*chastity_girl* Final Countdown

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Silvester war gekommen. Der Tag an dem man alle alten böse Geschehnisse ablegte und die neuen, guten Geister erwartete.
In New York schlenderten Tim und Stina Händchenhaltend durch die Straßen Manhattans. Ein Wolkenkratzer reihte sich an den nächsten. Unvorstellbar hoch, unvorstellbar hässlich und doch empfand Stina riesen Respekt gegenüber den Bauklötzen.
"Ich würde mit dir gerne heute abend, am Times Square, das Neue Jahr begrüßen. Ist das okay für dich?" Stinas Augen wurden riesengroß.
"Da fragst du? Das ist doch ein Traum jeder Frau!" Sie fiel ihm freudestrahlend um den Hals.

***

Lukas und Alexa waren inzwischen wieder aus den Bergen zurückgekehrt. Beiden hatte diese kleine Auszeit mehr als gut getan. Lukas konnte sich etwas von den ganzen Terminen erden und Lexa sich von dem Lagoon lösen.
Zumindest für die paar Tage, die sie fort waren.
Nun stand Lexa schon wieder vor ihrem Wagen und wollte einsteigen, als niemand anderes als Lukas sie anrief.
"Hey Beauty, ich wollte wissen ob du etwas bestimmtes heute abend haben möchtest?", Lukas und Alexa hatten sich entschieden, im Hause Strobel eine kleine Silvesterparty zu schmeißen.
"Wein! Ich brauche nur Wein Babe!", sagte sie in eile.
"Bist du unterwegs?", fragt er hellhörig..
"Ich fahre für ein paar Stunden ins Lagoon!' grinste Lexa durch das Telefon.
Das Lukas die Augen rollte, konnte sie nicht sehen:" Pass bitte auf dich auf und sei bitte vor Mitternacht da!"
Lukas wusste natürlich was Tim vorhatte. Allerdings hatte er nicht mehr auf dem Schirm, das es zwischen New York und Berlin neun Stunden Zeitunterschied waren. Also feierten die deutschen schon das neue Jahr, hatten die Amerikaner noch Zeit mit ihrer Freude zu Mitternacht.

***

Lexa stand im Lagoon und seufzte auf. Soviel wie sie auch schon gemeinsam mit den anderen geschafft hatte, so war es doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Bis sie wieder bedienen konnten, würde sicher noch eine Ewigkeit ins Land streichen. Aber darauf hatte Lexa nun gar keine Lust! Sie wollte endlich wieder hinter der Theke stehen, endlich wieder dummes, stupides Bier Zapfen und sich gemeinsam.mit Stina über die Gäste lustig machen.
"Ich muss endlich weiter kommen!", sagte sie, schmiss ihre Jacke in eine Ecke und krempelte ihren Pulli hoch.

***

"Gehen wir heute mittag zu White Castle?", rief Stina vom Bett aus in das Badezimmer, während sie am Handy alle Neuigkeiten checkte.
Tim stand unter der Dusche und Brauste sich gerade mit heißen Wasser ab. White Castle? Wenn seine süße wüsste, das die beiden heute abend pikfein essen gehen würden, hätte sie sicher nicht von der kleinen Hamburgerkette gesprochen, die sie durch den Film "Harold und Kumar" kannte.
"Ähhhh neeeee! Lass uns das nachher mal spontan entscheiden!", rief Tim zu, der hoffte, das Stina sich damit zufrieden ab, aber seine Aussage betraf.

***

"Wo bleibt denn Lexa?", fragte Steven der gegen Zehn Uhr zum wiederholten Male auf sein Handy schaute.
Lukas seufzte auf:" Von wegen nur mal kurz ins Lagoon!"
"Ähhhh", grinste Basti, der gerade eine rauchte und am Balkon stand:"Daher weht der Wind! Lass mich raten, Diggi! Dein Mäuschen wollte kurz mal in die Bar und das war so vor 15 Stunden und jetzt hat sie entweder die Zeit vergessen, oder ist dort eingepennt?!"
Lukas nickte:" Es geht mir schon ziemlich an die Substanz. Für Lexa gibt es wirklich nichts anderes mehr als diese Bar. Ich bin auch irgendwie nur noch da. Ist im Augenblick schwer mit ihr. Selbst im Kurzurlaub war zu fünfzig Prozent nur die Bar das Thema. Ich mag es langsam nicht mehr hören " schüttete Lukas sein Herz zumindest ansatzweise aus.
Basti grinste:" Naja, nimm es den Beiden doch nicht übel!"
"Ich nehme niemanden was übel, aber wenn Lexa anfängt Zeit und Raum zu verlieren, weil sie der Meinung ist alles auf einmal zu wollen, dann will ich mal sehen wie du dich verhältst."
"Wisst ihr was? Wenn die Bekloppte uns vergisst, dann sprengen wir eben die Baustelle. Lasst uns doch im Lagoon feiern?"
"Auf ner Baustelle?", Steven runzelte die Nase:" Ich weiß ja nicht!" Dann schaute er auf die Uhr. 21:00 Uhr.
"Ich muss zum Flughafen!" der Braunschweiger griff sich seinen Autoschlüssel und blickte in die verwunderten Gesichter von Vortex, Battle Boi Basti, Basti und Lukas :" Was machst du....", bevor Lukas zuende sprechen konnte, machte es Klick:" Ach, sag bloß Gaby kommt?" Freute sich Alligatoah.
"Ja! Sie hat sich krank schreiben lassen. Mehr dazu wenn sie da ist! Ich muss jetzt echt los!"

***

Lexa stand mit den schweren Graphiteplatten in mitten des Vveranstalltungsraums. Die Hälfte hatte ihren richtigen Weg auf den Boden gefunden. Stolz betrachtete die Berlinerin den fertigen Teil. Toll sah es aus. Je nachdem, wie das Licht, das provisorisch mit einem Deckenfluter für einen 10er von Ikea, fiel, glitzerte der Boden leuchtend auf.

"I'm not going down on my knees
Begging you to adore me
Can't you see it's misery
And torture for me
When I'm misunderstood
Try as hard as you can
I've tried as hard as I could
To make you see
How important it is for me"

Depeche Mode dröhnte aus den kleinen Bluetooth Lautsprechern, die Lexa von daheim mitgenommen hatte. Das sie inzwischen schon sehnlichst vermisst würde, ahnte sie nicht. Mit den Fliesen und dem Fugenkitt am Werk, wusste sie nicht, das es bereit viertel von zwölf war.

***
Es war jetzt schon voll am Times Square. Eine Bühne war in mitten des belebten Platzes aufgebaut. Dort würden später sicher viele Bekannte Namen auftreten. Stina wusste durch die Farben, Reklametafeln an den Gebäuden und den ganzen Shops gar nicht wo sie zuerst hinschauen sollte. Tim genoss die Reizuberflutung seiner Freundin. Nein, in wenigen Stunden seine hoffentlich Verlobte. Sie würde sicher komplett durchdrehen. Mit einem Grinsen im Gesicht checkte er, ob in seiner Jackentasche auch der Ring gut und sicher verstaut war.

***

Es klopfte an der Tür.
"Lexa! Mach auf!", rief es von draußen laut. Die Brünette schreckte zusammen. Das klang doch stark nach Basti? Ein ruck ging durch ihr Mark und Bein. Irgendwie hatte sie den Traum zwar verarbeitet aber nicht vergessen!
Sie sprintete an die Tür und öffnete diese. Als sie dann die Jungs erblickte wurde ihr bewusst, das sie wieder mal durch durchs Lagoon, die Verabredung mit Lukaś verschwitzt hatte.
"Hi ihr lieben!" Sagte sie peinlich berührt und blickte zu Lukas der fast schon enttäuscht drein schaute.
"Hallo Babe!", sie umarmte ihren Schatz doch dieser schien angefressen zu sein:" Ich warte seit Stunden auf dich, Lexa. Du meldest dich nicht, rufst nicht an... Du weißt schon, dS ich mir Sorgen mache?"
Sie senkte ihren Kopf und wusste, das Lukas recht hatte:" Tut mir leid Engel!"
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Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt