„Los! Los! Aufstehen. Zackig! Zackig!“ erschallt eine laute, männliche Stimme. Ein hohes Schrillen vermischt sich mit der Stimme. Ich fahre hoch. In unserem Zimmer brennt Licht. Rose steht grade auf, streckt sich und sieht mich an. „Wieder unter den Lebenden?“ fragt sie lachend. Ich nicke. Sie war es, die mich gestern aus dem Bett gezogen hat. In das Gruppen Bad. Dort hatte sie mich unter die Dusche gestellt. Sie sorgte dafür das ich mich duschte und mir die Zähne putzte. Dann half sie mir beim Anziehen des Nachthemdes. Sie legte auch meine Sachen die ich gestern getragen hatte zusammen und tat sie in mein Fach, das befindest sich in dem kleinem Regal vor unserer Tür. Sie erzählte mir außerdem das Nachts immer unsere Sachen gewaschen werden und die dann morgens wieder in unseren Fächern liegen. Sauber. Und falls etwas kaputt gegangen war, wurde das auch repariert... Wow! Ich bin stolz auf mich. Das alles habe ich mir gemerkt obwohl ich halb geschlafen habe... Rose lächelt zufrieden und geht zu ihrem Spind. Ich tu es ihr gleich. Wir holen unsere Handtücher und Zahnbürsten heraus. Dann öffne ich die Tür und wir betreten den Flur. Alle Laufen in die großen Bäder. Männer und Frauen benutzen das selbe. Erst jetzt wird mir klar wie unangenehm das eigentlich ist. Ich habe in einer Dusche geduscht wo Männer drin herumgelaufen sind. Allein der Gedanke lässt einen Schauer über meinen Rücken fahren. Naja wenigstens gab es Vorhänge die man zuziehen konnte, so hatte man wenigstens ein bisschen Privatsphäre... Wir drängen uns durch zu dem Bad. Wir schaffen es sogar uns ein Waschbecken zu erhaschen. Rose und ich teilen es uns, damit wir schnell fertig werden. Danach gehen wir schnell in unserer Zimmer. Unsere Sachen lagen wirklich wie Rose es gesagt hatte sauber in unseren Fächern. Schnell ziehen wir uns an. Es ist nun 6:10 Uhr. Vor 10 Minuten wurden wir geweckt. In fünf Minuten gehen Rose und ich Frühstücken. Dann muss ich gleich weiter, wieder ab zu Platz 61. Ich habe keine Lust. Ich will nachhause. Ich bin müde, kaputt, habe Muskelkater und dazu noch gewaltigen Hunger. Doch ich sage nichts, genieße nur still meine letzten fünf Minuten bis ich wieder die Weste tragen muss. Es ist angenehm, man fühlt sich Federleicht. Doch ich nutze meine Zeit natürlich und räume endlich meine Tasche aus. Die eingerahmten Bilder stelle ich auf meinen Nachttisch. Den Rest verstaue ich in dem Schubfach. Ich sehe kurz auf mein Handy. Na toll, weder Empfang noch Internet. „Nur am Sonntag, unserem Ruhetag wird das alles freigegeben.“ erscheint plötzlich Rose Stimme an meinem Ohr. Ich fahre herum. Sie lacht. Sie findet es lustig wenn ich mich erschrecke, das habe ich inzwischen gemerkt. Doch irgendwie hilft sie mir auch immer. Wie eine große Schwester. „Sonntag ist wie gesagt Ruhetag. Da gehen wir nur morgens und abends zwei Stunden Joggen, sonst haben wir Frei. Samstag hingegen ist der Tag wo alle z.B Roten zusammen Unterricht haben und so geschult werden. Genauso ist es am Mittwoch.“ Erklärt sie. Wir haben heute Freitag. Morgen ist also Training nur mit den Roten... Das wird doch mal interessant, oder? „Ist das dein Vater?“ fragt sie und zeigt auf das Bild von Papa und mir. Ich nicke. „ Er sieht nett aus.“ stellt sie fest. Ich nicke erneut und ein lächeln huscht über meine Lippen. Irgendwie freut es mich das Rose so denkt. Sie sieht auf die große Digitaluhr neben der Tür. „Komm! wir müssen los.“ fordert sie mich auf. Im selben Moment nimmt sie meine Weste und will sie mir geben. Doch sie hält inne. „Von wem hast du diese Weste?“ fragt sie. Ich nehme mein Handy und schreibe. Anton Sander. Ihre Augen werden rund. Dann sieht sie verärgert aus. „Hier ziehe sie an.“ meint sie dann nur noch. Dann nimmt sie ihre von Hacken und öffnet die Tür.
Wir gehen wieder zu dem langen Gebäude mit den 19 Essensausgaben. Dann setzen wir uns auf eine der Bänke. Es gibt Hafer. Viel Hafer. Dann noch Milch und Wasser. Ich verschlinge den Hafer hungrig, so schnell das ich nicht mal merke wie er schmeckt. Dann hole ich mir sogar nochmal nach. Rose ebenfalls. Während ich esse, setzen sich Freunde von Rose zu uns. Sie sind alle irgendwie männlich und rücken ihr gewaltig auf die Pelle. Mich bemerken sie nicht mal. Stört mich nicht. Solange ich was in den Bauch bekomme. Nachdem ich fertig bin gebe ich mein Teller ab. Als ich Rose Tschüss sagen will (einfach nur die Hand heben damit sie merkt das ich gehe) steht sie auf und umarmt mich. Diese liebe Geste lässt meine Augen groß werden. Doch dann nehme ich wieder meine Haltung ein und gehe... Als ich am Platz ankomme ist Paulus schon da. Violetta und die sechs Jungen die mich gestern so dumm angemacht haben, diskutieren grade eifrig. „Beachte das nicht. Das ist normal. Mache dir ehr sorgen wenn sie nett zueinander sind.“ meint Paulus nur als ich ihn besorgt und fragend ansehe. Dann kommen auch die anderen aus meiner Einheit. Auch Offizierin Ida Brandes und Offizier Anton Sander kommen. Wieder beginnt ein neuer Tag. So geht es immer weiter. Ein Tag beginnt und vergeht. Abends falle ich halb tot in mein Bett. Rose hilft mir. Paulus ist immer an meiner Seite. Esseiden wir haben getrenntes Training. Mit den Roten habe ich nicht viel Kontakt. Ich trainieren mit einem jungen Mann bei den Schulungen. Der lässt mich einfach in Frieden. An meinem Ruhetag habe ich keine Zeit mein Handy zu benutzen. Sarwig Fels trainiert mit mir schießen, denn da hinke ich zurück. Da ich als letzte dazugekommen bin in die Einheit. Die erste Woche ist Vergangen. Die zweite Woche vergeht ebenfalls. Am Anfang der dritten werde ich zum Arzt geschickt weil ich nicht ein Wort mehr gesagt habe. Dort sagt man das ich eine Psychische Blockade habe und es unklar ist ob ich jemals wieder reden kann. So kriege ich ein schwarz,weiße kariertes Tuch um den Arm. Man erklärte mir das dieses Symbolisierte das ich Stumm sei. Seitdem ich dieses Tuch habe knechten mich Anton Sander und Ida Brandes besonders. Auch die sechs Jungen hacken noch mehr auf mir herum. Ausdrücke wie „Missgeburt“ werden mir an den Kopf geworfen. Violetta, die nicht mit mir redet, nimmt mich aber trotzdem immer in Schutz. So wie Paulus. Ehe ich es mich Versehe ist schon ein guter Monat vergangen. Langsam gewöhne ich mich an das Leben hier.
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Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen!!!
Diese Kapitel ist etwas kürzer, da es nur ein Übergang ist... (sorry)
Liebe Grüße und danke fürs lesen!
Eure Aurora ♥

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Sila Klein
FantasíaNiemand weiß was wir genau sind, doch jeder meint zu wissen WIE wir sind. Grausam,herzlos, nur so beschreibt man uns. Doch wir wissen nicht mal wodurch wir ihren Hass gelegt haben und weswegen wir ihn unser ganzes Leben bestimmen lassen müssen. Wir...