Kapitel 36

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Ich war vollkommen durcheinander. Dieses Gespräch mit dem Kommandanten hat mich völlig aus der Fassung gebracht. Was sollte ich jetzt tun? Wenn man uns noch mal zusammen sehen würde, was würde dann Geschehen. Warum dürfen ein Vorgesetzter und ein einfacher Soldat keine Beziehung eingehen? Und zum ersten mal bemerkte ich, das ich mir deswegen noch nie genaue Gedanken darüber gemacht habe, sondern es einfach nur hin nahm.

All diese Fragen brannten mit auf meiner Zunge. Ich wollte es wissen. Und die einzige die mir einfällt, mit der ich darüber reden konnte war Hanji. Ich lief rüber zu ihrem Büro und klopfte vorsichtig an ihre Tür.

"Herein."

Hörte ich ihre Stimme und als ich eintratt und sie mich sah, lief sie schon auf mich zu um mich in eine feste umarmung zu schließen.

"Oohhhh (V/N), es tut mir ja so leid!" Rief sie in mein Ohr und ließ von mir ab. "Erwin kam heute schon zu mir und hat es mir erzählt. Ich habe versucht es abzustreiten aber... man kann ihm nichts vormachen. Als ich Levi zu dir, zu deiner Schwester und deiner Gastfamilie geschickt habe wollte ich nicht das es raus kommt. Ich wollte doch nur das Shorty endlich mal jemanden sein Herz öffnet."

"Du kannst ja nichts dafür. Auch Levi und ich versuchten es zu leugnen, jedoch scheint er uns immer noch zu Misstrauen. Schließlich soll ich morgen noch mal zu ihm."

"Und was möchtest du ihm sagen? Die Wahrheit?" Fragte sie mich ruhig und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.

"Ich... ich weiß es nicht. Ich habe Angst das Levi ärger bekommt. Es ist alles meine Schuld hätte ich mich doch einfach zurück gehalten, dann wäre es nicht soweit gekommen. Er hat es mir doch noch extra gesagt. Aber warum? Hanji du musst es mir erklären. Ich verstehe nicht warum wir beide nicht einfach glücklich zusammen sein dürfen."

Hanji hob ihren Kopf und schaute mich durch ihre Brille an in der ich mich spiegeln konnte.

"Soll das heißen, du hast dich auf deinen Vorgesetzten eingelassen ohne an die Konsequenzen zu denken? Überleg doch mal, Levi ist nicht so wie die anderen. Er achtet auf seine Leute, versucht unnötige Tode zu vermeiden. Aber wenn sie nötig sind, laut Erwin, lässt er sie Geschehen. Auch wenn es ihm nicht gefällt und er es sich das nicht anmerken lässt. Jetzt stell dir mal vor, dir würde etwas passieren." Ich verstand ihre Anspielungen nicht und wollte weiter nach hacken doch als ich fragen wollte, ließ sie mich nicht mal zu Wort kommen.

"Ich werde am besten nichts mehr dazu sagen, ich habe mich schon zu sehr eingemischt. Erwin wird es dir morgen schon erzählen." Bedrückt sah ich auf den Boden, und mussterte die braunen Holzdielen.

"Verstehe, dann werde ich wohl bis morgen warten müssen." Gab ich von mir und ging.

Zeitsprung (nächster Tag)

Den ganzen Abend habe ich noch über Hanjis Worte nachgedacht, konnte aber keinen Zusammenschluss darauß ziehen. Es ärgerte mich, denn was sollte ich sagen, wenn ich bei Erwin bin?

Ich lief den Flur entlang zum Speisesaal, obwohl ich keinen Hunger verspürte. Meine Gedanken kreisten um meine momentane Lage, als ich von einem groben Griff am arm gepackt und in die Ecke gezogen wurde.

"Tch... du hättest mich schon viel eher bemerken müssen dummes Gör." Meinte er und nahme mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, damit ich ihn an sah.

"L-Levi... was machst du denn? Was wenn uns jemand sieht?" Flüsterte ich, als ich plötzlich einen Kuss auf meinen Lippen spürte.

Dieses Gefühl was in mir aufkam war so schön, das ich traurig war, als es wieder endete.

"Es tut mir Leid (V/N). Diese Worte die ich gestern im Büro von Erwin sagte, die waren nicht so gemeint." Sagte er monoton und ließ von mir ab.

"Das weiß ich doch..."

"Dann ist ja gut. Hast du dich auf das Gespräch heute vorbereitet?"

"Ehm.. j-ja, ich denke schon." Log ich ihn an, denn wenn ich ehrlich sein sollte wusste ich nicht was ich heute Abend sagen werde um unsere Lüge weiter aufrecht zu erhalten.

"Vergiss nicht, du darfst nicht nachgeben." Worauf ich nur nickte. "Gut, wir sehen uns gleich beim Training" sagte er, ohne einen bestimmten Ausdruck in der Stimme und ließ mich alleine in der Ecke stehen. Er ging, ohne noch mal nach mir zu sehen.

Deine Nähe tut mir weh - Levi x ReaderWhere stories live. Discover now