„Schließe die Augen!" Bruno lächelt schief. Er hat ein tolles Lächeln. Mir wird immer warm ums Herz wenn ich es sehe. „Wieso?" protestiere ich, kann mir jedoch leider kein lächeln verkneifen. „Vertraue mir." flüstert er nur und legt seine Hand auf meine Augen. „Wehe du scannst. Dann schmeiße ich dich in die nächste Pfütze." droht er lachend. Ich verkneife mir zu sagen das ich es nicht steuern kann. Ich genieße einfach nur die gute Laune.
Ich weinte lange in seinen Armen. Doch irgendwann hatte er einfach mein Gesicht in seine Hände genommen und seine Stirn auf meine gelegt. „Du darfst." hatte er nur leise geflüstert. Sofort wurde ich überflutet mit Gesichtern die lachen. Ich fühlte Glück und Liebe. Ich fühlte mich frei. Ich fühlte Erleichterung. Denn mir fielen auch meine schönen Momente wieder ein. Die Trainingstage mit Sarwig, Paulus und Rose. Die Schultage mit Lilo und Nama. Der normale Alltag mit meinem Vater. Ich ziehe aus diesen Erinnerung nur Trauer und Sehnsucht. Doch mir ist ganz entfallen, das ich aus ihnen auch Motivation ziehen kann. Natürlich bleiben die bedrückenden Gefühle wenn ich mich erinnere. Denn solche Momente gibt es nicht mehr für mich. Weil ich die Wahrheit kenne. Die Wahrheit über diese Gesellschaft...
Doch es könne mein Ziel, solche Momente wieder zu beleben. Nein... oder doch?
Mit einem Ziel lässt es sich besser überleben.
In diesem Moment hatte ich begonnen mir ein Ziel zu setzten. Ich möchte etwas Verändern.
Ich bin nur eine Normale Eye. Ja. Doch wenn niemand etwas ändert, dann wird sich nie etwas ändern...
Wie pflegte Papa zu sagen? ' Ein einziger Kieselstein kann eine Lawine auslösen. Er muss nur richtig fallen.'...
Ich werde diesen Satz in mir tragen und in die Tat umsetzten. Ich muss nur hoffen richtig zu fallen.
Als Bruno seine Stirn wieder von meiner löste sah er mir tief in die Augen. Sie wirkten so warm. Bruno war alles was mich in der Kälte wärmte. Er ist es immer noch und er wird es immer sein. Ich weiß nicht seit wann... Doch irgendwann hatte er es geschafft mein Herz zum rasen zu bringen. Er hat sich in meinen Gedanken eingenistet und mich zum Opfer der Sucht von seiner Gegenwart gemacht.
Ich weiß das es zu dieser Zeit einfach nur unpassend ist. Doch irgendwie habe ich mich in diesen Riesen verliebt.
Nur er kann mir so viel Kraft geben. Mein Herz erwärmen. Mir ein Lächeln entlocken. Nur er.
Seit unserer ersten Schicht wurde er mir wichtig. Dieser nervige Schönling, wie ich früher über ihn dachte, ist einfach unglaublich. Er und Paulus sorgten sich um mich, passten auf mich auf. Sie waren das wichtigste für mich. Doch in dieser Welt des Verlustes konnte ich es nicht einsehen. Und dann war dort noch Aniel. Ich weiß nicht was doch irgendetwas hatte mich mit ihm verbunden. Vielleicht die Roten Augen?
Irgendetwas ist mit Aniel. Ich weiß das ich etwas für ihn empfinde. Doch nur nicht genau was. Ist es Hass oder Sympathie? Wieso sollte ich ihn hassen? Doch Symathie ist es auch nicht? Oder?.. Was ist es?
Doch wieso denke ich daran? Er ist tot. Wie die anderen. Ich werde ihn nie wieder sehen. Niemals wieder!
Lange hatten Bruno und ich uns so angesehen. Seine Gegenwart hatte mir den Atem geraubt. Mein Herz hatte so laut geschlagen das ich angst hatte er hätte es hören können. Ich musste mir eingestehen das ich mich danach Sehnte, das er mich irgendwann küssen würde. Ich sehnte mich danach ihn bei mir zu haben. Ich wollte das er mich liebt. So wie ich ihn liebe. Doch selbst wenn er dies täte... könnten wir uns in dieser Zeit den Luxus der Liebe gönnen? Könnten wir das?
Das ersehnte spüren seiner Lippen auf meinen blieb aus. Er ließ mich los drehte sich um und griff nach meiner Hand. Zog mich nach vorne.
Lange hatten wir nichts gesagt. Doch dann war er stehen geblieben und hatte mir erneut tief in die Augen gesehen.

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Sila Klein
FantasyNiemand weiß was wir genau sind, doch jeder meint zu wissen WIE wir sind. Grausam,herzlos, nur so beschreibt man uns. Doch wir wissen nicht mal wodurch wir ihren Hass gelegt haben und weswegen wir ihn unser ganzes Leben bestimmen lassen müssen. Wir...