Something Soursweet

Kapitel 9 - Adonis auf 12 Uhr

Es war wieder eine Woche vergangen, in der ich nichts über meine Familie herausgefunden habe, aber ich weiß was ich will und ich werde nicht aufgeben, bis ich meinen Vater gefunden habe.

Ich lief gerade seelenruhig zum Literatur Unterricht und hoffe, dass der Lehrer heute etwas tiefgründiger wird.

Ich setzte mich auf meinen Platz, die anderen Schüler kamen auch so langsam eingetrudelt und der Unterricht begann.

„Heute reden wir mal über ein Gedicht.

Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt;
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.

Was will der Autor uns damit sagen?"

In meinem ganzen Leben war ich bis jetzt nur einmal Verliebt, aber es war nicht die liebe, die in dem Gedicht beschrieben wird.

Ich hatte schon immer die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen, aber bei der liebe versagte ich immer.

„Goethe will uns damit sagen, dass nur die Liebe allein zählt und dass jeder auf Ewigkeit unglücklich sein wird, wenn er nicht liebt."

Wir alle schauten nach hinten zur Tür, da stand ein Junge mit Grünen Augen und schwarzen Haaren.

Sein Gesicht war Markant, aber nicht zu sehr und wurde von einem Bart unterstrichen.
Unter seinen Augen und auf der Nase ragten Sommersprossen.
Er war breit gebaut und hatte ein Ohrring.
Seine Arme waren Tattoowiert und ich konnte nicht anders als ihn anzustarren und mir zu denken: Adonis auf 12 Uhr.

„Keanu, sie sind von ihrem Austauschjahr zurück." gab der Lehrer von sich und lächelte.
„Sie sehen ja, dass ich anwesend bin." sagte er kühl und setzte sich in die hinterste Reihe, direkt neben mich.

Zu meinen Glück beachtete er mich nicht, denn es würde mich völlig aus dem Konzept werfen.

„Nun gut, ich habe eine tolle Aufgabe für euch.
Jeder von euch soll jetzt versuchen ein Gedicht zu schreiben, egal in welcher Kategorie."

Ich schnappte mir einen Stift und meinen Block und fing an zu schreiben.

Du bist so schön, dass mir die Spucke im Hals stecken bleibt.

Ok nein, neues Blatt.

Ich glaubte nicht an Liebe,
Vor allem nicht an die auf den ersten Blick.
Doch dann kamst du durch die Türe
Und alles änderte sich.

Das reimt sich nicht mal und klingt schwul.
Neues Blatt.
So ging das ganze weiter, bis meine Tischseite voll von Papierbällen war.

„Du hast es nicht so mit Poesie, oder?"
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und er hatte ein spöttisches grinsen auf den Lippen.

„Doch, aber heute blockiert irgendwas meinen Kopf." dieser jemand bist du, Adonis. Oh ja.
„Lass mich Dir mal helfen."
Er nahm meinen Block und fing an zu schreiben.

Nach 5 Minuten gab er ihn mir wieder und ich laß mir die Zeilen durch.

Du bist außergewöhnlich,
Dein Lächeln verzaubert.
Du hast eine Art,
Die kann ich nur bestaunen.

Hast eine Schreibblockade,
Da Helf' ich dir gern,
Weil, will nichts anders,
Als dein Retter zu sein.

Dein Nachdenkender Blick,
Er bringt mich zum Lachen.
Find es amüsant,
Wie deine braue zuckt.

Bist die erste,
Die ich wirklich beachte,
bist anders
Und das ist gut.

Ich musste Lächeln und schaute wieder auf Keanu.
Dieser grinste mich auch an und wendete sich wieder seinem Gedicht zu.

Ich erhaschte einen Blick drauf und sah, dass es exakt das selbe ist, wie das was er auf mein Blatt geschrieben hat.

Ich wollte ihn gerade darauf ansprechen, doch dann klingelte es und er war einer der ersten, die den Raum verließen.

Ich atmete frustriert aus, packte alles zusammen und ging dann ebenfalls raus.

In der Cafeteria ließ ich mich neben Logan fallen und holte meinen Salat aus der Tasche.

Wieder mal ließ ich meinen Blick durch die Cafeteria schweifen und blieb am Badboy Tisch hängen, da etwas oder besser gesagt jemand meine Aufmerksamkeit bekam.

Am Tisch saß Keanu und er schien mit all den anderen super gut zu sein, was aber noch schlimmer war ist die Tatsache, dass er anscheinend der Anführer von ihnen war.

Er war genau wie die anderen, ein Badboy.

Das auf dem Bild soll Keanu darstellen.
Leider habe ich kein besseres gefunden, aber so stelle ich ihn mir vor.