Ein Knall hallte durch den leeren Spiegelsaal. Schmerz fuhr durch meine Schulter. „Deckung hoch. sei nicht unachtsam.“ korrigiert er mich. Sein Ton, streng. Immer weiter schlug er auf mich ein. Er holt zu einem Kinnhaken aus. Ich lehne mich nach hinten, seine Faust verfehlt mich kapp. Ich hole aus. Doch er blockt ab. Ich gehe einen Schritt zurück. Deckung! Rast mir der Gedanke durch den Kopf. Schon landen seine Fäuste immer wieder gegen meine Arme. Sie brennen. Doch ich darf ihn nicht durchlassen. Er hat keine Gnade. Nicht heute. Ich drehe mich setze zu einem Sidekick an. Er verlagert sein Gewicht auf das Bein auf das ich Ziele und knickt es ein. Mein Fuß erreicht seine Kniehöhle. Doch er fährt zusammen. Klemmt mein Bein Zwischen Oberschenkel und Wade ein. Er hockt nun am Boden. Doch eh ich reagieren kann zieht er mein Standbein zu sich heran. Ich falle. Scheiße. Ich federe mich mit meinen Armen ab. Ein lautes Knallen schallt durch denn kleinen Saal. „ Spätestens jetzt bist du Tod.“ hallt seine Stimme durch den Raum. Ich sehe im Spiegel wie er aufsteht. „Stehe auf. Gleich nochmal. Denke besser voraus. Decke besser und schlage richtig zu.“ fährt er mich an. Ich rapple mich auf. Hier wurde ich rein geworfen. In dieses Saal. Die Männer die mich von der Versammlung abgeführt hatten waren mehr als nur brutal. Sie hatten mich in diese Halle geworfen. Als ich aufstehen wollte hatte der kleinere von den beiden mir gegen den Kopf getreten. „Dummes Kind.“ hatte er mich angefahren. Solche Arschlöcher. Alleine der Gedanken an sie machte mich wütend. Ihre arroganten Blicke. Kalt. Blutrot. So sahen ihre Augen aus. Nicht dieses warme leuchten das einen an die Sonne erinnerte wenn sie unterging. Wenn sie alles in ein Rot tauchte, bevor sie verschwand. Aber es gab auch Augen wie seine. Sie erinnerten an die rote Rose. Wunderschön. Ein Zeichen der Liebe. Doch mit Stacheln zum Schultz. Rote ist irgendwie eine Scheiß Farbe. Blut. Liebe. Alles ist nur ein Zeichen des Schmerzes und der Abhängigkeit. Wie mich das ankotzt. Alles. Ich sprang auf. Sofort stürzte ich mich auf den Mann. Er wich aus. Besser gesagt ging er ein Schritt zur Seite und dazu noch nach vorne. Ein stechender Schmerz zuckt durch meinen Körper. Die Faust bohrte sich in meinen Bauch. Meine Bauchmuskeln schützen mit aller Kraft meine Gedärme, das sie nicht entweichen. Doch der schlag ist so kräftig das ich laut ausatme um den Druck abzugeben und dazu noch etwas mitgehe. Der dazu gehörige Knall rennt durch den Saal und schallt an den Spiegelwänden wieder. Ich drehe mich um mich selber und richte mich wieder zu dem Mann aus. Deckung oben. Unsere Blicke verhaken sich. Konzentration. Kraft. Deckung. Strategie, das ist es was ich brauche. Eine Strategie. Ich muss seinen Schwachpunkt finden. Doch dieser Mann. Rote Augen. Muskulös. Abrasierte blonde Haare. Das vertraute, gut aussehende Gesicht. Doch der ungewohnt wütende und aggressive Blick. Mein Lehrer war außer sich vor Wut. Als er in den Saal kam lag ich auf dem Boden. Mein Kopf blutete. Ohne Worte sah er mich an. Er half mir hoch. Dann packte er mich am Handgelenk und zerrte mich in eine kleine Umkleide. „Ziehe das an!“ hatte er mich angefahren und war dann wieder verschwunden. Was ich anziehen durfte? Einen SportBH der sicher eine Tonne wiegte. Kein Plan wie die das hinbekommen haben. Eine Sporthose. Diese Besaß einen Gürtel der auch sicher genauso viel Gewicht auf die Wage bringt. Dann noch Schweißbänder für beide Handgelenke. Auch dort waren Gewichte eingenäht. Alles war dunkelblau. Ich fühle mich komisch. So sollte ich meinem Lehrer unter die Augen treten? Ich hatte eigentlich nichts an. Man sah jeden Muskel meines Körpers. Durch die vergangenen zwei Monate ist mein Körper zu einem einzigen Muskel geworden. Doch trotzdem bin ich irgendwie ziemlich schmal geblieben. Doch ich biss die Zähne zusammen und ging wieder in den Saal. Sarwig Fels stand nun ähnlich wie ich gekleidet da. Also er hatte wie ich quasi nichts an. Seine Sporthose war etwas länger (fast bis zum Knie) und lockerer als meine. Er hatte auch die Schweißbänder um seine Handgelenke. Doch seine Hände waren mit weißen Verbänden verbunden. Er hatte noch welche in der Hand. „Hände her.“ befahl er. Ich gehorchte. Er verband meine Hände. So was war mir noch nie passiert. Was kommt als nächstes? Hatte ich mich gefragt. Als er fertig war sollte ich mich umdrehen. Er machte mir einen strengen Dutt. Der natürlich überall Schlaufen hatte. Dann sah er besorgt meine Wunde an meiner Stirn an. Doch mehr tat er nicht. Er zog mich nur in die Mitte des Raumes und begann auf mich einzuschlagen. Natürlich hatte er vorher noch erklärt was los war.
„Ich wurde grade her beordert. Du und ich wir trainieren heute hier zusammen. Ich werde noch einmal alles wichtige mit dir durchgehen.“ meinte er knapp. War mir recht. Bei ihm durfte ich wenigstens all meine Wut auf diese Arschlöcher hier raus lassen. Jeder schlag der mich trifft zeigt mir wie scheiße diese Welt ist. Das ich wach bin. Das das grade wirklich passiert ist. Rose Gady. Mit Paulus und Sarwig Fels, eine der wichtigsten Personen hier für mich. Ich habe diese drei wirklich in mein Herz geschlossen. War ja klar das man sie mir nimmt. Alles was ich liebe wird man mir nehmen. Ob ich will oder nicht. Rose... sie muss überleben. Sie muss es einfach. Wenn sie es tut werde ich alles dafür geben um sie wieder zu sehen. Der Tod ist nicht das einzige was uns passieren kann. Gefangenschaft, Ausstoßung... so viel kann passieren. Sie ist ja nicht mal nur an der Grenze. Nein sie muss natürlich zu einem Angriff. Es war so klar. Scheiß Schicksal. Wer weiß, ab besten dieses behinderte Schicksal lässt Paulus in meinen Armen... nein, nein, nein. Nein. Nein! NEIN Verdammt noch mal. Er wird nicht in meinen Armen sterben. Ich verdränge den Gedanken. Doch dadurch passe ich kurz nicht auf. Plötzlich spüre ich druck auf meinem Kiefer. Mein Kopf dreht sich zur Seite. Schwungvoll falle ich nach hinten. Der Boden verschwindet unter meinen Füßen nur damit ich ihn dann an meinem Krücken spüre. Meine Beine fliegen von der Wucht des Falles angetrieben nach hinten. Mein Rücken geht mit und rolle über den Boden. Dann Liege ich da. Plötzlich brennt alles. Mir wird Schwindelig. Luft. Luft. Sila Luft holen. Verdammt wieso klappt das nicht? „Scheiße Sila alles in Ordnung?“ keucht sie Stimme meines Lehrers. Ich höre Schritte. Sein Gesicht erscheint über meinem. Ich höre das keuchen welches wohl von mir ausgeht. Ich kriege fast keine Luft. Die Augen meines Lehrers werden groß. Sorge liegt in seinem Blick. Er legt vorsichtig seine Hand auf meine Schulter. Schmerz zuckt durch meinen Körper. So überraschend das ich stoßartig ausatme. Die Hand verschwindet wieder. Nur um sich kurz darauf wieder auf eine Schulter zu legen und mich ruckartig zu Boden zu ziehen. Ich stöhne auf. Alles tat weh. Sofort strömt Luft in meine Lunge. Tut das gut. Jetzt wo ich auf dem Rücken lag und nicht mehr auf der Seite ging es mir grundsätzlich besser. Komisch. Vielleicht kommt das auch nur dadurch das ich besser Atmen kann.Da mein Knie nicht mehr in meiner Magengrube verweilt sonder ausgestreckt auf dem Boden. „ Warum bist du denn nicht ausgewichen?“ fragt mein Lehrer kleinlaut. Ich sehe zu ihm hoch. Er nimmt vorsichtig meinen Kopf und legt ihn auf seine Beine. „Du musst achtsamer sein.“ er jammert fast. Ich glaube ich habe mich ziemlich heftig am Kopf gestoßen oder hatte Er, mein Lehrer, Sarwig Fels, grade Tränen in den Augen? Doch dann bewegte sich sein Mund. Meine Augen wurden groß. Mein Herz blieb stehen. Nur um sich panisch zusammen zu ziehen. Meine Hände zittern. Ich spüre liebevoll die Hand meines Lehrers wie sie mir über meine Haare streicht. Dann legt er seine Stirn auf meine. Ich spüre seine Tränen wie sie auf meinen Haaransatz tropfen. Sie sich über meinen Kopf schleichen. Doch das alles ist für mich weit weg. Seine erstickende Stimme hallt immer und immer wieder in meinem Kopf wieder. „Schließlich wirst du morgen eingezogen.“

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Sila Klein
FantasyNiemand weiß was wir genau sind, doch jeder meint zu wissen WIE wir sind. Grausam,herzlos, nur so beschreibt man uns. Doch wir wissen nicht mal wodurch wir ihren Hass gelegt haben und weswegen wir ihn unser ganzes Leben bestimmen lassen müssen. Wir...