Jackie's Sicht
Jemand setzt sich auf meine Hüfte und nimmt die Kopfhörer herunter.
Die Person konnte ich mit Carolin vergleichen, alleine die Art, wie sie die Kopfhörer herunter nimmt. Ich lasse meine Augen geschlossen und hoffe, das sie denkt, das ich mal wieder schlafe. Aber da habe ich die Rechnung nicht mit ihr gemacht, sie bemerkt es und bedeckt mein ganzes Gesicht mit Küssen, weswegen ich murrend den Kopf weg drehe. "Caro, bitte" quängle ich und versuche meinen Kopf zu drehen. Nicht das ich diese Geste hassen würde, aber gerade war es eindeutig ein schlechter Zeitpunkt. "Was ist los Jackie?" fragt Carolin leicht geknickt und bleibt auf meiner Hüfte sitzen, legt die Hände allerdings auf meinem Bauch ab. "Du weißt wie scheiße mein Tag war. Ich weiß du möchtest mich aufmuntern, dafür bin ich dir auch sehr sehr dankbar, aber ich muss erstmal alles verarbeiten. Ich brauche erstmal Zeit um das alles zu realisieren, damit ich es nicht verdränge. Ich hoffe das verstehst du" antworte ich auf ihre Frage, lege meine Hände an ihre Taille und sehe in ihre Augen. Ein verständnisvoller Blick mit leichter Enttäuschung sah mir entgegen. "Ist ok ..." murmelt sie und will von mir runter, doch ich halte sie fest. "Hey, es hat nichts mit dir zu tun. Ich werde euch trotzdem durch die Stadt fahren. Ich werde das durchstehen. Wir werden das durchstehen" lächle ich, nehme ihre Hände und verschrenke sie mit meinen. Ein lächeln huscht auf ihre Lippen, ehe sie mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn drückt. "Dafür liebe ich dich" sagt sie ruhig und lächelnd, ehe sie aufspringt und mich mit zieht. Diese Frau bringt mich um den Verstand. Eben ist meine Welt ein einziger Trümmerhaufen und jetzt kann ich lächeln. "Ich gehe ins Bad" sage ich zu Caro und begebe mich dorthin. Ich sehe aus wie eine Leiche. "Du hättest mir ruhig sagen können, das ich aussehe wie eine Leiche!" murre ich und realisiere, das ich keinerlei Schminke habe um es zu überdecken. "Und zum überdecken hab ich auch nix" kommt leicht angenervt über meine Lippen und ich bemerke Caro's Präsenz auf mich zu kommen. "Ist doch nicht schlimm" antwortet Caro schulterzuckend und schlingt die Arme von hinten um meine Taille. "Du bist die schönste Leiche die es geben kann" lächelt sie und schmiegt sich an mich. "Ich hoffe, ich ende nicht so schnell als eine" lache ich auf und lege meine Hände auf ihre. Es klopft an der Tür und Caro öffnet diese widerwillig. "Oh, hey Uwe. Komm doch rein" sagt Caro und mein Arbeitskollege kommt durch die Tür. "Jackie, wir müssen die Busse schonmal holen" informiert er mich, ohne das Bad zu betreten. Ich sehe mich nochmal im Spiegel an. Die Augen sind rot und glasig vom weinen. Augenringe ... eher weniger. Aber trotzdem sieht es so aus, als wäre ich mega high. "Ich sollte mich umziehen" gebe ich den beiden bescheid. Also krame ich meine Arbeitskleidung hervor, auch wenn ich keine Lust habe diese zu tragen. "Die Busse müssten wir noch fegen, wir sehen uns gleich" gibt mir Uwe zu verstehen und verschwindet so schnell wie er gekommen war. So schnell es geht, ohne mich auf die Schnauze zu legen, ziehe ich mich um. "Warum müsst ihr die Busse fegen? So schlimm sahen die nicht aus?" fragt Carolin, verständlich. Der Bus sah wirklich kaum dreckig aus. "Wir repräsentieren die Firma, deswegen auch die Arbeitskleidung. Wir wollen halt einen guten Eindruck machen" antworte ich also mit einem Schulterzucken und stopfe das Hemd ordentlich in die Hose. Schnell binde ich mir die Schuhe, fädele den Gürtel ein und binde mir die Krawatte. Caro reicht mir das Jackett, was ich zuknöpfe. Schnell habe ich das Namensschild an der Jacketttasche angebracht. Die Haare kämme ich mit meinen Fingern etwas strubbelig zur Seite und bemerke mal wieder, wie intensiv mich meine Verlobte anstarrt. "Gefällt dir was du siehst?" frage ich mit einem frechen grinsen und sehe sie durch den Spiegel an. Sie hat sich auf das Bett gesetzt und sich meine Sonnenbrille auf die Nase geschoben. "Durchaus, durchaus" grinst sie schelmisch und steht auf. Ich tue ihr nicht den gefallen mich umzudrehen, plötzlich spüre ich eine Hand in meinem Nacken. Caro beginnt meinen leicht verspannten Nacken zu massieren, als sie plötzlich aufhört und mich umdreht. Schnell klaue ich mir meine Sonnenbrille und lege die Bügel zusammen, um sie an meinen Kragen zu hängen. Caro's Hand schiebt sich von meinem Nacken zu meinem Hinterkopf und beginnt mich leicht zu kraulen. Ich schlinge meine Arme um ihre Taille, ziehe sie nah an mich und küsse sie liebevoll. Gott, ich liebe diese Lippen und diese Frau! "Ich liebe dich, Jackie" flüstert Caro, als wir uns kurz lösen. "Ich liebe dich auch, Caro" flüstere ich und verbinde kurz unsere Lippen. "Wir sollten beide Arbeiten" schmunzelt Caro und streicht mir nochmal kurz über die Lippen, weswegen ich neckisch meine Zungenspitze raus strecke. Lachend schüttelt Caro den Kopf und ich lasse sie aus meinem Klammergriff frei. Sie schnappt sich meine Sonnenbrille, öffnet die Bügel und will sie mir aufsetzen. Aber wie wir es alle kennen wenn andere einem eine Brille aufsetzen wollen, sticht sie mir fast ins Auge und lacht als die Brille sitzt. Auch ich beginne zu lachen. "Bekomm ich noch n Kuss?" schmollt Caro, schmunzelt drücke ich ihr einen Kuss auf die Lippen und schnappe mir mein Handy, meine In-Ears, die gefühlt hundert Schlüssel und verlasse das Hotel, um mich dem Bus zu widmen und diesen schnellst möglich sauber zu bekommen.
Carolin's Sicht, 23 Uhr Abends
Der Tag war verdammt vielfältig, traurig, lustig, anstrengend und doch spannend. "Woran denkst du, mein Schatz?" reißt mich Jackie aus den Gedanken und krabbelt frisch geduscht zu mir ins Bett. Als sie endlich unter der Decke liegt, kuschle ich mich an sie heran. "Ich denke über den Tag nach" antworte ich ruhig und spüre ihre Finger in meinen offenen Haaren, leicht krault sie über meine Kopfhaut und ich lege zufrieden seufzend mit geschlossenen Augen meinen Kopf auf ihre Brust. Nur die kleinen Nachttischlampen erleuchten das Hotelzimmer. Ihre Atmung wird gleichmäßiger, sie scheint genauso wie ich in den Schlaf zu fallen. "Schatz?" fragt Jackie müde, meine Antwort ist ein murrendes "Hm?". "Du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt ..." murmelt Jackie müde, "Du mich auch" antworte ich und gähne auf. Schnell knipsen wir die Lampen aus und kuscheln uns wie vorher aneinander. "Schlaf gut Caro" gähnt Jackie, "Schlaf gut mein großer Wildfang" antworte ich gähnend und drifte sofort ins die tiefen Traumwelten ab.
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Ich und meine Lehrerin ...
RomanceIch fliege von einer Schule und wechsele zu einer anderen, das dritte Mal. Ich wurde von allen angestarrt als wäre ich ein Alien, doch eine Lehrerin stand mir immer zur Seite. Hier war mehr als bloß sympathie, viel mehr. Danke an under-the-mask für...