41. Kapitel

320 17 0
                                    

Sky PoV.

Müde öffne ich meine Augen und ich weiß sofort welcher Tag heute ist. Meine Gefühle sind ein einziges Chaos, ich bin komplett überfordert. Ich kann gar nicht mal beschreiben was ich genau fühle. Ich fühle mich schwach und einfach komplett zerstört. Der Schmerz, der gestern weg war ist wieder da. Doch es ist nicht so wie sonst, es ist schlimmer. Das Loch in meinem Herzen scheint größer den je zu sein. Es fühlt sich genauso an wie vor über 2 Jahren. Ich fühle mich hilflos und schuldig.

Ich wandt mich sanft aus Taylors Armen und stieg aus dem Bett, ohne sie zu wecken. Mit einem stechen in der Brust ging ich ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Ich entledigte mich meinen Klamotten und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser floss über meinen zierlichen und kalten Körper und ich schloss die Augen. Ich liebe dich mein Engel. Erschrocken riss ich meine Augen auf und stützte mich mit meinen Händen an der Wand ab. Das war Mamas Stimme.. Ich drehe völlig durch.. "Es tut mir so leid Mama..." ,flüsterte ich mit gebrochener Stimme und fing bitterlich an zu weinen.

Die Tränen flossen wie aus Bächen aus meinen Augen auf den nassen Boden. Der Schmerz wird mit jeder Sekunde größer und ich spüre wie ich in all dem Schmerz verloren gehe. Ich drehte mich mit dem Rücken zur Wand und presste mich dagegen. An dieser glitt ich langsam runter, bis ich mit angewinkelten Beinen auf den kalten Boden saß. Das Wasser prasselte immernoch auf mich, doch das war mein kleinstes Problem.

Ich umschloss meine Beine mit den Armen und legte den Kopf drauf ab. Mein Körper zitterte unnormal, ich hatte das schon lange nicht mehr unter Kontrolle. Die Tränen flossen und flossen, ich schluchzte leise vor mich hin und kniff die Augen zusammen. Ich höre ihre Stimme in meinem Kopf, ich höre ihre schreie und sehe ihren blutigen und leblosen Körper vor meinem geistigen Auge. Mach das es aufhört!

Ich schlug mir gegen den Kopf und weinte nur noch lauter und mehr. Scheiße ich muss hier raus.. Ich erhob mich mit zitternden Beinen und machte das Wasser aus, bevor ich Ausstieg und zum Spiegel wanderte. Meine Augen sind rot und angeschwollen vom vielen weinen. Meine Mundwinkel sind komplett nach unten gezogen und meine Augen strahlen meinen Schmerz und meine Verzweiflung aus.

Doch mein Spiegelbild änderte sich plötzlich und das Spiegelbild von Mama war vor meinen Augen. Die Tränen stiegen mir wieder in die Augen und mein Herz brannte. Ich löste schnell den Blick davon und rannte förmlich in mein Schlafzimmer zurück. Taylor schlief noch, was gut ist. Sie würde sich nur unnötige Sorgen machen..

Ich schnappte mir meine Sachen und zog mich schnell an, bevor ich ohne Handy, ohne alles außer meinen Schlüssel das Haus verließ. Ich rannte den Weg lang in irgend eine Richtung. Ich rannte solange bis meine Muskeln schmerzten und zitterten. Schwer atmend stoppte ich und stützte mich an den Knien ab. "Fuck.." ,fluchte ich voller Verzweiflung. Die Tränen kamen wieder und mein Herz würde ich mir am liebsten aus der Brust reißen um diesen unerträglichen Schmerz loszuwerden.

Mit verschleierten Blick schaute ich mich erstmal um und sah das ich im Kreis gelaufen bin. Ich bin nicht weit vom Friedhof entfernt.. Ich wollte eigentlich mit Taylor und Jake hier her kommen, damit ich nicht alleine bin, doch ich brauchte einfach Zeit für mich.. die brauche ich immernoch. Ich ging mit Beinen aus Wackelpudding zum Friedhof und jeder Schritt den ich machte fiel mir immer schwerer. Meine Gedanken waren wie leer gefegt, meine Empfindungen waren weg. Alles was blieb war der Schmerz und dieser Druck auf meinem Herzen.

Als ich den Friedhof beschreitete, überzog mich augenblicklich eine Gänsehaut und eine innere Leere. Es fühlt sich kalt an hier und verlassen. Ich schaue mir jeden Grabstein beim vorbeigehen an und nur ein Gedanke ging mir durch den Kopf. Viele Menschen haben um diese Leute geweint und viele haben gelitten. Diese Stille und Atmosphäre die hier herrscht macht mich fertig und ich würde am liebsten wieder wegrennen, am besten so weit weg wie möglich von hier.

Old Memorys, Old LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt