*chastity_girl* verbissen

135 9 6
                                    

"Sag jetzt nichts", unterbrach Basti den Kuss, als er merkte wie Lexa unruhig wurde. Was tat sie da? Wie konnte etwas, das sich so gut anfühlte, doch so falsch sein? Sie erlag Bastis Dominanz und verlor sich in seinem Kuss. Mit bedacht presste er sie an die Küchenwand und ließ seine Hand, unter ihrem Shirt, auf Wanderschaft gehen...

***

"Willkommen in den USA mein Schatz", Tim hatte seinen Arm um Stina gelegt und trottete mit ihr gemeinsam den Weg zum Zoll und der dazugehörigen Passkontrolle.
"Reason for your stay?", fragte der Zollbeamte, der das Bild des Reisepasses mit Stina verglich.
"For vacation", sagte sie knapp und durfte zwei Fragen später passieren.
Nachdem Tim und seine Liebste das Flughafen towabo hinter sich gelassen haben, stiegen sie in das von Tim gemietete Auto und fuhren in ihre Unterkunft in North Bergen. Etwas außerhalb New Yorks, dafür jedoch günstiger. Und zum schlafen reichte es allemale aus.
Das allerwichtigste war eine funktionierende Heizung, da es draußen ununterbrochen schneite. Es kam Stina wie in einem Märchen vor, in dem sie die Hauptrolle einnahm. Sie musste Lexa unbedingt alles haarklein erzählen.

***

"Mäuschen, ey Mäuschen!", Basti tippte Lexa auf ihre Schulter. Wie aus einer Hypnose schreckte sie hoch. Wo war sie plötzlich? Das war das Lagoon und nicht ihre Küche...Und wieso saß sie auf einer Holzkiste? Ihr Blick wandte sich an Basti. Der eine Jacke anhatte, eine Mütze trug und eine Kippe zwischen den Zähnen hielt:" Ich verpiss mich jetzt! Du solltest auch langsam nach Hause!" sagte er ihr kompakt.
Lexa starrte Basti perplext an, als würde er vom anderen Stern kommen.
"Wat kiekste so Mäuschen?",fragte der Labelboss:" kann et sein, dass du noch total verschlafen bist?"
Verschlafen? Hatte sie diese Basti Geschichte tatsächlich "Nur" geträumt?
"Wo ist Lukas?", fragte sie unsicher und erhob sich von der Holz Kiste. Nun fiel es Lexa auch allmählich wieder ein, sie hatte doch mit den Jungs begonnen den Schutt und Dreck heraus zu karren. Irgendwann hatte sie sich ne Pause genommen und wollte nur mal kurz die Augen schließen....
"Lukas fährt gerade Kathi nach hause. Unser barmherziger Samariter!"

***

Die Tage strichen so dahin. Weihnachten stand vor der Tür und bald würde auch ein neues Jahr anbrechen. Lexa schuftete Tag und Nacht im Lagoon. Lukas sah sie kaum noch. Sie hatte sich so krampfhaft in dieses Projekt hinein gesteigert, dass sie sogar dort auf einer Matratze schlief. Natürlich war keiner über die Jahre da, die angestellt waren. Am Morgen des 24.12. Klopfte es laut an der Tür. Inzwischen hatte Lexa den kompletten Schutt aus der Kneipe hinaus buxiert, hatte eine Wand eingerissen, die Stina und Lexa nicht mehr haben wollten und nun standen eine Unendliche Zahl voll schwarzer Fliesen mit Glitzereffekt bereit, neu in den Boden gefugt zu werden.
Müde und aus einem traumlosen Schlaf stand sie auf. Die Haare zerzaust, verknotet und abstehend. Ihr Gesicht zeichnete abgeschlagenheit an. Es war phal und matt. Ihre Augenringe waren gewaltig.
An der Tür erblickte sie ihren Freund.
"Hey", mit rauher, fast luftweg bleibender Stimme schaute sie ihn an. Sie war zu müde um ihn an den Hals zu fallen.
"Hallo Schatz!", sagte er besorgt und schaute sie Sorgenvoll an:" Wann warst du das letzte mal zuhause?", fragte er.
Lexa zuckte nur die Schulter.
"Pass auf Schatz! Wir fahren jetzt zu dir, du gehst duschen und deine sachen packen! Wir fahren über Weihnachten in die Berge.
"Babe", seufzte sie:" Das klingt wunderbar, aber ich kann die Bar.."
"Doch Lexa!", sagte er ernst:" Du kannst und du wirst sie für ein paar Tage gut sein lassen." Er schaute sie eindringlich an:" Ich brauche mal wieder Zeit mit dir!"

***

Weihnachten feiert man bekanntlich in Amerika am 25.12. Dennoch sollte Stina ihr unvergessliches Geschenk an diesem Christmas Eve bekommen. Verliebt und warm eingepackt schlenderten die Beiden verliebt durch den verschneiten Central Park. Stina ahnte noch nicht was ihr blühte.
"Komm lass uns da hinten mal hin", lotste er den Weg. Stina folgte ihn.

An einer Parkbank mitten in einer verschneiten Baumlandschaft saß ein Mann, mit einem wärmenden Mantel bekleidet, der eine Gitarre in der Hand hielt und auf dieser herum zupfte.
Irgendwie kam Stina der Mann bekannt vor. Aber zuordnen könnte sie ihn nicht.
Tim lächelte kurz auf und nickte ihm zu, als er darauf begann zu singen.

"There was a cloud around my face
I was surrounded by the haze
A thousand second chances
And a thousand apologies to you
To you, from me
To you, from me"

Stina wusste, das der Kerl mit der unglaublichen Stimme, etwas mit Tim zu tun hatte, denn dieser setzte sich nun neben Sapient, Tims Kumpel und Produzent aus den Staaten, und schaute seine Freundin tief in die Augen:" Das hier ist für dich! Babe"

"In Ostwestfal'n kommt selten mal die fucking Sonne vorbei
Letzten Sommer hat's geschneit, mach mal Korn in die Sprite
Alright, ohne dich wär' ich schon bei
Opa auf der einen Wolke dort oben, 100.000 Meil'n (für immer)
Und Dunkelheit wurde prophezeit
Ich dachte Seele baumeln lassen, nein, das geht nicht ohne Seil
Trailerpark for life, Wunderkind am Mic
Neben dir ist niemand hier, für den ich Songs lieber schreib' (Baby)
Sorgen waren groß, Kontostand zu klein
Immer unterwegs, ruf' dich an, du weinst (crazy), tut mir leid
Ständig Streit, jeder schreit, Temperament Bonnie und Clyde
Lass uns weg, allein wir zwei, egal, wohin, Hauptsache, weit..."

Stina wusste nicht wie ihr geschah. Sie stand mitten im Herzen von New York und Tim rappte für Sie? Dazu solch ein schönen Text? Sie hätte sich sicher niemals zu träumen gewagt, das er noch sein Ass im Ärmel hatte. Doch bis zum Antrag müsste sie schon noch bis zu Silvester gedulden. Denn auch dafür hatte Tim schon genau Vorstellungen.

"To you, you, you, you, you, you, you, you
You, you, you, you, you, you, you, you
There was a cloud around my face
I was surrounded by the haze
A thousand second chances
And a thousand apologies to you
To you, from me
To you, from me, to you
To you, from me
To you, from me"

Menschen blieben stehen und hörten zu wie Sapient sang. Stina fühlte sich derweil wie in einer starre. Tim stand auf, hielt ihre Hüfte, zog sie nah an sich und rappte dann nur für Stina hörbar weiter:

"Wie oft hast du mich schon aufgefang'n, gerettet?
1000 zweite Chancen, und ich brauch' noch eine letzte
Die Regenwolken hier beklauen unser Lächeln
Was auch immer passiert, glaub mir, du bist der Beste"

***

Lexa kam aus der Dusche und sah zu Lukas der gerade einen Kaffee trank.
"Nimm Schal und Mütze mit. Es wird sicher kalt!"
Lexa lief auf ihren Freund zu:" Babe, ich kann wirklich nicht..."
"Schluss jetzt", sagte das Nordlicht:" Du machst jetzt Pause vom Lagoon! Du wirst ja schon frenetisch. Du brauchst mal ne Pause! Und ich brauche mal wieder Zeit mit dir!
Wir fahren über die Feiertage jetzt in die Berge und ich bitte dich, Babe, lass uns eine schöne Zeit verbringen ohne das du immer an die Bar denkst! Wir kommen in letzter Zeit viel zu kurz!"

Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt