*90Nessa* Vertragen

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„Wie gesagt, Lexa ist nicht hier." mit diesen Worten wollte Stina die Tür schließen, aber Lukas stellte seinen Fuß dazwischen.
„Dann lass mich kurz mit Tim sprechen" sagte Lukas Kühl.
Wortlos ging die Blonde in ihr Zimmer, auf eine Unterhaltung mit dem Betrüger hatte sie wenig Lust.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich ihre Tür und Tim trat ein.
„Dem gehts echt scheiße." stöhnte er und legte sich zu seiner Verlobten aufs Bett.
„Schatz, sei mir nicht böse, aber es interessiert mich reichlich wenig, wie es Lukas geht. Das, was er getan hat, ist das absolut letzte. Da gibt es für mich keine Entschuldigung für" Stina drehte sich mit dem Rücken zu Tim und zog ihre Bettdecke bis unter die Nase.
„Babe, warum bist du jetzt sauer auf mich? Ich weiß auch, dass das scheiße war, aber Lukas ist mein bester Freund. Außerdem scheint Lexa ja nicht allzu traurig zu sein, wenn sie jetzt schon bei jemand anderem pennt. Vielleicht hatte Alli ja nicht ganz unrecht damit, dass sie eine andere Sache am laufen hat. Wir waren ja nicht hier, als sie angeblich tagelang in der Lagoon gearbeitet hat." Tim drehte sich zu Stina und strich mit seiner Hand über ihren Arm.
„Wollt ihr mich jetzt alle verarschen? Lexa hat in der Bar gearbeitet, sonst wären wir nie in der Lage gewesen, jetzt schon wieder zu öffnen. Sie würde sowas nie tun.
Aber ich hab auch keinen Bock mehr, mich darüber mit irgendwem zu unterhalten. Gute Nacht" das war das letzte, was Stina an diesem Abend sagte. Ohne einen Kuss schlief sie ein und Tim drehte sich verständnislos um.
Die Tage vergingen, ohne dass Tim das Thema "Lukas" bei Stina nochmal ansprach. Lediglich den anderen Trailerpark Boys erzählte er, dass sich ihr Kollege für unbestimmte Zeit verabschiedet hatte.
Da sie sich denken konnten, dass er sich in seine Hütte im Wald verkrochen hatte, machte sich keiner große Sorgen um ihr Goldkehlchen.
Basti behielt diese Info auch für sich, zu groß war die Sorge, die so spannende und heiße Affäre mit Lexa dadurch aufs Spiel zu setzen.
Im gefiel die Tatsache, jederzeit eine Frau am Start zu haben und diese nichtmal bezahlen zu müssen.

****

Nervös lief Stina vor dem Brautmodengeschäft auf und ab. Vor einer halben Stunde war sie hier mit Lexa verabredet gewesen, aber von ihrer Brünetten besten Freundin war weit und breit nichts zu sehen. Jeglicher Versuch sie anzurufen scheiterte, anscheinend hatte sie ihr Handy ausgeschaltet, oder hatte ihr Ladekabel vergessen, denn Fräulein Veit hatte mal wieder Auswärts geschlafen.
So langsam wurde Stina Lexa's Verhalten unheimlich, denn sie hatte ihr immer noch nicht gesagt, wer diese Person war, bei der sie so häufig über Nacht blieb.
Gerade hatte die Blonde sich damit abgefunden, ihr Hochzeitskleid alleine auszusuchen und wollte den Laden allein betreten, da hörte sie jemanden rufen.
Komplett abgehetzt stand Lexa vor ihr. „Sorry, Maus. Ich hab mein Ladekabel vergessen und hab die Zeit verschwitzt." mit einem Schmatzer auf die Wange begrüßte sie ihre wartende Freundin.
Stina behielt ihre Fragen nach dem genauen warum für sich. Sie freute sich einfach darauf verschiedene Kleider anzuprobieren und eventuell ihr Traumkleid zu finden.
Nach 2 Stunden war der Shoppingausflug beendet und Stina hatte wirklich ein Kleid gefunden.
„Das ist wirklich wunderschön. Schade, dass wir jetzt schon los müssen. Ich hätte dich gerne viel länger in diesem Kleid gesehen. Du hast so gestrahlt!" sagte Lexa, als die beiden sich auf den Weg zu ihren Autos machten.
„Ich hätte es auch am liebsten nicht mehr ausgezogen, aber die Pflicht ruft. Der erste Karaokeabend in der Lagoon muss einschlagen. Bis gleich" lächelnd stieg Stina in ihr Auto.

Pünktlich um 18:00 öffneten sich die Türen der "Blue Lagoon". Durch gut gesetzte Werbung war der Laden nach kurzer Zeit sehr gut gefüllt.
Gabby und Stina standen hinter der Theke und bedienten die ersten Gäste, als Lexa in Begleitung von Basti die Bar betrat.
„Ich zieh mich nur schnell um, dann bin ich einsatzbereit" trällerte die Brünette und verschwand im Personalraum.
„Warum sind die zwei denn zusammen gekommen? Basti wohnt doch am anderen Ende von Berlin" fragte Gabby.
„Du, keine Ahnung. Vielleicht haben die sich zufällig draußen getroffen" murmelte Stina. Lexas Traum kam ihr wieder in den Kopf. Könnte Basti derjenige sein? Nein, dass kann nicht sein. Mit einem Kopfschütteln vertrieb die Blondine diese verrückten Gedanken.
„Machst du uns zwei Caipi?" bat Steven, der sich lässig an die Theke lehnte.
„Klar, bring ich euch zum Tisch" antwortete Stina und mixte die Drinks für Tim und Steven.
„Wo ist denn eigentlich euer Boss? Der war doch eben noch hier" fragte sie, als sie die Getränke auf dem Tisch ihrer Jungs absetzte.
„Kein Plan. Wahrscheinlich zieht der sich grad ne Line bei euch aufm Klo" Tim zog Stina zu sich und küsste seine Verlobte.
„Wie war das mit der Geheimhaltung?" lachte plötzlich niemand geringeres als Lukas, der unerwartet hinter der Blonden Barkeeperin stand.
„Warum sollte ich diese wunderschöne Frau verstecken? Dicker, schön dich zu sehen" Tim stand auf um seinen Kumpel zu begrüßen.
Mit einem bösen funkeln in den Augen blitzte Stina den Rapper an.
„Kann ich dir auch was bringen?" presste sie hervor.
„Gleich, Stinchen. Aber erst muss ich mich bei dir entschuldigen. Es tut mir wirklich unglaublich leid, was da vorgefallen ist. Ich würde ja gerne alles auf den Alkohol schieben, aber es war wohl mehr mein verletzter Stolz, der mich zu diesem Scheiss Verhalten getrieben hat. Bitte, kannst du mir nochmal verzeihen? Bald bist du Tims Frau und wir können uns nicht ewig aus dem Weg gehen." mit einem Reuevollen Blick schaute Lukas zu Tims Verlobten und streckte ihr die Hand entgegen.
„Was du mit mir gemacht hast vergebe ich dir. Aber dafür, dass du dich von einem Groupie auf meinem Klo verwöhnen lassen hast und meine Beste Freundin betrogen hast, reicht ein einfacher Handschlag nicht. Ich werde dir nicht mehr aus dem Weg gehen, aber so wie früher wird es erstmal nicht" die Blondine nahm die Hand des Herrn Gatoah und lächelte.
Gerade als sich Stina umdrehte, um Lukas' Bestellung zu bearbeiten, sah sie etwas, dass sie sich nie zu träumen gewagt hätte.
Lexa und Basti kamen Arm in Arm aus dem Personalraum und küssten sich, wenn auch flüchtig, auf den Mund.

Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt