19. Kapitel

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Taylor PoV.

Kennt ihr das, wenn ihr in sowas wie einer Schockstarre seid? Man guckt genau auf diese eine Stelle und beobachtet es ungläubig. Man kann nichts machen. Auch wenn du dich abwenden willst, es nicht mehr erträgst zu sehen und am liebsten einfach abhauen willst und das was du gesehen hast vergessen. Du kannst es einfach nicht.

Deine Beine sind mit dem Boden verwachsen, du kommst nicht weg. In diesem Moment gehen dir so viele Dinge durch den Kopf und dennoch immer nur das selbe. Du stellst dir selbst fragen die du nicht beantworten kannst und stehst einfach still dort. Die Zeit scheint wie still zu stehen und du realisierst gar nicht so genau was überhaupt gerade passiert.

Man merkt wie das Herz schneller schlägt und sich schmerzhaft zusammen zieht. Vielleicht fängst du an zu weinen, vielleicht wirst du wütend, aber vielleicht auch nervös und ein wenig froh.

Ich kann gar nicht sagen wie es bei mir gerade ist. Sie ist wieder hier in New York. Hier, bei mir und das nach 2 Jahren.
Als ihre Augen meine erblickten war die Zeit wie still gestanden. Es war als würde ich alles und jeden anderen ausblenden und nur noch Augen für dieses Mädchen vor mir haben, die mir mein Herz gebrochen hat.

Meine Gefühle drehen gerade völlig am Rad. Ich bin glücklich, nervös, wütend, traurig, ängstlich und was weiß ich. Alles auf einmal empfinde ich gerade. Mein ganzer Körper ist angespannt und meine Augen aufgerissen.

Sie sieht anders aus, aber irgendwie gut anders. Ihr Körper ist trainiert und dennoch erkennt man alle Rundungen und Kurven genau. Ihre Haare sind immer noch in dieser honigfarbenen Farbe, doch ihre Augen haben an Glanz verloren, genauso wie ihr Mund das lächeln. Sie wirkt stark, doch ich weiß genau wie gebrochen sie eigentlich wirklich ist.

Doch warum ist sie überhaupt hier? Warum ist sie zurück gekommen nach 2 endlosen Jahren? Hätte sie nicht da bleiben können wo sie war? Ich war dabei über sie hinweg zu kommen. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich sie wohl nie wieder sehen werde und nun? Nun steht sie genau vor mir und schaut mich geschockt an, doch noch längst nicht so sehr wie ich sie. Warum muss sie ausgerechnet jetzt wieder in mein Leben treten?

Sky PoV.

Timo hat mich bereits abgeholt und wir saßen gerade in seinem Wagen und fuhren zur Schule. Ich redete nicht, sondern knetete meine Hände und biss mir auf die Lippen. "Bist du sehr nervös..?" fragte Timo mich zaghaft. Ich brauchte erstmal ein paar Sekunden um zu verstehen was er überhaupt gesagt hat. Langsam nickte ich und antwortete ihm. "Ja.. Ich meine ich sehe Taylor wieder und dann ist da auch noch Charlie. Ich habe ehrlich Angst Timo. Ich weiß nicht was ich machen soll oder wie ich reagieren soll, wenn Taylor wieder vor mir steht. Ich wäre an jedem anderen Ort lieber als hier.. das alles.. es macht mich immernoch fertig." beendete ich meinen Monolog.

Er nickte verstehend. "Ich kann dich gut verstehen Sky. Ich an deiner Stelle würde es auch nicht anders machen. Auch wenn es schwer wird, bin ich da und beschütze dich. Vor Charlie und auch Taylor. Tue mir aber den gefallen und halte dich von ihr fern. Egal was sie sagt oder tut. Sie ist nicht mehr die echte..." sagte er leicht traurig.

Ich antwortete ihm nicht sondern schaute aus das Fenster. Die Häuser und Bäume ziehen nur so an mir vorbei und ich wünschte wir wären nicht so schnell da. Ich wünschte ich könnte einfach abhauen und diesen Scheiß hinter mir lassen. Meine Wunden sind zwar verheilt aber die Narben auf dem Herzen bleiben... Sie erinnern mich was ich für eine scheiße eigentlich durch gemacht habe. Doch eins ist mir klar. Ich darf nicht schwach sein. Ich kann ansonsten leicht angegriffen werden und das würde mir wohl den Rest geben...

Das Auto hielt an und Timo zog die Handbremse. Das bedeutet das wir da sind.. Ich stieg mit ihm langsam aus und wir machten uns auf den Weg zur Schule. Während wir liefen fing ich an zu zittern, weswegen mir Timo ein Arm um die Schulter legte und mich an sich drückte. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss kurz meine Augen. Du schaffst das! Sprach ich mir immer wieder zu.

Ich öffnete meine Augen und sah wie uns alle anstarrten. Ich hasse sowas, haben die kein eigenes Leben?! Ein leiser seufzer verließ meinen Mund und Timo neben mir lachte leicht auf. Egal, ignorieren Sky. Ich setzte mein Pokerface auf und schaltete in der nächsten Sekunde jegliche Emotionen ab. Ich befreite mich von der Angst und ein wenig vor der Nervosität. Denn letzten Endes ist es unbegründet. Ich liebe sie, doch sie hasst mich. Fertig aus und Charlie werde ich auch zurecht weisen.

Doch mit einmal fühlte ich mich komisch. Als würde jemand ganz bestimmtes mich gerade ansehen. Eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper und ich wusste das Taylor mich ansehen muss. Nur sie lässt meinen Körper so reagieren.

Ich traute mich jedoch nicht dort hinzusehen. Ich müsste meinen Blick nur etwas heben und zur Seite bewegen um sie das erste mal seit Jahren zu sehen. Doch ich kann nicht. Ich war nicht bereit dafür. "Sky mein Engel, endlich bist du wieder hier bei mir!"

Als ich diese Stimme hörte verkrampfte sich mein Körper augenblicklich und ich blieb abrupt stehen. Timo sah sich verwirrt um und sah in die Richtung links von mir. Ich hob mein Kopf und drehte ihn in die selbe Richtung wie er. Als meine Augen Charlie ausfindig machen wurde mir schlecht. Doch als ich in erschrockene blaue Augen gucke wollte ich nicht's lieber als wegrennen. Da stand sie. Meine verlorene Liebe Taylor.

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