*chastity_girl* Bloßgestellt

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"Alter", schnaubte Tim und versuchte so ruhig zu bleiben, wie es nur ging:"Packst du jetzt die scheiß Scheine wieder da rein?!",es war keine Frage, sondern eher eine bitter ernste Aufforderung.
Alexa hatte keine Wahl!
Sie packte vor Tim's Augen die Geldscheine zurück wohin sie hingehörten.
"Tim bitte!", mit verängstigten Blick wandte sich an Stinas Freund:" Ich... Fuck bitte. Ich verspreche dir, sowas kommt nie wieder vor und das Geld bekommt Stina auch wieder, sobald ich wieder etwas auf der Kante habe!" Tim schüttelte den Kopf und ächzte auf:" Weißt du was Alexa? Ich dachte immer schon ich wäre ein erbärmlicher Scheißer, aber dank dir,  weiß ich nun, das es noch hinterfotziger geht."

"Ist Tim unterm Zapfhahn zusammengebrochen?", fragte Steven, der relativ durstig zu sein schien.
Stina jappste auf:"Ich hab schon verstanden!  Ich geh mal gucken!" Seufzend stand sie auf und verließ das Separé. Von weiten sah sie, wie Tim und Lexa sich scheinbar stritten. Um die anderen nicht noch darauf aufmerksam zu machen, schloß sie die Tür zum großen Saal.

"Ach Schatz, gut das du kommst." Er lächelte diabolisch zu Lexa:"Deine BESTE Freundin möchte dir da gerne etwas sagen! Nicht wahr Lexa?" ein siegessicheres Grinsen umspielte nun seine Lippen.
Es tat ihm ja irgendwo leid Lexa so ans offene Messer zu liefern, aber anders würde sie wahrscheinlich nicht mehr lernen. Und er wollte es nicht auf weitere Diebstähle ankommen lassen.
"Was ist los? Tim wo bleiben die Biere? Und was musst du mir sagen Mäuschen?", irritiert wanderten die Blicke zwischen ihren beiden wichtigsten Menschen im Leben.

Lexa brachte kein Wort heraus. Ihre blauen Augen verloren sich im Nichts. Sie schluckte und wusste, das Tim sie ausgeliefert hatte. Angstschweiß machte sich auf ihrer Stirn breit. Würde sie jetzt beichten, würde das ihre Freundschaft wahrscheinlich nicht überwinden. Vor allem nicht, wenn das mit den Drogen rauskäme.
"Was los MÄUSCHEN ? Plötzlich so still?... Nagut...Dann sag ich es ihr eben!", Lexa riss die Augen auf. Er durfte es ihr nicht sagen. Sie brauchte einen Plan, aber fand in der Not keinen. Panik machte sich breit.
"TIM!", rief sie noch als, er schon loslegte.
"Deine ach so tolle, beste Freundin hat dir deine Kohle geklaut! Nichts da, von wegen Stromableser!"
"Tim, was sagst du da?", völlig von der Rolle schaffte Stina nicht, ihm zu folgen:" Wer hat meine Kohle?", dann begriff sie, was Tim ihr überhaupt erzählt hatte.

Wie zu einer Eisskulptur erstarrt blickte Lexa auf ihre Freundin. Ihr Mund stand noch immer offen doch eine heiße Träne rinn ihr Gesicht hinunter.
"Lexa stimmt das?", sie wand sich zu ihr. Sie wollte es nicht glauben. Konnte es nicht glauben.
Alexa Veit, das war doch ihre Beste Freundin.
Wie konnte sie nur?
"I-i-ich..", stotterte die kleiner von beiden.
"Wie konntest du mich bestehlen? Warum?", sie schüttelte langsam den Kopf und fasste es noch immer nicht.
"Na komm schon Lexa, erzähl es ihr...", sagte Tim genervt, der sich mit verschränkten Armen gegen einen Eckpfeiler gelehnt hatte.
"Ich ... ich musste", sie schaute ihre Freundin verzweifelt an und abermals liefern ihr die Tränen über das Gesicht:" Bitte, ich musste eine Rechnung bezahlen und hatte keinen Cent mehr in der Tasche... Stina bitte, du bekommst die Kohle wieder!"

Es klatschte durchs gesamte Lagoon, als Stinas Hand, Lexas Gesicht traf. Mit voller frustration wusste sich Stina in diesem Moment nicht anders zu helfen. Lexa nahm die schallende Ohrfeige, schmerzend, aber wortlos hin. Hatte sie diese doch verdient. Nein, Tim hatte sie verdient. Er hat sie doch...
Ja sie war schuld, an allem! Und insgeheim wusste sie das auch, doch noch immer konnte und wollte sie nicht zugeben, das Lexa sich selbst wieder in den Suchtdschungel katapultiert hatte.
"Ich hätte dir das nie zugetraut!", grimmig zog Stina vor ihrer Mitbewohnerin eine fiese Grimasse.
Zähneknirschend fluchte sie, doch dann mischte sich Tim ein, der sie beruhigend in den Arm nahm:" Ist gut Schatz. Lass es bleiben, das lohnt sich nicht!"
"Wir beide", Stina winkte mit ihrem Zeigefinger auf sich selbst und auf Lexa:" Wir sind sowas von durch! Ich dachte ich kann dir blind vertrauen, du scheiß Miststück!"

"Was denn hier los? Wo bleibt denn das Bier?", die restlichen Trailerparkjungs kamen nun auch aus dem Separé und konnten das Schauspiel was ihnen da geboten wurde, nicht so wirklich deuten.
"Sagen wir es so", nickte Tim, der Stina festhielt:" Ich glaube die beiden haben sich erstmal nichts mehr zu sagen!"
Entgeistert schauten sie auf Stina und Lexa.
"Was zum Geier ist hier los?", Steven verstand nicht und Lukas lief zu Lexa, die sich noch immer die schmerzend rote Wange rieb.
"Das ist nicht unser Business!",rauhnte Basti, der sich entfernt schon ahnen konnte, das es etwas mit Lexa und den Drogen zu tun haben könnte. Um sie, vor allem aber sich selbst aus der Schussbahn zu bringen müsste er etwas tun.
Würde rauskommen, dass er ihr das erste mal den Stoff besorgt und ihr ne Line Koks gegeben hatte, dann hätte er Lukas auf dem Hals. Und Tim wahrscheinlich auch.
' Gottverdammte Weiber!' Dachte er sich insgeheim.
"Lasst die beiden ihren Catchfight ausführen und danach ist  alles wieder in Butter." prustete er.

"Können wir gehen? Bitte?", Lexa schaute zu Lukas, der stumm nickte.
Wortlos suchte sie sich ihre Sachen zusammen und verließ das Lagoon noch vor ihrem Freund! Sie musste raus aus dem Laden. Weg von Tim und vorallem weg vor Stina.

"Hey", Tim klopfte Lukas auf die Schulter:" Zwischen uns ist alles cool oder?"
"Natürlich!", nickte er:" Wenn die beiden der Meinung sind, sich ankeifen zu müssen, wird das schon ihren Grund haben!", zuckte er mit der Schulter.
"Lukas", Tim atmete tief ein:" Es gibt da was, was du dringend über deine Freundin wissen solltest!"
"Was denn?", fragte Lukas neugierig und besorgt zugleich.
Sollte Tim es ihm wirklich sagen? War er so voller Hass auf Lexa, weil sie Stina verletzt hatte? Sollte er ihm tatsächlich sagen, dass sie eine kleine Drogenbaroness war?
"Egal", er entschied sich dagegen:"Sie soll es dir selbst sagen. Aber nur so viel. Sie hat scheiße gebaut, weil sie in finanziellen Problemen steckt!"
Tim hasste Lexa nicht, sonst hätte er Lukas brühwarm erzählt, was Sache war. Es schien ihm so gerade die einzig sinnvolle Lösung, um ihn wissen zu lassen, das Lexa hilfe brauchte.
Er hoffte, trotz der geballten Wut, sie würde sich ihm öffnen könnte.
Aber ob sie Lukas die ganze Wahrheit erzählen würde?

Raus aus meiner KneipeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt