Jackie's Sicht
Ich bin in dieser Nacht um die 3 Mal wach geworden, weil mich dieses komische Gefühl, was ich nicht deuten kann, nicht los lässt. Als dann Carolin's Handywecker um 7:30 Uhr beginnt zu klingeln, ist für mich die zu kurze Nacht auch vorbei. Meine Verlobte versucht sich aus meinen Armen zu befreien, was ich nicht zu lasse. Schnell mache ich dieses ekelige Schrillen aus und lege meinen Arm wieder um Carolin. "Bleib noch ein bisschen bei mir liegen" murmel ich verschlafen an ihren Ansatz und sie kuschelt sich näher an mich. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen" lacht sie in meinen Armen leise und döst noch etwas vor sich hin. "Ich will nicht aufstehen" murmelt Carolin und dreht sich in meinen Armen um. Verschlafen blickt sie in meine Augen und muss automatisch grinsen. "Ich ziehe extra was an, was den Hals nicht bedeckt" spricht sie ihren Gedanken aus. "Mach wie du denkst, ich muss in den Anzug" grummel ich und gebe ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn, ehe ich langsam aufstehe. Bonnie scheint noch zu schlafen, also streichle ich kurz über ihren Kopf und gehe ins Bad um mir die Zähne zu putzen. Verschlafen blicke ich mich im Spiegel an. Die kurzen, mittlerweile wieder braunen, Haare sehen vollkommen zerzaust aus, ich habe sichtbare Augenringe und glasige Augen. "Man seh ich scheiße aus" murmel ich, nachdem ich die Zahnputz prozedur abgeschlossen habe. "Du hast vergessen deine Haare vor dem Duschen vom Gel und Haarspray zu befreien" klärt Carolin mich auf und wuschelt durch meine störrischen Haare. "Frau Meyer, das Frühstück beginnt gleich!" ruft der Macho und ich schwöre euch, der hat in seinen Gedanken ein "Also hört auf zu Vögeln" dran gehängt! Schnell mache ich das beste aus meinen Haaren und bin zufrieden. Ich quetsche mich also wieder in den Anzug, lasse mein Jacket allerdings offen, da ich es im Essensraum wieder ausziehen werde. "Soll ich vorgehen?" frage ich nach, während ich die Krawatte richte und meine Verlobte beim anziehen beobachte. Eine weiße Bluse und eine dunkel blaue, figurbetonte Jeans schmiegen sich an ihren Körper. Sie zieht sich einfache Sneaker an und setzt sich die Brille auf. "Wer hat bitte so eine heiße Lehrerin wie deine Klasse? Ich glaube niemand" schmunzle ich und werde an der Krawatte herunter gezogen. "Doch, du. Allerdings kenne ich keine so heiße Busfahrerin wie dich" haucht sie gegen meine Lippen, ehe wir uns in einem kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss verlieren. Carolin's Magen meldet sich mit einem Grummeln zu Wort, was uns beide auflachen lässt. Mein letzter Blick fliegt zu Bonnie, die friedlich zu schlafen scheint. Mit verschrenkten Fingern, begeben wir uns zum Essenssaal. Kurz vor der Tür mit Glas bleiben wir stehen und sehen uns nochmal tief in die Augen. Mein Blick gleitet auf ihre Oberweite, wo ich noch einen Knopf zu knöpfe. Man erkennt kein Stück Haut von der Oberweite, aber die Knutschflecke. Perfekt. Ich richte noch einmal schnell den Kragen, ehe Carolin mich mit in den Saal zieht. Das typische Klassenfahrts buffet erfüllt den Raum und somit auch der Geruch von Kaffee, Toast und Ei. Da ich ein Mensch bin, der morgens nicht Frühstückt, setze ich mich zu den anderen Lehrern. Uwe scheint noch zu schlafen. "Also, du warst an unserer Schule?" fragt mich ein Lehrer mit braunen Haaren, heller und länger als meine. Seine Augen sind Blau, also scheint er gefärbte Haare zu haben. "Ja, war ich. Allerdings nicht lange" nicke ich zustimmend und setze mich auf den alten Holzstuhl. Die anderen Lehrer essen einfach, während der mich mir unbekannte ausfragen möchte. "Und jetzt bist du mit Frau Meyer zusammen?" hakt er skeptisch nach. Genau in dem Moment setzt sich Carolin neben mich und hält den Verlobungsring hoch. "Ja, sie ist mit deiner Kollegin verlobt. Hast du damit Probleme, Joseph?" fragt sie gehässig nach und ich muss mir das lachen verkneifen, da ihm die Gesichtszüge entgleiten. Unter dem Tisch greife ich nach ihrer freien Hand, da dieser Joseph mir nicht ganz geheuer ist. "Nein, es ist nur verwirrend" antwortet er etwas unsicher, weshalb ich ihm nicht glaube. Carolin isst unbeirrt und ich merke die Blicke von den Trotteln gestern, die an der Tür standen. Gut, warum mir die in den Kopf kam weiß ich selbst nicht, heiß wars trotzdem. "Mister 'Ich lausch mal an der Tür' starrt sehr offensichtlich auf deine Knutschflecke" grinse ich schelmisch, warum auch immer. Manchmal kenn ich mich selber nicht. "Soll er doch, dann weiß er wenigstens, das du zu mir gehörst" grinst sie ebenfalls. "Ich korrigiere Sie nur ungern, aber die Knutschflecke zeigen, das Sie zu mir gehören" spreche ich förmlich, worauf hin ich nicht nur komische Blicke von den Lehrern, sondern auch einen Schlag auf den Oberarm bekomme. "Möchte noch wer Kaffee?" frage ich in die Runde, darauf bedacht das ich keinen Kaffee darf, aber Tee werden die hier schon haben. Ich stehe also auf, während alle mit dem Kopf schütteln, ausser Carolin. Ich kenne niemanden der mehr Kaffee trinkt als Sie. Ich blicke mich also nach Tee um. Früchtetee, Schwarzer und Grünertee. Ich nehme mir eine Tasse Grünentee, lasse eine Scheibe Zitrone in das heiße Gebräu und schenke Carolin Kaffee nach, ehe ich Uwe ausmachen kann. "Jackie, so früh und putz munter?" fragt er mich lachend. Auch er trägt den dunkel blauen Anzug, mit dem weißen Hemd und der dunkel blauen Krawatte der Firma. "Der Grund möchte Kaffee haben und sitzt neben mir am Tisch" lache ich und werfe Uwe noch einen Blick zu, ehe ich mit den beiden Tassen zurück gehe und mich setze. Carolin muss sich gerade verkneifen, mich vor den Schülern nicht zu küssen. Komisch, dabei hat sie gestern auf die Idee eingewilligt. Uwe gesellt sich zu uns und wir lachen zusammen, aber besprechen auch was heute ansteht. Eine Stadtrundfahrt soll also statt finden, wo wir die ganzen Trottel hinfahren müssen. Nach der Besprechung gehe ich schonmal aufs Zimmer, da ich Bonnie wecken möchte, damit sie wenigstens etwas frisst und trinkt. Allerdings ist etwas anders. Bonnie! Ich schreibe Carolin schnell eine Nachricht, ehe sie angerannt kommt. "Bonnie, komm her mein Mädchen" sage ich deutlich, dass sie zu mir kommen müsste. Doch es bleibt ruhig. "Jackie ..." haucht Carolin und schluchzt auf, während ich zu dem Körbchen meiner Hündin haste. Sie liegt da, friedlich. Ihr Puls ist viel zu niedrig, das fühle ich an ihrer Pfote. Ihr Brustkorb senkt und hebt sich nicht viel. "Bonnie, bitte! Bleib hier mein Mädchen!" rufe ich meiner Hündin voller Trauer zu, in der Hoffnung das sie nur schläft. "Jackie ..." versucht Carolin es erneut und hockt sich neben mich und streicht mir die Tränen aus dem Gesicht, ich habe nicht einmal gemerkt, wie ich zu weinen angefangen habe. "Ruf einen Tierarzt! Bitte!" schluchzen kann man es nicht nennen, verzweifeltes schreien trifft es besser. "Nein. Bonnie verliert an Kraft. Jackie, bitte" sie klingt ruhig, dabei ist sie auch unter Schock. "Was 'Jackie, bitte' ruf einen verdammten Tierarzt!" werde ich lauter. "Jacqueline, nein!" ruft diesmal Carolin und wenn sie mich nicht Jackie nennt, weiß ich das ich vollkommen verkackt habe. "Bonnie, bleib bei mir" schluchze ich und falle vollends der länge nach hin, um meinen Kopf vorsichtig auf ihrem Brustkorb zu betten, und da passiert es. Ihr Herz bleibt stehen. "Jackie ... hey" sagt Carolin unter Tränen und streicht über meine komplett verweinte Wange. "Bonnie, nein!" rufe ich verzweifelt und rüttele an dem jetzt leblosen Körper meiner Hündin. "Warum jetzt?! Warum nicht in 3 Jahren?!" rufe ich verzweifelt aus und ignoriere, das Carolin anscheinend gerade mit einem Kollegen an der Tür spricht. Ich streichle einmal über Bonnie's Kopf, ein zweites, ein drittes Mal. Aus ihr ist das Leben gewichen. Ihr lebloser Körper liegt vor mir. "Jackie ... Schatz, ich bleibe heute bei dir" sagt Carolin ruhig und streichelt Bonnie's Bauch. Ihre Haut ist kalt, ihre Gesichtszüge entspannt. "Nein. Du bist Lehrerin, du wolltest eine schöne Klassenfahrt, dann sehe mich nicht wie ein Wrack. Zeig den kleinen das du eine starke und coole Lehrerin bist. Ich werde mich um das 'begräbnis' von ihr Kümmern und schauen, ob ich heute noch fahren kann. Und jetzt zeig deinen Schülern und Kollegen, was für eine tapfere Frau du bist!" sage ich deutlich, trotz der Tränen und stehe auf, um Carolin's Gesicht zwischen meine Hände zu nehmen. Ihre Hände schlingt sie um meinen Nacken, ehe sie unsere Lippen vorsichtig verbindet. Dieser Kuss ist so vorsichtig, als wären wir beide aus Glas, doch sagt er Kraft und Trauer aus. Ich werde Bonnie nicht mit zurück nehmen können. Aber das werde ich alles noch regeln.
Was Jackie wohl plant? 🤔 Und werden die Pubertiere die beiden verpfeifen? 🤔
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Ich und meine Lehrerin ...
Roman d'amourIch fliege von einer Schule und wechsele zu einer anderen, das dritte Mal. Ich wurde von allen angestarrt als wäre ich ein Alien, doch eine Lehrerin stand mir immer zur Seite. Hier war mehr als bloß sympathie, viel mehr. Danke an under-the-mask für...