So nah

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"Wie geht es ihr?“ dringt eine tiefe grollende Männerstimme zu mir durch. „Besser... Sie braucht noch etwas Schlaf, dann wird sie wieder auf den Beinen sein... Wir werden dafür sorgen das sie genügend isst und dann wird sie auch wieder in ihren normal zustand kommen.“ erklärt eine sanfte Frauenstimme langsam. Doch dann ertönt ein Seufzer. „Ich mache mir am meisten Sorgen um ihr Knie. Es ist ein älter Wunde... Diese beiden Kinder haben viel erlebt.“ „Das haben wir doch alle.“

„Ja, aber finden sie es nicht erstaunend? Dieses Mädchen ist extrem unterernährt. Ihre Kräfte sind sicher seit Tagen am Ende. Sie hat laut Jona die drei Angreifer in diesen Zustand besiegt und dann ist sie auch noch eine Nacht durchgewandert. Sie hat ihn nicht abgegeben. Sie wollte wissen das er in guten Händen ist. Sie ließ erst ihre Erschöpfung zu als sie sah das er sicher war...“ kurz ist es Still. „Das Mädchen hat ein gutes Herz. Es ist voller Liebe und Fürsorge... Sie können stolz auf sie sein.“ der Ton der Frau ist sanft doch auch bestimmt. Ein weiteres seufzen erklingt. „Das bin ich auch so.“ schallt die tiefe Stimme durch den Raum.

„Doch ich wünschte mir natürlich sie wäre bei Jakob geblieben.“ erneutes schweigen.

„Ich muss gehen.“ „Passen sie auf sich auf.“ „Sie auch auf sich Helena. Doch bitte habe auch ein Auge auf Sila. Ich möchte nicht das ihr noch mehr passiert.“ „Versprochen James.“ eine Tür schließt sich.

Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus. James. Das ist der Name. Das ist SEIN Name. Ich reise meine Augen auf und richte mich auf. Ich sehe mich um. Nach der Tür die grade geschlossen wurde. Nach der Tür durch die er grade gegangen ist.

„Du bist ja wach.“ begrüßt mich eine liebevolle Stimme. Helenas Stimme. Doch ich beachte sie nicht. Nur ein Gedanke wiederholt sich in meinem Kopf. Papa. Bitte warte. Papa! BITTE! Immer und immer wieder flehe ich in meinen Gedanken. Ich möchte nicht das er geht. Ich möchte ihn sehen. Ich möchte wissen das er lebt. Das er wirklich mein Vater ist. Das die Geschichte über meine Familie stimmt. Ich springe auf und renne in Richtung Tür. Doch meine Beine tragen mich nicht.  Ich laufe gegen ein Regal, will mich  festhalten doch das Brett bricht . Die Bücher fallen krachend zu Boden. Doch ich taumle einfach weiter weiter. Laufe gegen ein Bett.

„Sila was ist?“ fragt Helena beängstigt ung mit gehobener  Stimme. Ihre Arme sind zu  mir gestreckt. Doch sie hält sich zurück. Denn sie weiß, würde sie mir jetzt zu nah kommen, dann würde ich ihr nur weh tun.

Mein Herz schlägt immer schneller. Ich atme immer flache und schneller. Doch ich will nur eins. Ich will meinen Vater sehen. Er lebt. Wirklich. Er hatte es geschafft. Er konnte flüchten. Er ist hier. Im selben Dorf wie ich. Ich möchte ihn sehen. Ich will ihn in die Arme nehmen. Meinen Vater. Meinen echten. Meinen Leiblichen. Ein Stuhl welcher in meinem Weg stand fällt nun klappernd zu Boden. Ich beachte ih nicht. Doch dann erreiche ich endlich die Tür. Schließe meine Finger um den Griff. Reiße sie auf. Stürme nach draußen.

Eyes, jung und alt ziehen auf dem Sandboden ihre Wege. Doch ich recke meinen Hals nur. „Papa?“ flüstre ich. Mit einem Schritt trete ich durch die Tür. Bleibe kurz stehen. Dann laufe ich ein paar Schritte. Ich spüre den kalten Sandboden unter meinen Füßen. Doch dann wird mir klar das ich ihn nicht finden kann. Ich habe ihn doch nie gesehen.

„S-Sila... Hast du ihn gehört?“ ich drehe mich herum. Helena steht verängstigt in der Tür. Sie trägt ein schlichtes Kleid. Doch es hat die selbe Farbe wie ihre Augen und macht so diese kleine Frau wirklich schön. „Tut mir Leid Helena.“ flüstre ich. Als ich in den Raum sehen kann. Ich hatte alles verwüstet. Sie kommt auf mich zu. Ich sehe auf den Boden. Doch dann spüre ich ihre kleine Hand auf meiner Wange. „Es tut mir Leid. Ich wusste nicht das du ihn so dringend sehen willst.“ ich sehe in ihre Holz- braunen Augen. Tränen sammeln sich in ihnen. „Du musst, fürchte ich, dich noch einige Zeit gedulden.“ ihre Stimme bricht. „Er wird jetzt länger nicht da sein.“ Mein Herz wird schwer. „Er hat einen Auftrag... Man weiß nicht wie lange er weg sein wird.“ nun sind es meine Augen welche sich mit Tränen füllen. Denn ich war grade so nah. So nah meinen Vater zu treffen. Doch so nah zählt nicht. Ich habe es nicht getan. Helena hat wohl recht. Ich werde mich gedulden müssen. Er wird wiederkommen. Ich werde ihn treffen. Da bin ich mir sicher. Oder?

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DANKE ♡ 2,2K reads *-* ich danke euch!
Doch ich will mich auch entschuldigen! Ich habe es nicht geschafft die Kapitel  zu überarbeiten  und hoch zu laden.  :/
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.  Die nächsten drei  Tage gibt  es wieder welche. Dann ist die normale Regelung  wieder vorhanden :)
Lg eure Rory ♡

Sila KleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt