Kapitel 24

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Hallo ihr Lieben!

Das hier wird ein Kapitel aus Maras Sicht. Eine tolle Leserin hatte die Idee und ich versuche immer, auch eure Ideen miteinzubringen. Ich hoffe, es gefällt euch.

Ella war gerade aus dem Auto gestiegen und schon vermisste ich sie. Ich sehnte mich nach ihrer Nähe, die mir immer ein Gefühl von Geborgenheit gab. Aber ich musste mit Max sprechen. Nur der Gedanke an das bevorstehende Gespräch bereitete mir Bauchschmerzen. Ich wollte ihn nicht verletzen. Das hatte er nicht verdient. Aber ich hatte keine Gefühle mehr für ihn und durfte die Gefühle für Ella nicht ignorieren. Je näher ich meiner Wohnung kam desto nervöser wurde ich. Wie sollte ich es ihm sagen? Wie würde er reagieren? Auch wenn der Gedanke unpassend war: Ich war in diesem Moment heilfroh, dass wir nicht in einer gemeinsamen Wohnung lebten. Er hatte seine eigene Wohnung viele Kilometer weit entfernt und wollte nun zu mir ziehen. Ich wurde immer langsamer. Die Straßen waren leer, es störte also niemanden. Mir wurde übel und ich ließ das Fenster hinunter. Ich brauchte frische Luft. Vorsichtig atmete ich tief ein und aus, aber es brachte nichts. Der Druck war noch immer da und ich wusste, er würde so nicht verschwinden.

Es war egal, wie langsam ich fuhr. Ich wusste, dass ich irgendwann zu Hause ankommen würde. Und so war es schließlich auch. Ich stellte das Auto ab und blieb noch einen Moment sitzen. Es war schon spät und niemand war mehr unterwegs. Langsam stieg ich aus und schloss die Tür des Hauses auf. Im Hausflur fing mein Herz heftig an zu schlagen. Aber ich konnte mir nichts länger vormachen. Ich liebte Max einfach nicht. Dann stand ich vor der Tür und steckte den Schlüssel in das Loch. Dann kam mir der vertraute Geruch der Wohnung entgegen und mitten im Flur stand Max. Er sah mich ausdruckslos an. Gott, wie fertig er aussah. Noch nie hatte ich ihn so gesehen. Er hatte eigentlich immer gute Laune. Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber brachte keinen Ton heraus. Meine Stimme blieb weg. Max blieb wie angewurzelt stehen. Auch er rang nach den richtigen Worten, aber ich hörte nur eine zerbrechliche Stimme, die so gar nicht zu ihm passte, fragen: »Was ist hier vorhin passiert?«

Ich musste schlucken. »Am besten setzen wir uns in die Küche.« Er nickte nur stirnrunzelnd. Ich ging vor und er folgte mir. Wir setzten uns gegenüber und er starrte mich einfach nur an. »Es tut mir leid.« Die Worte hatten so schnell meinen Mund verlassen, dass es mich selbst überraschte und ich einen Moment überlegen musste, ob sie wirklich von mir stammten. Sein Blick war fragend. »Nein, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überrumpeln, Mara. Das war nie meine Absicht. Ich dachte nur, dass der Zeitpunkt gekommen wäre.« Kraftlos ließ er seine Arme wieder sinken, mit denen er undefinierbare Bewegungen in der Luft gemacht hatte. Es machte mich fertig, dass er die Schuld bei sich suchte, dabei hatte er alles richtig gemacht.

»Bitte mache dir keine Vorwürfe. Du hast nichts falsch gemacht«, meinte ich leise und merkte, wie meine Kehle sich immer mehr zuschnürte. Ich sah die Verwirrung in seinen Augen und wollte ihn in den Arm nehmen, aber es ging nicht. Ich wollte ihm keine falschen Signale mehr senden. »Aber was ist es denn?« Seine Stimme nahm einen verzweifelten Ton an, der mir das Herz brach. »Ich kann dich nicht heiraten.« Der Satz hatte gesessen. Aus seinem Gesicht wich jede Farbe, die zuvor noch übrig geblieben war. Einen Moment war es still zwischen uns, dann meinte er: »Dann heiraten wir eben nicht. Ich bin auch so glücklich mit dir.« Er brachte ein leicht gequältes Lächeln zustande. Vorsichtig schüttelte ich den Kopf und entsetzt sah er mich an. »Max, es tut mir wirklich so furchtbar leid, aber ich kann nicht länger mit dir zusammen sein.« Es dauerte eine Weile, bis meine Worte zu ihm durchgedrungen waren. Ich sah, wie es hinter seiner Stirn ratterte.

»Ich verstehe nicht«, meinte er und wurde immer kleiner. Immer mehr sackte er in sich zusammen. Ich wusste, dass meine Worte ihm wehtun würden, aber ich musste sie klar aussprechen. »Ich liebe dich nicht mehr.« Bestürzt sah er mir in die Augen und schnappte nach Luft. Er war sprachlos. Man konnte ihm ansehen, dass er nichts verstand. Er verarbeitete meine Worte noch immer. »Das hat nichts mit deinem Antrag zu tun. Ich wollte mich heute Abend von dir trennen, aber es war der schlechteste Zeitpunkt, den ich mir hätte aussuchen können, denn du hast mich gefragt, ob ich dich heiraten möchte. Ich habe dich wirklich gern, aber es sind von meiner Seite keine Gefühle mehr da. Ich wünschte, es wäre anders. Ich wünschte, ich könnte die für dich sein, die du verdienst. Die dich auch so liebt, wie du sie liebst. Aber so ist es nicht.« Es kam nicht oft vor, dass Max weinte. Bisher hatte ich es ein einziges Mal gesehen, aber nun liefen Tränen an seiner Wange hinab.

Remember me || gxgWo Geschichten leben. Entdecke jetzt