„Seht mich nicht so an. Setzt euch.“ meint er. Denn es herrscht Stille. Wer ist dieser Mann? „Sila. Bruno. Violetta. Paulus. Setzt euch.“ fordert uns erneut auf. Er sieht und durch dringlich an. Wir ziehen synchron unsere Stiefel aus, stellen sie vor unsere Matratze und setzten und dann ordentlich in unserer Reihenfolge nebeneinander auf meine. „Bruno. Es ist schön dich wieder zu sehen.“ meint er schließlich und legt seine Hand auf Brunos Gesicht. Brunos Augen werden immer größer. „Sage nichts... Es freut mich das du wohl doch noch weißt wer ich bin.“ flüstert der Gelbe halb. Sein Blick geht leer in die Ferne. Stille. Noch immer trommelt nur das Wasser welches vom Himmel fällt auf das Dach über uns und erfühlt den langen Raum. Der Gelbe seufzt. „Sila. Gib mir bitte das Buch das Sarwig dir gegeben hat.“ ich sehe geschockt die Hand an die er mir entgegenhält an. Woher? „Ich habe es geschrieben und Sarwig gegeben. Als ich sein Lehrer war und er in den Krieg zog. Vor drei Jahren.“ erklärt er wie als hätte er gewusst was ich denke. Ich zögere. Doch der warme Blick des Mannes überredet mich. „Dieses Buch ist wohl der größte Schatz den wir Eyes haben. Dort steht alles über uns drin.“ Er hält das kleine in Leder gebundene Buch ein wenig hoch. „Ich habe vieles wichtige Miterlebt.“ sein Blick wandert zwischen uns vier hin und her. Seine gelben Augen schauen tief in meine Augen. Auf einmal verändern sich seine Augen. Langsam werden sie .immer dunkler. Von der Pupille aus wird das gelb zu grün. Dann wird das grün immer heller, klarer. Das gelb verschwindet und das grün wird zu blau. Ich blinzle. Immer und immer. Doch seine Augen bleiben blau. Wer ist er?
„Lasst mich euch eine Geschichte erzählen.“ er holt tief Luft. „Sie beginnt vor über Hundert Jahren. Damals lebten die Menschen noch auf der Oberfläche. Sie lebten egoistisch. Für ihren Luxus zerstörten sie die Welt. Tierarten starben immer weiter aus. Flüsse und Seen verschwanden. Das Klima wurde unberechenbar. Es wurde so schlimm, das die Menschen begannen ihre Länder zusammen zu tun und riesige Architektonische Wunderwerke unter der Erde zu errichten. Die Städte in den wir heute Leben. Sie sind alle Verbunden. Unsere, die Heimat, wie sie getauft wurde gehört auch dazu. Die Menschen flüchteten unter die Erde. Doch da tauchten auf einmal wir auf. Eine neue Rasse. Unsere Augen, unsere Körper und unser Geist war anders. Viele Legenden gibt es woher wir kamen. Man sagte wir wären wilde gewesen und hätten uns von Anbeginn der Zeit vor den Menschen versteckt.Andere sagen wir wären Aliens oder wir sind Mutationen der Menschen. Doch niemand weiß wirklich woher wir kamen. Doch wir waren da. Wir wurden in die Bevölkerung aufgenommen. Doch als als der Platz immer weniger wurde. Arbeiter gebraucht wurden. Da Raubte man unser Eins alles. Wir wurden versklavt. Von klein Auf durften wir nur Arbeiten. Damit die Städte immer größer werden konnten. Doch irgendwann gab es Aufstände. Wir, die Eyes, wir wollten Rechte. Wir wollten ein Leben was lebenswert ist. Dann vor 94 Jahren, da schaffte man es. Eine neugeborene Eye sollte die ersten 15 Jahre des Lebens frei sein. Die Eltern waren dafür sogar bereit sich ihre Kinder nehmen zu lassen. Denn die meisten starben schon vor ihrem 10. Lebensjahr bei der Arbeit. Doch dann kam er. Der verbotene Tag. Es ist eine Straftat auch nur über ihn zu reden. Merkt euch das.“ seine nun blauen Augen durchbohren uns. Wir alle nicken leicht, kaum merklich. Doch er merkt es. Richtet sich auf. Schließt kurz seine Augen. Atmet tief durch. Als er seine Augen wieder öffnet, da stehen die Tränen drin. „Damals. Vor 94 Jahren. An dem Tag bevor das hart erkämpfte Gesetz in Kraft treten sollte. Da gab es ein Massaker. Menschen attackierten die Dörfer der Arbeiter, der Eyes. Ihr Ziel: möglichst viele von uns Töten. Warum sie das taten?“ er lache in sich hinein. Ein Schauer läuft bei diesem Geräusch über meinen Rücken. Sein Blick starrt ins nichts. Aber eine Träne läuft über sein Gesicht. Ich streiche sie weg. Doch in dem Moment wo ich seine Haut berühre erstarre ich. Ein Bild baut sich in mir auf.
Rauch. Ich kann kaum etwas sehen. Es riecht nach Rauch. Alles tut weh. Dazu spüre ich wie etwas übe meine Schläfe fließt. Doch ich tu nichts. Denn das Bild vor meinen Augen verschwimmt. Die erste Träne löst sich von meinem Augen und fließt über mein Gesicht. Wut. Hass. Sie fließen rasend durch meinen Körper. Wieso? Wieso haben sie das getan? Irgendwie hörte ich eine Stimme eines Jungens verweint in meinem Kopf. Wieso haben sie das getan? Mein Blick wandert auf meine Hände. Sie sind klein. Doch voll mit klebrigem Blut. Ich krümme mich. „Wieso?“ mein Mund bewegt sich zu einem Schreien, doch ich höre die Stimme von dem Junge. Seine Wut. Sein Hass. Seine Trauer. Plötzlich wird alles schwarz. Die Eindrücke verschwinden. Aber ich merke wie ich mich bewege. Wie meine Augen kurz brennen. Dann nicht mehr. Langsam baut sich ein Bild zusammen. Schwarz gekleidete gestalten stehen vor mir. Ich weiß es sind acht. Ich weiß, auch die hinter mir stehen richten ihr Maschinen Gewehr auf mich. Ich weiß in ihnen ist Hass, Angst und Wut. Doch vor allem Angst. Sie haben Angst vor uns. Da wir nicht so schwach sind wie sie. Weil wir anders sind. Schießen ertönt. Doch mit einem Mal bewegt sich alles nur kaum merklich. Alles ist wie in Zeitlupe gesetzt. Mein Körper bewegt sich als einziger. Ich nehme alle Kugel und drehe sie um. Dann bewegt sich alles wieder normal und sechs von Acht liegen leblos auf dem Boden. Doch mein Kopf dreht sich nur. Meine Augen beginnen höllisch zu glühen. Ein rotes Licht erscheint. Als alle das Rot wieder verschwindet sehe ich wie die schwarze Gestalt die ich grade angesehen hatte, ihre Augen aufgerissen hat. Blut fließt über den Oberkörper. An der Stelle wo der Mann sein Herz hatte war nun viel Blut. Er fällt leblos zu Boden. Ich drehe mich nicht besonders interessiert um. Sehe zu der anderen Gestalt hinauf. Ich war halb so groß wie diese Gestalten, diese Menschen.
„Sila?“ dringt eine Stimme zu mir durch. Sofort ist das Bild verschwunden. Der Blauäugige sieht mich traurig an. Auf einmal merke ich das die Tränen über mein Gesicht fließen. Was war das? „Du hast es Gesehen, oder?“ fragt der nun Blaue. Ich nicke zögernd. „Du bist unglaublich Sila Klein... Du bist eine besonders gute Scannerin.“ flüstert er mit erstickter Stimme... „Sila komm her. Es ist alles Gut.“ Paulus setzt sich neben mich und nimmt mich in seine Arme. Es tut so gut zu wissen das es Liebe gibt. Dieser Hass. Diese Wut. Sie zerfraßen mich grade zu. Doch wenn mich Paulus so in die Arme schließt, dann weiß ich, das es auch Liebe gibt... „Wieso taten sie es?“ fragt Violetta vorsichtig nach. Der Blaue holt tief Luft. „Sie wollten nicht mit uns zusammen leben. Je weniger lebten des so weniger konnten zu ihnen. So brachten sie gezielt die Kinder um... Wisst ihr, ich bin nun schon 101 Jahre alt. Ich war dabei. Mit meinen sieben Jahren war ich in ihrer Zielgruppe. Doch ich war schon immer besonders. Ich hatte Türkise Augen.“ Violetta und Paulus Atmen erstaunt ein. In mir breitet sich nur die Frage aus was ein Türkiser ist. „Ich wurde gefangen genommen. Man bracht mich zu einem Ehepaar. Deine Urgroßeltern Sila. Sie begannen an mir zu forschen. Zehn Jahre später gab es einen Unfall. Ich war siebzehn. Seitdem älter ich nicht mehr. Ich bin an sich unsterblich. Doch nur an sich. Mann kann mich immer noch toten. Doch als man entdeckte, das ich ich nicht älter werde. Da nahm man mir meinen Namen. Ich wurde Namenslos. Doch die Eyes gaben begannen in mir ihren Herrscher zu sehen. So wurde ich Kyros. Denn das bedeutet der Herrscher.“ „Du bist Kyros? Das ist nicht dein ernst oder?“ bringt Violetta mit ihrer dauerhaft Schnippisch wirkenden Stimme hervor. Doch man hört auch ihre Verwunderung und ihren Unglauben. „Violetta. Es kommt hin. Sein Körper ist wirklich besonders. Für mich ist er etwas was ich noch nie gesehen habe. Er müsste eigentlich Tod sein.“ wirft Paulus ein. „Denn seine Körpertemperatur befindet sich im Minusbereich.“ In dem Moment wo Paulus es ausspricht fallt mir auf wie extrem Kalt Kyros gewesen ist. Er fühlte sich an wie Eis. „Ich kann es auch bezeugen. Ich habe ihn schon mal gesehen und ich weiß das er Kyros ist.“ mischt sich auch Bruno ein. „Hört mir bitte weiter zu!“ unterbricht uns Kyros. Sofort sind alle wieder Still. „ Sila. Nun kommt deine Familie ins Spiel.“

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Sila Klein
FantasíaNiemand weiß was wir genau sind, doch jeder meint zu wissen WIE wir sind. Grausam,herzlos, nur so beschreibt man uns. Doch wir wissen nicht mal wodurch wir ihren Hass gelegt haben und weswegen wir ihn unser ganzes Leben bestimmen lassen müssen. Wir...