„Komm Mädchen, leg dich hin.“ Helenas Hand erscheint auf meinem Rücken. Erst jetzt bemerke ich das ich nicht mehr meine Sachen Trage. Ich sehe an mir herunter. Nur ein langes weißes T-Shirt bedekt meinen Körper. Es geht mir fast bis zu den Knien.
Ich nicke.
Doch dabei merke ich wie meine Haare ziehen. Verwundert fahre ich mir durch die Haare. Sie sind samtig Weich. Keine Knoten. Nichts. Da bemerke ich auch, dass ich sauber bin. Nirgends ist Blut, Schlamm oder sonst was. Meine vernarbte Haut ist nur zu erkennen.
Wir treten durch die Tür. Der Steinboden ist kalt. Doch nun von den Büchern geschmückt, welche ich hinunter schmiss. „Tut mir Leid Helena.“ nuschle ich als ich das Chaos betrachte. „Es ist alles Gut Mädchen.“ erwidert sie nur und lächelt mich an. Ich bücke mich und stelle den Stuhl, welchen ich um geschmissen habe wieder hin. „Mädchen das brauchst du nicht machen. Leg dich hin, ich mach das schon.“ meint sie. Doch ich schüttle nur den Kopf und beginne die Bücher einzusammeln. „Ich habe das verwüstet. Ich räume es weg.“ erkläre ich nur knapp. Einzelne Blätter vollenden das Chaos auf dem Boden,das ich verursachte. Ich sammle alles geduldig ein. Beachte mein schmerzendes Knie nicht. Als ich fertig bin richte ich mich auf. Einen großen Stapel auf dem Arm. Auch Helene hat mitgeholfen. „Stellen wir das erst mal auf den Schreibtisch.“ spricht sie mehr zu sich selbst und hievt ihren Stapel auf einen schlichten Holztisch. Eine Kerze und viele Akten sind auf diesem verteilt. Auf einem Brett welches an der Wand befestigt wurde stehen alle Akten. Links und Rechts sind Halterungen damit die sie nicht hinunterfallen, vermute ich.
Erst jetzt fällt mir auf wie anders hier alles aussieht. Die Wände haben in regelmäßigen abständen Holzbalken. Dazwischen ist etwas was aussieht wie Lehm....
Stimmt ja, solch eine Bauart habe ich schon mal gesehen. In einem Museum. Mal davon zu schweigen das der Museumsbesuch ziemlich öde war, hätte ich nie gedacht das ich mich mal in solch einem Haus wiederfinde. Das ist eine uralte Bauweise. Simple aber effektiv. Es gibt hier auch keine Fenstergläser. Nur offene Vierecke. Doch in ihnen ist dünner Stoff befestigt. Vermutlich, damit nichts vom Wind hinein getragen wird. Nur auf der Rechten Seite von der Tür aus sind Fenster. An der linken stehen in Regelmäßigen Abständen … neun Betten. Zwischen dem vierten und fünften Bett ist eine Tür. Auch sie ist aus schlichtem Holz. Wie auch die Betten mit den weißen Bezügen. Der Raum ist nicht sehr Breit. Hinter den Betten ist nur ein etwas mehr als ein Meter Platz dann Kommt auch schon sie Wand. Ganz hinten Lodert ein Feuer in einem Kamin. Es macht den Raum so angenehm warm.
Erst jetzt wird mir klar das alle Betten leer sind. Ich drehe mich zu Helena. „Wo ist Bruno?“ fahre ich sie schon fast panisch an. Helena nimmt erschrocken die Hände hoch und reißt ihre Augen auf.
„Oh, Entschuldigung ich wollte sie nicht erschrecken.“ nuschle ich als ich bemerke das ich mich im Ton vergriffen haben. Helena lächelt. „Mädchen, sag du zu mir. Und wenn du mit Bruno Jonathan meinst. Er ist bei Paul. Die beiden haben sich lange nicht gesehen.“ „Das kann er doch nicht machen. Seine Wunde.“ werfe ich ein. Helena legt ihre Hand auf meine Schulter. „Es ist alles okay... du hast sie sehr gut versorgt. Ich habe nur eine Salbe drauf gemacht und sie noch einmal richtig verbunden. Er hat versprochen seine Schulter ruhig zu halten.“ beruhigt sie mich. „Dazu hat Jonathan schon schlimmere Wunden gut verkraftet.“ sie lacht in sich. „Jonathan ist schon einer. Wann immer ich ihn sehe hat er eine neue Verletzung.“ sie streicht mir über mein Gesicht. Dann geht sie zu meinem Bett und macht es. „So Mädchen. Du solltest zum Stadtrat gehen. Die werden dir sagen wie es weiter geht.“ ruft sie zu mir über ihre Schulter während sie weiter aufräumt. „Wie komm ich hin?“ sie dreht sich zu mir. „Gehe einfach zu dem höchsten Gebäude der Stadt.“ meint sie, wie als wäre es selbst verständlich das man so etwas weiß. Sie hat wohl vergessen das ich hier noch nie war. „Kann ich meine Sachen haben?“ frage ich nach. „Willst du wirklich diese Sachen tragen?“ sie hält einen Stapel hoch. Es fällt ihr nicht leicht. Für sie sind diese Sachen wohl schwer. „Ja.“ sage ich nur knapp und greife sie. Unter dem weißen T-Shirt ziehe ich meine Unterwäsche an und dann meine Hose. Doch dann sehe ich das zerrissene Oberteil an. „Hier. Nimm das stattdessen.“ Helene steht auf einmal vor mir und hält mir ein schwarzes T-Shirt hin. Ich nicke. „Danke.“ nuschle ich doch dann ist sie auch wieder weg und eine Tür fällt zu. Stimmt ja. Sie ist eine Braune...

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Sila Klein
FantasíaNiemand weiß was wir genau sind, doch jeder meint zu wissen WIE wir sind. Grausam,herzlos, nur so beschreibt man uns. Doch wir wissen nicht mal wodurch wir ihren Hass gelegt haben und weswegen wir ihn unser ganzes Leben bestimmen lassen müssen. Wir...