*90Nessa* Someone like you

151 12 0
                                    

Seit einer Viertelstunde saß Lukas jetzt in seinem Wagen und überlegte, einfach wieder umzudrehen.
Auf der einen Seite war er unglaublich sauer auf seine Freundin, die sich so unverantwortlich verhielt und zugedröhnt Auto fuhr.
Auf der anderen Seite wollte er sich nicht mit ihr streiten. Diesen Mist hatte er oft genug mit Maya durchgemacht.
„Was musstest du dich auch in so eine dickköpfige und selbstbewusste Frau verknallen? Selbst Schuld, du Idiot" dachte er und musste grinsen.
Genau das alles machte doch Lexa aus und wegen diesen Eigenschaften hatte er sich in sie verliebt.
Sie war eine Frau, die sich nichts vorschreiben ließ, immer ihren Weg ging und das imponierte dem Musiker ungemein.
Lukas atmete einmal tief ein und stieg aus seinem Wagen um bei den Damen zu klingeln.

***

„Wie siehts denn mit Essen aus? Ich hab tierischen Hunger" sagte Stina, die noch immer mit Tim auf dem Balkon saß und seine Streicheleinheiten genoss. Ohne ihn, würde sie bestimmt immer noch heulend in ihrem Zimmer liegen und es nie wieder verlassen. Aber mit ihm ging die Sonne wieder auf.
„Ich bin auch hungrig" grinste Tim und zog Stina auf seinen Schoß um sie zärtlich am Hals zu küssen.
„Herr Weitkamp, behalten sie die Contenance" lachte Stina und legte ihren Kopf in den Nacken.
Gerade als Tim seine Freundin, die ihre Beine um seine Hüfte gelegt hatte, in ihr Zimmer tragen wollte, schellte es an der Tür.
„Das ist doch jetzt nicht wahr" murmelte er und setzte Stina wieder ab.
„Stay continued" grinste die Blonde und gab ihrem liebsten einen kurzen Kuss, bevor sie zur Tür ging um zu hören, wer die beiden in ihrer Zweisamkeit störte.
„Ich bin's, Lukas. Ist Lexa da?" schallte die Stimme ihres Kumpels durch den Hörer.
„Ja, komm hoch" Stina hing auf und wendete sich zu Tim.
„Lukas ist da. Ich hoffe die beiden vertragen sich wieder" sagte sie.
Tim kam auf sie zu und legte seine Arme um ihre Taille.
„Ganz bestimmt. Die letzte Nacht war für uns alle nicht einfach" sanft strich der Bielefelder mit seiner Tätowierten Hand über Stinas Wange.
Ein klopfen an der Wohnungstür ertönte und Tim öffnete die Tür.
„Hey, Timi" Lukas begrüßte seinen Kollegen mit einem Handschlag und einer Umarmung. Auch Stina bekam eine Umarmung und einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin." sagte der Hüne.
„Alles in Ordnung. Ich war ja nicht alleine" lächelnd schaute die Blondine zu Tim.
Aus Lexa's Zimmer tönte immer noch laute melancholische Musik.

Never mind I'll find someone like you
I wish nothing but the best
For you too, don't forget me
I beg, I'll remember you said
Sometimes it lasts in love
But sometimes it hurts instead
Sometimes it lasts in love
But sometimes it hurts instead yeah

You know how the time flies
Only yesterday it was the time of our lives
We were born and raised
In a summer haze bound by the surprise
Of our glory days

I hate to turn up out of the blue uninvited but I
Couldn't stay away I couldn't fight it
I hoped you'd see my face
And that you'd be reminded that for me it isn't over

Als die Stimme von Adele durch die Tür schallte, spürte Lukas einen Stechenden Schmerz in seinem Herzen.
Mit einem aufbauenden Klopfen auf Lukas Schulter, verschwanden Tim und Stina in ihrem Zimmer.
Lukas klopfte mit einem flauen Gefühl im Magen an der Tür seiner Freundin.
Die Musik verstummte und mit verheulten Augen und verlaufener Schminke, öffnete Lexa.
„Ich dachte du wolltest alleine sein" schnippisch schmetterte die Brünette ihm diesen Satz entgegen und wollte die Tür wieder zuschlagen.
„Babe, lass uns reden. Es macht mich fertig mit dir zu streiten" Lukas hielt mit seiner Hand gegen das Holz.
Lexa rollte mit den Augen und machte eine ausladende Handbewegung, die Lukas zeigte, dass er eintreten sollte.
Sie setzte sich auf ihr Bett und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Lukas musste sich ein Lachen verkneifen, sie sah aus wie ein Bockiges Kleinkind, das vor dem Essen keine Süßigkeiten bekommen hatte.
Mit einem lauten Atmen nahm er neben ihr Platz.
„Lexa, versteh mich bitte. Ich mache mir halt Sorgen um dich. Weißt du eigentlich wie viel Überredungskunst es gebraucht hat, Tim von seinem "ich-fahre-mit-dem-Auto-nach-Berlin" Plan abzubringen? Und er ist diese ganze Drogenscheisse gewöhnt. Du hast dich komplett anders verhalten." Lukas haderte damit, ob er seine Liebste in den Arm nehmen sollte, oder nicht.
„Ich bin schon groß, Lukas. Wenn ich der Meinung bin, ich rauche einen Joint, dann mache ich das. Wenn ich Autofahren möchte, dann fahre ich Auto. Du bist doch nicht mein Vater" wütend schaute die Brünette ihren Freund an.
„Das weiß ich doch alles. Es tut mir leid. An so eine Frau wie dich, muss ich mich erstmal gewöhnen" Lukas lehnte sich zurück an die Wand.
„Und ich muss mich daran gewöhnen, dass sich jemand um mich sorgt" Lexa wurde versöhnlicher und schaute Lukas nun entschuldigend an.
Langsam rutschte sie näher und legte ihre Hand auf sein Bein.
„Ich hasse Streit" sagte Lukas leise und beugte sich zu seiner Freundin um sie zu küssen.
Ein zaghaftes Klopfen trennte die beiden wieder von einander.
Stina öffnete die Tür einen Spalt.
„Seid ihr noch angezogen?" die Blonde streckte ihren Kopf in das Zimmer und kniff die Augen zu.
„Ja, du Pflaume" lachte Lexa und warf mit einem Kissen nach ihr.
„Wir wollten Grillen. Habt ihr Hunger?" Stina war nun in das Zimmer getreten.
„Sehr gerne, ich hab noch nix gegessen" Lukas schaute Lexa fragend an.
„Ja, beim grillen bin ich immer dabei" Lexa stand auf und die drei gingen in die Küche, wo Tim schon dabei war, den Salat vorzubereiten.

***

In Bastis Wohnung lag Steven auf dem Ledernen Sofa und starrte auf sein Handy.
Er war bei Tinder unterwegs. So langsam brauchte er dringend mal wieder eine Frau. Das letzte mal war schon Wochen her, so wurde er seinem Image als „Sexy-Ficker" nicht gerecht.
„Alter, wie kann man nur so lange auf diesem Scheiss Tinder rumhängen. Fahr doch in nen Puff, da bist du im Endeffekt sogar günstiger mit und musst die Tussen dann nicht auch noch zum Essen einladen" sagte Basti.
Diese ganze Sache mit Dates und kennenlernen, war nicht sein Ding. Wenn er eine Frau haben wollte dann bezahlte er diese. Für ne Beziehung war er nicht der Typ.
„Wie lange bist du denn noch hier?" fragte der Lableboss.
„Ich fahre heute Abend wieder zurück." nächste Woche bin ich ja eh wieder hier. Vielleicht schnapp ich mir da ne kleine Groupie-Schlampe." Mit einem stöhnen warf er sein Handy neben sich und griff in seine Hosentasche, um sich sein Döschen mit Speed zu nehmen.
Er legte sich eine Line auf dem Tisch und zog sie mit seinem Röhrchen in die Nase.
Dieses Zeug würde ihm seine Zweifel nehmen, wenn auch nur für absehbare Zeit.

Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt