(Wincent's Sicht)
Flo zog uns hinter sich her, die Treppe hinauf bis in den 3.Stock. Benni und Manu folgten uns und irgendwie fühlte ich mich in dem Moment als hätte ich etwas verbrochen. Am Ende des Flurs auf dem wir uns befanden war ein Raum in dem wir öfter kleine Konferenzen hatten. Eigentlich war mir direkt klar gewesen was Flo vor hatte, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er das auch wirklich durchziehen würde. Vor besagtem Raum angekommen ließ er uns beide los und schloss mit einem Schlüssel den Raum auf. Da Benni und Manu wie 2 Beschützer hinter uns standen und ich das Ganze zudem auch für einen schlechten Scherz hielt kam ich gar nicht auf die Idee abzuhauen. Erst als Manu mich von hinten in den Raum schob begriff ich, dass sie es scheinbar wirklich ernst meinten. ,,Ey das ist doch jetzt nicht euer Ernst!'', rief ich empört und drehte mich zu ihnen um. ,,Ihr beide klärt das jetzt, eher kommt keiner von euch Beiden hier wieder raus.'', meldete sich Flo wieder zu Wort. Ich erschrak ein wenig, da ich ihn noch nie zuvor so bestimmt erlebt hatte. ,,Das ist doch Quatsch! Was soll das bringen wenn ihr uns hier zusammen einsperrt! Ey das ist wertvolle Zeit die uns verloren geht, wir müssen weiter proben!'', protestierte ich weiter. ,,Dann schlage ich vor, dass ihr das schnell klärt, damit wir weiter machen können. Aber ganz ehrlich Wincent, so wie es jetzt gerade ist kann es nicht weiter gehen. Und tut mir leid das so sagen zu müssen, aber das ist einzig und allein euer Problem was ihr klären müsst.''
Mit diesen Worten zog Flo die Tür zu und ich hörte wie sich der Schlüssel im Schloss zwei Mal umdrehte. Fassungslos stand ich nun da, mit dem Rücken zu Charlet. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Türklinke, da ich innerlich immer noch hoffte es wäre nur ein Scherz. Doch als ich versuchte sie zu öffnen ging sie, wie war es auch anders zu erwarten, nicht auf. Sie war tatsächlich verschlossen. Meine Band hatte es wirklich gewagt mich mit dieser arroganten Frau hier einzusperren. Instiktiv schlug ich mit der flachen Hand fest gegen die Tür und stieß dabei einen kurzen Schrei aus. ,,Macht sofort die Tür wieder auf oder es setzt was!'', schrie ich die Jungs auf der anderen Seite der Tür an. ,,Redet!'', war das Einzige was von Manu als Antwort kam.
Kurz lehnte ich meinen Kopf gegen das kühle Holz der Tür und atmete tief durch. Meine Wut war so groß das ich mich erst für einen Moment sammeln musste. Nach ein paar Minuten drehte ich mich dann letztendlich zu Charlet um. Mir blieb ja doch keine andere Wahl. Charlet saß auf dem kleinen blauen Sofa und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sie schaute genervt aus dem Fenster und das war tatsächlich das erste Mal, dass wir wahrscheinlich den selben Gedanken hatten. Keiner von uns hatte Lust auf dieses Gespräch, aber scheinbar blieb uns ja jetzt nichts anders übrig. In meinen Augen war sie dennoch der Auslöser für dieses ganze Chaos, denn ich hatte zuvor noch nie so eine Auseinandersetzung mit meiner Band. Wir waren Freunde, ja sogar mehr als das. Sie waren meine Familie. Nie hätte ich gedacht, dass sie zu solch drastischen Maßnahmen greifen würden. Das alles war ganz allein ihre Schuld.
Meine Wut, die sich zuvor etwas beruhigt hatte, flammte wieder auf, weswegen ich ihr meinen Vorwurf auch direkt an den Kopf knallte. ,,Das ist alles deine Schuld! Nur wegen dir muss ich jetzt meine Zeit hier verschwenden, während ich stattdessen eigentlich proben sollte! Aber Nein! Ich muss mich hier mit dir rumschlagen!'' ,,Glaub mir, ich könnte mir auch Schöneres vorstellen als hier mit dir eingesperrt zu sein. Ich hab da genauso wenig Lust drauf wie du!'', giftete sie zurück. Merkt die eigentlich noch was? Ist ihr eigentlich bewusst, dass ihre Art und Weise uns hier her gebracht hat? ,,Ganz ehrlich, ich war bis jetzt noch echt freundlich, aber langsam hab ich keinen Bock mehr! Das was du hier abziehst zerstört alles! Du treibst einen Keil zwischen mich und meine Band und bringst alles durcheinander. Ich wollte dir helfen und eigentlich solltest du mir dankbar sein so eine Chance zu bekommen! Stattdessen hast du nichts besseres zu tun als mit deinem arroganten Verhalten alles zu ruinieren!'', feuerte ich los wobei sie nur gelangweilt lächelte. ,,Ach komm jetzt übertreibst du es aber! Als ob ich ganz alleine dafür verantwortlich bin! Was sollte diese Scheiße am Samstag denn, hm? Mich so bloß zu stellen vor allen! Ist doch klar das ich mir das nicht gefallen lasse!'', konterte sie und brachte mich damit nur noch mehr zum kochen. ,,Mein Gott das war um dich endlich mal auf den Boden der Tatsachen zu holen! Ich wusste mir nicht anders zu helfen!'' Jetzt klang ich tatsächlich sogar ein bisschen verzweifelt.
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- BETWEEN THE LINES - (pausiert)
FanfictionDie 23 Jährige Charlet singt für ihr Leben gern und das auch noch ziemlich gut. Sie lebt außerdem in einer ziemlich ungewöhnlichen Wg mit ihrem Vater zusammen. Die Beiden haben einen ziemlich guten Draht zueinander, weswegen er sie unterstützt wo er...