es böse für dich Taylor Summer." Ich wusste das er den letzten Teil nicht ernst meinte und nickte ihm lächelnd zu. Er ging zur Seite und setzte sich auf seinen Platz.

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