Raus aus meiner Kneipe

*chastity_girl* Gedankenroulette

Durch das Glas blickte Lukas mit leeren Blick auf die schwimmenden Eiswürfel. Das Cola-Whisky Gemisch, das er sich gerade eingegossen hatte, sollte ihm über seinen Kummer helfen. Das war jedenfalls sein Plan. Doch nun saß er da, auf seiner Couch und auf ihren Platz...

Dort wo er sich niedergelassen hatte, hatte sonst immer Lexa gesessen! Meistens hatte sie ihm seinen Nacken solange gekrault, bis er wegdöste. Lukas starrte abzinent auf die kleiner werdenden Eiswürfel im Glas.
Er hatte das Gefühl, seine Luft würde abgeschnürt, je mehr Details er sich über Lexa in Erinnerung rief.
Es kam ihm vor, als würde seine Wohnung benebelt sein, von ihrem sommerlichen, blumigen Parfüm das sie trug. Von ihrem Lachen, dass die Stille tötete.
Wie konnte sie ihm das nur antun? Warum hat sie diesen Kerl vor seinen Augen so provozierend angemacht? Warum hatte sie ihn betrogen? Er wusste es einfach. Diese Blicke, die sie dem Typen geschenkt hatte... Es waren die gleichen, die sie damals für ihn hatte.
Der Rapper biss sich auf die Unterlippe und wandte seinen Blick durch das Wohnzimmer...
Seine Gefühle brachten ihn um und das wollte er nicht! Er versuchte dagegen zu steuern. Von Anfang an. Sie betrog ihn?
Dann bekämpfte er eben Feuer mit Feuer! Dumm war es nur, das ausgerechnet Stina ihn erwischte.
Er dachte an Steven und Tims Worte und wieder stieg Wut in ihm auf.
Lexa hatte sich nicht ein einziges Mal bei ihm gemeldet. Den Tränen nah, nahm er sein Handy in die Hand und öffnete die Kontaktinformationen von Lexa. Er scrollte ganz nach unter wo der Button "löschen" stand. Er drückte schweren Herzens darauf. Somit verschwand die letzte Möglichkeit, sich in einem schwachen Moment bei ihr melden zu können.
Er blockierte sie bei allen sozialen Medien und legte das Handy wieder beiseite.
Er fühlte sich wie gefangen. Lukas fühlte, dass er weg müsste! Weit weg um Abstand von allen zu gewinnen.
Er würde mit dem Auto abhauen.
Morgen früh.
Ohne festes Ziel.
Ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen...
Nur er und die Straße...

***

"Ich habe Hunger!", sagte Lexa die am Steuer von Bastis Wagen saß und über die Autobahn bretterte.
"Lass uns was essen gehen! Ich hab auch Knast!", stimmte Basti zu, der seine Mütze richtete:"Auf was hast du bock?"
"Ach... Keine Ahnung... Maces?" Sie schaute kurz zu Basti und dann sofort wieder auf die Autobahn.
"Hahaha", lachte der Berliner laut:"Die scheiße schmeckt nur, wenn du gesoffen hast... Wir gehen ins Steakhouse", Basti spielte am Navi rum und gab die Adresse des Restaurants ein.
"Basti, ich kann mir das nicht leisten!", sagte Lexa und fühlte, wie seine linke Hand auf ihrem rechten Oberschenkel landete und sie
strich:" Bist eingeladen!" Grinste er und ließ wieder von ihr ab.
Lexa fühlte wieder den Puls höher gehen. Seine Berührungen elektrisierten sie. Basti war so unkompliziert und eigentlich ein super feiner Kerl! Ihr Körper vibrierte, wenn zwischen den beiden Körperkontakt entstand.

Genauso wie bei Lukas es damals war, nur das da noch der Verstand und das Herz aussetzte.
'Lukas....' Dachte sie, was er wohl gerade machte
Lexa schluckte, und verlor sich in Gedanken an ihren Ex, während Basti ihr aus der Karte des Restaurants auf seinem Handy vorlas.

'Wahrscheinlich lässt er sich von seiner neuen Verwöhnen! Verrecken sollst du dran! Elender Schuft!' Dachte sie, als sie sich rechts einordnete um die nächste Ausfahrt, so wie das Navi es wollte, raus zufahren.
"Klingt gut oder?", lachte Basti sie frohen Mutes an.

***

"Babe, von dir kann ich einfach nicht genug bekommen..", fest im Arm haltend, küsste Tim seine Stina die noch völlig rastlos auf dem Bett lag.
"Ich liebe dich!", schwor sie ihm gefühlvoll und Strich über den tätowierten, nackten Oberkörper.
"Es ist so toll, das du endlich da bist!"
Tims Hand kämmte ihre weichen, blonden Haare:" Ich bin auch froh! Dennoch sollten wir bald anfangen, nach einer richtigen Bleibe zu suchen!"
"Lass und das machen, wenn Lexa über Lukas weg ist. Dann soll sie sich einen neuen Mitbewohner suchen. Und ich brauche noch ein wenig Zeit bis sich finanziell das Lagoon rentiert. Dazu kommt die Hochzeit..."
"Shhhh..,", Tims Zeigefinger legte sich auf ihren Mund:" Ich habe nicht sofort gesagt, sondern bald!" Er lächelte sie verliebt an:"Wir ziehen das alles durch! Zusammen!"

***

"Das war ein phantastisches Essen!", strahlte Lexa, als sie Bastis Wohnung nach dem Restaurantbesuch, betrat.
"Sag ich doch!" Lachte er zufrieden und zog sich seine Jacke aus.
"Auch was trinken?" Fragte er, als er sich in die Richtung seiner Küche machte.
"Gerne! Ich nehme was du auch nimmst!", beschloss sie kurzerhand.
"Mutig!", grinste Basti diabolisch und lief an ihr vorbei. Nun hatte Lexa doch die Neugier gepackt. Wer weiß was für einen fragwürdigen Cocktail er in ihrer Abwesenheit mixen würde?
Alexa schlich sich hinter Basti und blickte ihm über die Schulter.
"Vertraust mir wohl nicht, was?"
"Man kennt deine Cocktails...",antwortete sie ihm und umschloss wie von Geisterhand getrieben mit beiden Händen seinen Bauch.
"Lass das lieber Mäuschen, sonst komm ich auf falsche Gedanken", sagte er, während er den Rum mit den Zitronensaft und dem Zuckerrohr Sirup mischte.
Lexa provozierte ihn absichtlich indem sie ihm am Ohr knabberte.
"Mäuschen! Ein letztes mal Warne ich dich... Sonst bist du sofort fällig!" Bastis Brauen zogen sich in die Höhe und gespannt wartete er ihre Reaktion ab.
"Komm doch!", hauchte sie ihm ins Ohr und bevor der Berliner sich versehen könnte, rannte Lexa quer durch seine Wohnung auf der Flucht vor dem Eigentümer.
Im großen Badezimmer verlor sie ihren Vorsprung, da sie zu lange überlegte was sie tun sollte. Ehe sie sich versah, stand Basti vor ihr und drängte sie, wie ein in die Flucht getriebenes Tier, in die Enge.
Sie fand sich plötzlich an einer gefliesten Wand wieder. Sie stand unter der Dusche und Basti kam immer näher:" Du hast es so gewollt! Sag nicht, das ich dich gewarnt habe!"
Lexaś Adrenalin schoss in die Höhe. Was in Gottes Namen hatte dieser Mann, das sie so aus der Bahn warf?
Basti drehte frech die Dusche auf und beide wurden binnen weniger Sekunden bis auf die Knochen nass. Das warme Wasser glitt auf beider Haut hinab, während beide Lippen aufeinander trafen und sich verspielt ineinander verschlangen.
"Ich bin klatschnass!", Lexa löste sich aus dem Kuss und spürte, wie ihre Schminke allmählich verlief.
"Du hast es so gewollt!", lachte Basti siegessicher und entledigte sich seiner Klamotten:"Keine Angst", wisperte er, während das Wasser weiter über sie hinab perlte:" ich hab sicher später sicher was trockenes zum anziehen für dich!" Noch während der aussichtsreichen Ansage, spürte Lexa, wie Basti ihre Hosenknōpfe öffnete und gab sich ihm hin.

***

Lukas lief durch den Regen, der eingesetzt hatte. Nicht nass werden war unmöglich. Seine Beine trieben ihn zur nächsten Busstation. Er wollte... nein musste es probieren.

Wollte Lexa zur Rede stellen. Ihr gegebenenfalls eine Chance geben sich zu erklären. Vielleicht war seine Abreise auch gar nicht nötig? Bald würde er es wissen. Die gesamten letzten Tage ging es nur um.Lexa.
Er stritt mit seinem besten Freunden wegen ihr.

Lukas stieg aus, nachdem er seine Zielstation erreichte und lief den restlichen weg, in Gedanken an seine Ex.
Dachte sie wirklich, er, Lukas Strobel, sei so dumm nicht zu merken was sie für ein mieses Spiel mit ihm gespielt hatte? Warum? Das war die quälende Frage, die er endlich aufgeklärt haben wollte.
Sperrte er sie zu sehr ein? Bräuchte sie mehr Freiheit? Aber wieviel denn noch? Langsam glaubte Lukas auch nicht mehr daran, das Lexa Tag und Nacht in der Bar gearbeitet hatte. Wahrscheinlich hatte sie ihm da einen Bären aufgebunden und war mit diesem 0815 Bastard unterwegs gewesen.
Er müsste es endlich wissen, sie bedeutete ihm zu viel, als das er ohne sie könnte.
Seine Gedanken erlaubten es, aus eventuellen Fehlern zu lernen und sie zumindest anzuhören... aber er brauchte die Gewissheit! Die Wahrheit!

***
An der Chaos WG klingelte es. Tim und Stina schauten im Dunkeln auf den TV und kraulten dabei Heisenberg als auch Gustavo, der es sich auf Stinas Bauch bequem gemacht hatte:" Na wer klingelt denn jetzt noch?"
"Gute Frage", sagte Stina und hob Gustavo von ihr, der dies mit einen unzufriedenen mauzen quitierte:" Ja mein Schatz! Ich bin gleich wieder da!" Sie strich ihm nochmal übers Fell und lief dann an die Gegensprechanlage.
"Hallo?"
Doch niemand meldete sich. Stina dachte schon, jemand hatte sich einen scherz erlaubt, als es kurz darauf an der Wohnungstür klopfte.
Stina öffnete die Tür und erblickte Lukas. Ihre Laune sank sofort auf den Gefriepunkt!
"Was willst du?", sagte sie ungewohnt bissig. So bissig, das Tim stuzte und im ersten Augenblick dachte, Jan stände an der Tür.
"Ist Lexa da? Ich muss mit ihr reden!", sagte Lukas komplett durchnässt. Die Wassertropfen rollten von seinen Haaren und der Nase.
"Pech! Sie schläft heute bei jemand anderes! Sie ist nicht hier! Schönen Abend noch!" Stina schaute wutschnaubend zu Lukas, den man ansehen konnte, wie aus seinem Vorhaben sich mit Lexa auszusprechen Wut breit machte:"Ahh.. Verstehe", er zog die Nase hoch:" Ist sie bei ihrem neuen Stecher ja?" fragte Lukas in einem Mix aus Verzweiflung und Hass und starrte zu Stina und auf Tim, der nun auch an die Tür gekommen war.
Perfekt, so könnte er sich zumindest persönlich abmelden! ihm war jetzt klar, morgen früh würde er weg sein!

Das Alexa sich gerade mit seinem Labelboss austobte... Daran hätte zu diesem Zeitpunkt absolut niemand erwartet!