„Hallo Conni, wen hast du uns den da mitgebracht?“ begrüßt uns ein alter Mann mit weißem Haar und Vollbart. Er ist etwas kleiner als Constantin. Dazu schmaler. „Sila Klein. Ist James noch da?“ „Soweit ich weiß ist er vor einer halben Stunde abgereist.“ „Verdammt... das dachte ich mir.“ „Das ist doch nicht?“ „Wenn ich mich nicht irre.“ „Gut verstanden wird gemacht.“ Der weißhaarige alte Mann verschwindet.
Die Unterhaltung der Beiden waren großteils Blicke. Sie hatten sich beide tief in die Augen geschaut. Ihre Worte sagen mir so nichts. Sie sind nur verwirrend und unvollständig... Ich würde sagen, die beiden Männer sind beste Freunde. Es würde zum mindestens ihre Vertrautheit erklären.
„Folge mir.“ reißt mich Constantin aus meinen Gedanken. Ich Blinzle ein paar mal und folge ihm durch eine Tür. Wir betreten einen Saal. In der Mitte des Raumes steht ein großer Tisch, welcher sich zu einem Halbkreis krümmt. 12 Stühle stehen außen an ihm . So das sie alle in eine Richtung gestellt worden sind. Auf einen einzelnen Stuhl vor dem Halbkreis. Ich weiß nicht wieso. Doch dieser Raum hat eine beunruhigende Wirkung auf mich. Die Wände sind glatt. Doch wurden mit einer dunkelbraunen Farbe bemalt. Ein riesiges Kunstwerk erstreckt sich über die Wände. Es sind Figuren die sich weinend Bekämpfen. Tote die auf dem Boden liegen. Leute die um die Toten weinen. Ich lege sachte einen Finger auf die Kontur eines kleinen weinenden Mädchen. Sie trägt Lumpen und sieht verzweifelt nach oben. Sie erinnert mich an das kleine Mädchen. Das welches mich umbringen wollte. Doch Bruno sie.... hinderte.SIe haben den selben leeren und traurigen Blick, welcher die Welt fragt warum sie nur so grausam ist...
Ich schlucke und löse mich von dem Bild. Constantin ist zu dem Tisch gegangen, lehnt sich gegen ihn und beobachtet mich. Mit seinen weinroten Augen und ihrem dunklen Rand. „Es ist unser Schicksal.“ meint er und sieht mich an. „Wir müssen einen Krieg führen ohne ihn gewollt zu haben.“ fügt er hinzu. Er sieht mich traurig an. „Weißt du. Ich bin in diesem Dorf geboren. Es war wunderschön. Wir lebten friedlich und nahmen Flüchtlinge auf. Doch als ich 14 Jahre alt war... In diesem Jahr fand man uns. Alle starben. Nur Ingo, seine Frau Naomi und ich blieben am Leben. Und das nur weil wir uns heimlich Nach draußen geschlichen hatten. Mitten in der Nacht.“ er lacht in sich hinein. „Ja damals hatten wir nur Unsinn im Kopf.“ er sieht ins Nichts. „Wir gingen ohne Angst. Doch als wir aus dem Wald kamen und den Rauch über dem Dorf sahen, da bekamen wir angst. Ich wollte zurück. Nach meinen Schwester und meinen Eltern sehen. Doch Ingo hinderte mich. Er zog mich zurück in den Wald. Dort blieben wir drei Tage. Als wir wiederkamen war das Rathaus verbrannt und überall lagen Leichen.“ Constantin seufzt. „Das war vor 60 Jahren. Lange her oder? Ingo, Naomi und ich bauten das Dorf wieder auf und sammelten Flüchtlinge auf. So belebten wir das Dorf wieder. Langsam beginnt es sogar wie früher zu sein.“ er blinzelt und lächelt mich mit Tränen in den Augen an. „Das ist meine Geschichte. Jetzt erzähle uns bitte deine.“ sagt er liebevoll. Sein Blick umhüllt mich voll trauer und schmerz. Er fordert es wirklich nicht. Er bittet. Und wie auf Kommando, mit perfekten Timing knallt eine Tür auf und Eyes stürmen herein. Der Mann von eben geht still voran. Eine schlanke, blonde Frau mit strengen Dutt sieht zu einem Mann hinauf und meckert ihn an. Der Mann ist schwarz wie die Nacht. Seine Haare, seine Haut. Dunkelbraun, schon fast schwarz. Sein Breiter Körper macht ihn irgendwie unheimlich. Vor allem da er so muskulös ist das man durch seine Kleidung sogar jeden Muskel sieht. Er lacht grade in sich hinein und wirkt so schon doch wieder sympathisch. Hinter den beiden Reden ein Mann und eine Frau. Beide haben rote, kurze Haare und auffallend große, blaue Augen. Den Schluss bilden eine Frau mit schulterlangen blonden Haaren, die mit einem mürrischen, dürren Mann, einer Frau mit gewellten haselnussbraunen Haare und einem altem Mann mit weißem Zopf diskutiert. Alle setzen sich auf einen Stuhl zwei bleiben frei. „Alfred Neu entschuldigt sich. Er hat dringend zu tun.“ meldet sich die rothaarige Frau zu Wort als auf ein Mal alles Still ist. Der Mann von eben nickt. Dann steht er auf. Er sieht Constantin neben sich an. „Guten Tag Sila Klein. Mein Name ist Ingo Baumann. Ich bin der Dorfälteste.“ stellt er sich vor. Er ist also Ingo. Der Mann der auch in diesem Dorf geboren wurde. „Wir, der Stadtrad bitten dich höflichst dich uns vorzustellen.“ fügt er hinzu. Ich nicke. Wieso nicht? Meine Vergangenheit ist kein Geheimnis. „Mein Name ist Sila Klein. Ich bin die Tochter von James Klein und einer mir unbekannten Roten. Ich wuchs die ersten 15 Jahre meines Lebens bei meinem Onkel auf. Dann wurde ich eingezogen. Ich verbrachte nicht ganz drei Monate in der Militärschule in der Einheit von Anton Sander und Ida Brandes. Mein Lehrer war Sarwig Fels. Ich wurde nach dieser Zeit nach Oben zu der Baustelle geschickt. Dort arbeitete ich eine unbestimmte Zeit. Doch als die Baustelle von den Feinden eingenommen wurde und der Stützpunkt gefallen ist, floh ich zusammen mit Bruno Roth oder wie sie ihn nennen Jonathan Richter. An dem Tag wo uns Feinde fanden, Bruno angeschossen wurde, an diesem trafen wir auf Paul welcher uns her führte.“ erzähle ich, wie Constantin es sich gewünscht hat meine Geschichte. Ingo Baumann nickt. „Eines habe ich vergessen. Ich war ab dem Tag meines Einzuges, bis kurz vor der Flucht stumm.“ füge ich hinzu. Diesen Fakt sollte ich denke ich nicht vergessen. Erneut nickt Ingo. „Du bist also die Schülerin von Sarwig Klein?“ fragt er nach. Ich nicke. „Kennst du eine Gewisse Rose Gady?“ verwirrt sehe ich Ingo Baumann an, nicke aber dann doch. „Weißt du über die Verbindung der beiden Bescheid?“ fragt Ingo nach. Jetzt schüttle ich verwirrt den Kopf. Ich sage lieber nichts. Sonst würde ich nur aus versehen „Ja Sir“ oder "Nein Sir“ sagen. Aus alter Gewohnheit. Ingo nickt wieder. Er sieht Constantin an, nickt ihm zu und setzt sich. Constantin erhebt sich. „Sila Klein. Sie sind die Tochter von der Roten, Amanda Ziegler. Diese Frau hat noch zwei weitere Kinder bekommen, bevor sie nach deiner Geburt starb. Rose Gady, Tochter von Max Gady. Sarwig Fels, Sohn von Friedrich Fels.“ schleichen diese Worte aus seinem Mund. Mein Herz bleibt stehen. Doch ich zeige es nicht. Ich stelle mich wieder so hin, wie ich es in der Militärschule musste. Lehne es wieder ab jede Emotion zu zeigen. Werde kalt. Denn ich möchte nicht vor diesen Fremden weinen. Innerhalb weniger Sekunde stach man einen weiteren Dolch in mein geschundenes Herz. Meine Mutter ist wirklich tot. Sarwig und Rose hatten mich angelogen. Sie wussten es. Da bin ich mir sicher. Sie wussten es... Warum wissen alle Leute alles über mich. Nur ich nichts über sie? Immer und immer wieder werde ich von allen belogen. Lügen, nichts als Lügen beherbergt mein wertloses Leben. Ich will das nicht. Wie soll ich diesen Hass verstehen und ihn bekämpfen wen jeder mich anlügt. Wenn alle um mich mein Herz zerstören. Wie soll ich dann stark sein und wieder aufstehen? Wenn es glatt ist und niemand mir auf hilft. Nein, einer tat es nicht. Einer log mich nicht an. Er war immer ehrlich. Paulus. Er reichte mir seine Hand. Doch nun muss ich selber laufen lernen. Denn niemand ist da der mir hoch hilft wenn ich falle. So darf ich einfach nicht fallen. Egal wie stark der Wind weht. Egal was sich in meinen Weg schmeißt. Ich muss laufen lernen. So hole ich tief Luft. Frage eine Frage die ich wissen möchte, egal wie hart die Antwort sein würde...
„Woran starb meine Mutter?“

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Sila Klein
FantasyNiemand weiß was wir genau sind, doch jeder meint zu wissen WIE wir sind. Grausam,herzlos, nur so beschreibt man uns. Doch wir wissen nicht mal wodurch wir ihren Hass gelegt haben und weswegen wir ihn unser ganzes Leben bestimmen lassen müssen. Wir...