Epilog

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"Bei den Wilden?" tiefes Gelächter schallt durch den langen Raum, in dem sich die Betten aufreihen. "Helena, du nimmst mich hier doch nicht auf den Arm?" viel zu selten geschlagene Lachfalten bereiten sich an den Augen des Mannes aus. "James. Sehe ich so aus?" ist die Antwort der kleinen Frau, die ihn ihrem schlichten Kleid, welches die Farbe ihrer Augen trägt, wirklich schön ist.
 Die braunen Augen sehen den Mann ernst an. Das Lächeln um die Augen und Mund bleibt ihn jedoch. " Sehr gut!" donnert der Mann. "Nun wird meine kleine endlich die Chance haben friedlich zu leben." tief lacht er in sich hinein. "Wie lange ist sie denn nun schon dort?" "Ein halbes Jahr." Aufeinmal verschwindet jede Freude. "Dann war es ja nur kurz nach meiner Abreise." "Sila hatte dich gehört James. Sie rannte verzweifelt hinter dir her und hinterlies hier alles im Chaos." Nun werden die Augen mit Reue gefüllt. Das Violett funkelt wie die Blüten einer Spinnenblume im morgendlichen Tau. "Ich hätte sie gerne einmal kennen gelernt. Doch damals wäre es nicht gut für sie gewesen. Sie kennt nur Bruchteile von allem. Ihr Hass auf mich muss unbeschreiblich sein." "Ach James, eine junge Eye wäre niemals so für jemanden aufgesprungen den sie hasst." Erneutes seufzen. Der Mann entfernt sich von der Wand an welche er sich gerade noch gelehnt hatte und betrachtet nun mit einem amüsierten Blick den chaotischen Schreibtisch. "Unordung ist bei dir aber etwas neues." schief grinst er die Frau an, die er schon so viele Jahre seine beste Freundin nennt. "Ich bereite mich vor." die Lippen der Frau kneifen sich zusammen und ihre Augen heften sich an das Chaos des Schreibtisches. "Worauf denn?" Während sich die violetten Augen an das Gesicht der Eye heften, wandern ihre über den Schreibtisch. "James, Sila hat das Blut eines sturen Mannes und einer heißblütigen Frau in ihren Adern. Dazu hat sie diese Augen... Du denkst doch nicht wirklich, dass sie bei den Wilden bleibt." Ihre Hände beginnen auf dem Schreibtisch zu räumen. Die Unordung scheint sie auf einmal zu stören.  Ein verwirrter Blick folgt auf diese Worte. "Warte, was?" rutscht es grollend aus dem Mund des Mannes. "Sie wird wiederkommen. Doch nicht für ein nettes Schwätzchen. Diese Augen werden etwas bewegen. Vertrau mir!"


Sila KleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt