*chastity_girl* am Morgen danach

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Die beiden Damen bereiteten ein kolossales Frühstück vor. Lexa suchte den naheliegenden Supermarkt auf und kaufte alles ein, was Lukas' Kühlschrank nicht hergab. Und das war gar nicht sowenig.
Stina ließ sie wieder in die Wohnung, damit sie die Jungs nicht vorzeitig von der Klingel geweckt wurden.
Ein hoch auf die moderne Technologie.

"Hey du Schlafmütze, aufstehen", sanft wecke Stina, nachdem alles angerichtet war, den Mann, der wie ein kleines Kind, friedlich auf der Couch schlummerte. Ihre blonden Haare kitzelten sein Gesicht und mit einem verschlafenen stöhnen öffnete er die Augen:"Morgen beauty", nuschelte er ihr entgegen.
"Kommst du?", liebevoll küsste sie seine Stirn.
"Wohin?", fragte Tim verschlafen.
"Es gibt ein kleines Frühstück!"

***
Auch Alexa wollte Lukas wecken, doch als sie leise das Schlafzimmer betrat, sah sie ihn wach im Bett liegen. Mit einem automatisierten lächeln wünschte die Berlinerin einen guten Morgen.
"Ich dachte schon, ich hätte nur geträumt", summte er erleichtert, dass es nicht so war.
Lexa setzte sich zu ihm und verneinte seine Aussage:" Zum glück nicht. Obwohl es eine traumhafte Nacht war."
Mit diesem Satz zog Lukas sie zu ihm und Lexa fand sich in seinen Arm wieder.
"Es ist schön dich im Arm zu halten." Flüsterte er ganz sanft:"dir ist klar, dass ich dich nicht gehen lasse, oder?"
Lexas Herz klopfte stark. Diese Worte waren zu schön um wahr zu sein.
"Das klingt fabelhaft", ein sanftes seufzen erklang aus ihrer Kehle:" Aber erstmal wartet ein Frühstück alá Chaos WG auf uns!"
Lukas blickte verwundert auf. Er konnte sich nicht erinnern wann er das letzte mal gefrühstückt hatte und schon gar nicht mit einem seiner besten Freunden. Und dazu mit so tollen Frauen.

Der Frühstückstisch bot vom klassischen Rührei bis hin zu Lachs und frischen Brötchen sowie Pancakes alles was das Herz begehrte.
"Wow, was geht denn hier ab?", fragte Lukas erstaunt, als er den Tisch erblickte.
Stina schenkte sich und Lexa gerade Sekt ein:" Guten morgen Lukas! Auch n Glas?"
Abdankend bevorzugte er seinen Tee. Sie aßen ausgiebig und hatten eine großartige Zeit, bis Tim auf die Uhr schaute und seufzte.
"Ich fürchte ich muss jetzt los!"
"Was?", Stina hatte komplett verdrängt, dass Tim ja gar nicht im Berlin wohnte:" Musst du wirklich schon los?"
Lexa erkannte sofort, das Stina die Tränen in die Augen schossen, sich aber bemühte die Contenance zu behalten.
"Leider ja, ich hab heute Nachmittag ein Spielplatz Date mit meinen Kids." auch Tim wirkte bedrückt.
Lexa tippte Lukas an und fragte ob sie noch eine Rauchen gehen wollten. Damit wollte sie ihrer Freundin ein paar Momente mit Tim alleine gönnen.

***
Auf dem Balkon unterhielten sie sich über die beiden und Lukas merkte an, dass sich Stina mit der Distanz arrangieren müsste. Lexa wusste, das Stina damit schwer umgehen konnte. Sowas nahm sie immer mit, aber sie würde ihr tatkräftig zur Seite stehen.
"Ich glaube ich werd mit ihr nachher irgendwas Unternehmen, um sie auf andere Gedanken zu bringen."
Lukas nickte verständnisvoll:" Wann sehen wir uns wieder?"fragte er und griff nach Lexaś Hand.
"So bald es geht, wenn es nach mir geht. Morgen allerdings zieht auch schon unsere neue Mitbewohnerin ein. Das ging jetzt alles ganz schnell. Ich hoffe wir kommen miteinander klar."
"Wieso?", fragte er neugierig.
"Ach, sie hat schon so komisch auf meine Tattoos reagiert. Irgendwie war das zwischen uns keine Liebe auf den ersten Blick."
"Nicht so wie bei uns?", lachte Lukas verschmitzt und zog Lexa zu sich um ihr einen Kuss zu geben.

***

In der Küche kam Tim auf Stina zu und hockte sich vor ihr. Er merkte das sie bedrückt war und seine tätowierte Hand strich ihre weiche Haut:" Girl, was bedrückt dich?"
Stina war nicht in der Lage zu sprechen, zu sehr kämpfte sie gegen die Tränen.
"Willst du mitkommen? Ich hab genug Platz in meiner Bude. Du müsstest dich nur mit Heisenberg und Gustavo verstehen."
Nun Flossen Stina die Tränen das Gesicht runter.
"Ich kann nicht. Ich hab noch Termine diese Woche und Arbeiten muss ich auch."
Wortlos stricht Tims Daumen die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich schaue mal ob ich vielleicht vor dem nächsten Termin dich besuchen kann, wenn du magst. Ich würde auch viel lieber da weiter machen, wo wir stehen geblieben sind, aber ich habe nunmal Verpflichtungen!"
"Das verstehe ich doch!" Nickte sie.
"Na komm mal her" Tim stand aus der hocke auf und nahm Stina in den Arm. Streichelte ihren Rücken und merkte das sie sein Shirt trug.
"Steht dir gut, der heilige Timmäh." Erst jetzt erkannte sie, das sie ein Pimpulsiv Shirt trug.
"Behalt es", sagte er:" ich hab ja auch noch mein Hemd, das ich gestern auf dem Event getragen habe. Das geht klar. Dann hast du zumindest was, mit dem du nachts kuscheln kannst... Wie ein Groupie Girl", beide mussten nun auflachen.

***

Am Montagmorgen wurde es stressig für die beiden, denn Maya zog ein. Nachdem ihre Eltern sich das Zimmer und die WG angeschaut hatten begannen sie mit dem ausladen des Sprinters.
Lexa zog Stina zur Seite und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
"Kommt noch der Papst vorbei und gibt seinen Segen dass sie hier wohnen darf? Oder reicht die Meinung von Mama und Papa?"
Stina müsste auflachen. Es war aber auch ein komischer Eindruck, als die biederen Herrschaften die Wohnung erkundeten und immer ein "Hmm" und ein "soso" kommentierten.
"Für deine Eltern kannst du nichts", versuchte Stina noch halbherzig den Schutz zu suchen.
Lexa zuckte mit den Schultern und widmete sich wichtigeren Dingen, als ihrer neuen Mitbewohnerin.
Sie nahm die Gieskanne und goß die Pflanzen. Das erschien ihr wesentlich sinnvoller als ihre Gedanken an die Neue zu vergeuden.
Als Stina das sah, viel ihr "niemand mag" ein.
"Du Mäuschen, ich muss dir was zeigen, wo ich dich so sehe!" Stina befahl ihren Amazon Echo ein bestimmtes lied zu spielen und diesen Wunsch kam der Computer nach.

"Wir werden gehasst von den autonomen Linken,
weil wir davon erzählen,
wie wir Chicks auf den Boden binden.
Die Massen fordern laut:
Bitte lasst doch diesen Quatsch!
Denn wir werden gehasst, so wie Ahmadinedschad.
Auf unseren Konzerten
sieht man selten einen tanzen
Hör' ich Pimpulsiv zu Hause, dann verwelken meine Pflanzen.
Machen Beats ohne Bounce, dazu gammelige Parts,
deshalb kann uns keiner leiden, wie die Amis im Irak.
Wir werden gehasst von MTV und Viva, kauft die Pimpulsiv Produkte
Denn sonst enden wir als Dealer
Niemand mag unsere Lieder, nein man mag uns nicht so gern
Nach der Hoetry LP hat mein Vater mich enterbt.

"Ist das Tim?", fragte Lexa erstaunt und mit einem breiten Grinsen nickte Stina.
Die missfallenden Blicke des Vaters von Maya, der gerade Bretter für den Kleiderschrank trug und kommentarlos in ihr Zimmer ging übersahen die beiden in ihrer Extase.

Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt