Kapitel 37

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Erschöpft ließ ich das Wasser der Dusche auf meine Haut prasseln. Das Training war anstregend, aber nicht so schlimm wie sonst. Ich merkte das er, genau wie ich, nur einen Gedanken im Kopf hatte. Auch die anderen merkten das mit ihm etwas nicht stimmte, denn im gegensatz zu sonst war sein Training ziemlich lasch.

Ich nahm mir meine frische Kleidung vom Bügel, ich wollte für das Gespräch mit dem Kommandanten gut vorbereitet sein, und nicht mit einer verschwitzen Uniform vor ihm stehen.

Als ich fertig war, machte ich mich auch schon auf den weg. Und als ich den Flur so lang lief, bemerkte ich abermals wie nervös ich doch war. Die Angst etwas falsches zu sagen  wodurch wir auffliegen, war einfach zu groß. Und da ich so in meinen Gedanken versunken war, merkte ich nicht mal das ich schon an seiner Tür stand und unbewusste klopfte.

"Kommen sie rein (V/N)." Hörte ich auf der anderen Seite und tratt ein. Ich satutierte vor ihm, was ihm Augenscheinlich nicht zu Interessieren schien. "Das ist nicht nötig, setzen Sie sich bitte."

Ich tat was er verlangte und setzte mich vor ihn an seinen großen Hölzernem Schreibtisch.

In meinen Gedanken überlegte ich mir schon seine Fragen, und wie ich darauf antworten könnte.

"(V/N) wissen sie warum es nicht erlaubt ist, das ein Vorgesetzter und eine Kadett sich auf einander einlassen?"

"Na toll... musste es ausgerechnet diese frage sein?"

Ich überlegte, jedoch viel mir keine gescheite Antwort auf diese Frage ein, weshalb ich bloß mit meinem Kopf schüttelte.

"Im Prinzip ist die Antwort ganz einfach. Wenn zwei normale Soldaten sich in einander verlieben und eine Beziehung eingehen, sind die beiden für sich verantwortlich. Aber der Vorgesetzte ist für alle zuständig. Gefühle, ganz besonders die Liebe, verwirrt den Verstand. Und gerade bei uns, im Aufklärungstrupp, sehen wir ständig Menschen sterben. Damit müssen wir lernen umzugehen. Wir versuchen unnötige Tode zu vermeiden, aber die nötigen lassen wir geschehen. Wenn diese Situation eintritt, enscheiden die Vorgesetzten wie es weiter geht. Wenn der Vorgesetzte seine Truppe anführt, Soldaten sterben sieht, kann er sie je nach Situation nicht immer retten. Wenn aber..." Erwin machte eine kurze Pause und sah mir direkt in die Augen. "... die Frau, die er liebt davor ist zu sterben, wird er nach jedem unlogischen Denken handeln, einfach nur um sie zu retten. Er würde alles dafür geben, auch wenn viele andere dafür sterben müssten. Er würde seine Pflicht vernachlässigen und vielleicht selbst umkommen."

Bei seinem letzten Satz stockte mir der Atem. Ich wollte nicht das Levi stirbt. Er ist immer der jenige der mich rettet. Was wenn einmal etwas schief geht und er selbst dabei umkommt? So hatte ich noch nie darüber nachgedacht.

"Ich hoffe sie verstehen die Lage jetzt besser. Sie können gehen." Und so verließ ich ihn wieder, ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben.

Ich merkte wie mir die Luft weg blieb. Ich musste raus, einfach nur raus an die frische Luft, um meinen Kopf wieder klar zu bekommen. Ich lief immer schneller ich hörte klar und deutlich meine Sohle des Schuhs auf den Boden aufkommen. Doch aus dem raus gehen wurde nichts, denn bevor ich gehen konnte versperrte Levi mir den Weg zum Ausgang.

"Und? Hat er dir geglaubt?"

"Ich.. ich habe gar nichts gesagt..." Levis Augen öffneten sich ein Stück und er zeigte mir einen fragenden Blick.

"Was? Spinnst du? So wirkt es doch nur noch verdächtiger." Sagte er streng.

"Ich brauche etwas ruhe um meinen Kopf frei zu bekommen. Ich gehe etwas spazieren. Wenn wir hier noch länger stehen und gesehen werden, wirken unsere lügen noch unglaubwürdiger." Ich drückte ihn etwas an die Seite um an ihm vorbei zu kommen. Er sagte nichts mehr, er wusste dass ich damit recht hatte und ließ mich gehen.

Als ich etwas vom Quartier weg war und die kühle luft an meinem Gesicht vorbei hauschte, fing ich an zu überlegen. Mir war klar das ich später oder früher zu Erwin gehen musste um ihm eine Erklärung zu liefern. Also ging ich im Kopf dass Gespräch durch, welches wir vorhin führten. Und als ich dass tat wurde mir umso mehr bewusst wie recht er doch hatte. Levi ist der wichtigste Soldat an seiner Seite. Wenn ihm etwas schlimmes passiert, wäre das für den Aufklärungstrupp ein schwerer Rückschlag. Und nicht nur für den Aufklärungstrupp, für die Menschheit und besonders auch für mich. Falls es dazu kommen sollte und er wegen mir in eine gefährliche Situation gerät, wäre es ganz allein meine Schuld.

Levi hat mich immer gerettet. Kann es sein dass das die Zeit ist Ihn zu retten? Auf eine andere Art wie er es bei mir macht?

Ich setzte mich auf die Wiese und überlegte sehr lange. Aus einem unerklärlichen Grund wurde ich immer trauriger. Kann es sein dass ich die Antwort schon wusste?

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Also ich habe diese Geschichte vor knapp 4 Jahren angefangen und sie ist immer noch nicht fertig. Das stört mich ziemlich. In letzter Zeit bekomme ich aber so viele Votes, Kommentare und Nachrichten für diese Geschichte, dass ich 2 Kapitel geschrieben habe. Ich werde in nächster Zeit versuchen weiter zu schreiben, allerdings habe ich momentan nicht so viel Zeit dafür. Trotzdem versuche ich freie Minuten dafür zu verwenden diese Geschichte fertig zu bringen.

Viel Spaß beim lesen 👍🏻

Deine Nähe tut mir weh - Levi x ReaderWhere stories live. Discover now