*90Nessa*Seele baumeln lassen

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Stina lag auf einer Sonnenliege auf Tims Balkon.
Gustavo lag auf ihrem Bauch und Heisenberg ließ sich von der schönen Blonden den Bauch auf dem Boden kraulen.
Es war einfach herrlich hier.
Die Ruhe auf dem Land, die vielen Kilometer die sie von ihrem Psychopathischen Ex trennten.
Doch vor allem die Nähe zu Tim, machten aus diesen paar Tagen den erholsamsten Urlaub den sie je hatte.
Stina hatte die Augen geschlossen und genoss ihr Leben in vollen zügen.
„Hey, süße" flüsterte Tim in ihr Ohr.
„Du weißt, wie sehr ich diesen Anblick genieße" sagte er und deutete auf ihren, nur mit Bikini bekleideten Körper.
„Aber gleich kommen zwei Kumpels von mir, wir wollen ein bisschen an neuen Songs arbeiten und ich denke nicht, dass sie sich konzentrieren können, wenn sie dich so sehen" er grinste und küsste sie auf den nackten Bauch, nachdem er seine Katze sanft von Stina geschoben hatte.
„Ok, dann zieh ich mir grad was anderes an" Stina stand auf und tänzelte an Tim vorbei.
Kaum war sie durch die Balkontür getreten, spürte sie seine Hände an ihrer Hüfte.
„Ein paar Minuten haben wir noch" hauchte Tim in ihr Ohr und öffnete die Schnur, die ihr Oberteil verschloss.

***

„Ronny, da wo kein Eis liegt kann gerannt werden. So wie du hier rumschlurfst, kann ich dir beim laufen die Schuhe neu besohlen" schrie Lexa durch die überfüllte "Lagoon"
„Ich brauch mal 10 Minuten Pause. Ich hoffe für dich, die Bar steht noch, wenn ich wieder da bin" Ohne auf die Reaktion ihres Kollegen zu warten, ging Lexa in die Personaltoilette und schloss die Kabinentür ab.
Mit Müh und Not schaffte die Brünette sich noch eine kleine Line zu ziehen und hatte damit ihren kompletten Vorrat an PEP verbraucht.
„Fuck, keine Woche bin ich mit dem Scheisszeug ausgekommen." murmelte sie, während sie sich das Pulver mit einem 20€ Schein in die Nase zog.
Ein Blick in ihre Kellnertasche hob ihre Stimmung nicht, ganz im Gegenteil.
Sie hatte nichts mehr, ihre ganzen Ersparnisse waren aufgebraucht.
Den letzten Rest ihres Geldes brauchte sie, um wenigstens ein paar Tütensuppen kaufen zu können.
Natürlich lud Lukas sie häufiger zum Essen ein, aber sie wollte nicht von ihm abhängig sein. Wenn es etwas gab, dass ihr heilig war, dann ihre Selbstständigkeit.
Sie wartete noch fünf Minuten und begab sich wieder zu Ronny an die Theke, der gerade sichtlich überfordert war.
„Alter, ich mache 10 Kreuze, wenn Stina wieder da ist. Die hat wenigstens Ahnung von dem was sie macht" meckerte Lexa.

****

Gerade in dem Moment als Tim sich schnaufend neben Stina auf die Matratze fallen ließ, klingelte es an der Haustür.
„Punktlandung" lachte Stina, als Tim aufstand und Fluchend seine Boxershort anzog.
„Ich komm gleich" sagte sie und verschwand im Badezimmer.
„Ich hoffe das hast du eben schon erledigt, hat sich zumindest so angehört" lachte Tim seiner Freundin hinterher.
Mit einer Jeans und einem schwarzen Top betrat Stina das provisorische Aufnahmestudio im Obergeschoss.
Kaum war sie im Raum, verstummten die zwei Männer, die sie nicht kannte und Tim schaute sie stolz an.
„Hi, ich bin Stina" freundlich lächelnd hielt sie dem ersten Mann die Hand zur Begrüßung hin.
„Bjet, hallo" der Mann lächelte und griff ihre Hand.
Bei näherem Hinsehen, erkannte sie die zweite Person, es war Marcel, oder Skinny Shef, der zweite Part von Pimpulsiv.
Auch er begrüßte die Blonde freundlich.
„Dann lasse ich euch Musikalischen Genies mal alleine. Bleibt ihr länger? Dann würde ich euch was kochen"
Bei diesem Satz wurden die Augen der Männer groß. Ein Angebot zum Essen würden sie im Traum nicht ausschlagen.
Tim warf Stina seine Autoschlüssel entgegen und sie machte sich auf den Weg in den nächsten Supermarkt.
Sie besorgte Fleisch und Zutaten für einen Salat. Grillen würde bei den Männern bestimmt gut ankommen.

****

Stöhnend betrat Lexa die Wohnung. Zum Glück würde Stina bald wieder kommen. Lange würde sie diesen Stress nicht mehr aushalten. Erst recht nicht ohne ihr helfendes gelblich weißes Pulver.
Genervt ließ sich die braunhaarige auf ihr Bett fallen.
„Wo bekomme ich denn jetzt Kohle her? Ich brauche unbedingt eine Geldquelle" sprach sie mit sich selbst.
Ihre Gedanken liefen heiß.
Sollte sie Lukas anpumpen? Er würde ihr sicherlich unter die Arme greifen, aber was sollte sie ihm Antworten, wenn er fragen sollte, wofür sie das Geld brauchte?
Sollte sie Benny um einen Vorschuss bitten? Aber auch von ihm würden nur unnötige Fragen kommen. Sie wollte ihre Freunde nicht belügen.
Panik machte sich bei der sonst so resoluten Berlinerin breit.
So langsam wurde dieses gesamte Versteckspiel wirklich anstrengend.

***

„Es ist angerichtet" Stina steckte ihren Kopf durch die Tür und sah die Jungs auf dem Sofa sitzen. Der ganze Raum war verqualmt und die Bong dampfte noch ein wenig.
„Du kommst wie gerufen, Schatz" lachend stand Tim auf und die vier machten sich auf den Weg in die Küche.
Auf einem großen Teller hatte Stina unzählige Steaks gestapelt.
Die Schüssel mit dem Salat stand daneben.
Wie im Mittelalter stürzten sich die Männer auf das Fleisch und Stina musste grinsen.
„Jaja, der Fressflash" lachte sie und betrachtete das Schauspiel belustigt.
„Meine Güte, du könntest jeden Tag sowas für mich kochen" Tim legte seine Hand auf Stinas Knie.
„Wenn uns nicht knappe 400km trennen würden, würde ich das gerne tun" Dieser Satz erinnerte sie daran, dass sie in zwei Tagen schon wieder nach Berlin musste und ihr wurde schwer ums Herz.
Die Blonde versuchte sich nichts anmerken zu lassen und verbrachte einen sehr lustigen Abend mit Bjet, Marcel und Tim. Die Jungs waren positiv von der Textsicherheit, die Tims Freundin an den Tag legte, überrascht.

„Ich wünschte du müsstest nicht zurück" sagte Tim leise, als die beiden in seinem Bett lagen.
„Das wünschte ich mir auch" Stina kuschelte sich noch näher an ihren Freund.
„Aber lass uns erst daran denken, wenn  wir am Bahnhof sind und mein Zug einfährt" Stina setzte sich auf und legte ihre Lippen auf Tims.
An schlafen war für die beiden fürs erste nicht mehr zu denken.

Mitten in der Nacht wurde Stina schweißgebadet wach. Sie hatte einen Alptraum, von Jan. Er hatte sich Zugang zu ihrer Wohnung verschafft und bedrohte sie mit einem Messer.
Schwer atmend lag sie da und versuchte Tim nicht zu wecken. Sie schmiegte sich an diesen tollen Mann und mit einem leisen Schnarchen legte er seinen Arm um sie.
Nie hätte sie gedacht, dass ein Mann ihr, allein durch seine Anwesenheit, sämtliche Sorgen nehmen konnte.

Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt