Epilog

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Fünf Jahre sind es nun her.
Vor fünf Jahren stellte sich meine Welt auf den Kopf und ich durchlebte Höhen und tiefen.

Seit diesem einem Tag habe ich auch niemanden mehr an mich rangelassen.
Keanu lebte immer noch in meinem Herzen, aber er ist fort und es ist meine Schuld.

Mom und Dad haben letztes Jahr geheiratet, Ich hatte das Collage, Yale, abgeschlossen und stand mittlerweile mit beiden Beinen fest im Leben als Moderatorin.

Das war immer alles was ich erreichen wollte und ich sollte mich auch nicht beklagen, denn ich habe meinen Vater als auch meine Mutter an meiner Seite.

Mit 17 hätte ich es mir nicht mal erträumen können, mit 18 hatte ich dann tatsächlich beide Elternteile, aber keinen der mich vervollständigt - keinen Keanu.

Ich lebte nicht weit von Los Angeles entfernt, da dort das Studio war in welchem ich arbeitete.

Ich hatte immer gehofft, dass Keanu zurück kommt, vielleicht dann, wenn ich im College bin, vielleicht wenn ich gerade mitten drin bin, vielleicht nach meinem Collegeabschluss, nach meinem Vorstellungsgespräch, nach meinem ersten Arbeitstag, aber er kam nie.

James, Ash, Zack, Ethan und Kylian haben auch seit 5 Jahren nichts mehr von ihm gehört.
Das einzige, was Sie wissen ist, dass er nicht mehr zurück kommt und er nichts in seinem Leben haben will, was ihn an die Zeit in Los Angeles erinnert.

Ich packte meine Tasche zusammen, schaltete den Strom aus, schloss die Türen ab, schaute mein Spiegelbild im Glas an und verließ das Studio.
Meine Haare habe ich seit meinem Collegeabschluss wieder in meiner Natur haarfarbe dunkelbraun.

Mir fehlte das ständig bunte Szenario auf meinem Kopf, aber ich war 23 Jahre alt und konnte es mir als Moderatorin auch nicht leisten ständig Bunte Haare zu haben.

Der Himmel verfärbte sich schon von blau zu Orange, ganz hinten am Horizont, wo der Himmel das Meer traf, welches dank dem Himmel ebenfalls orange wirkte, wurde sogar schon lila.

Die Wolken waren rosa und gaben dem ganzen eine beruhigende Wirkung.

Mir kamen die Tränen hoch, da ich bei solch einem Himmel immer wieder an Keanu denken muss und daran, wie ich ihm das Herz gebrochen habe, nur wegen der Mission.

Nur weil ich nicht wollte, dass jemand leidet, wenn ich sterben sollte.

„Gott, was ich alles tun würde, nur um ihn noch einmal sehen zu können." flüsterte ich und schaute auf das Meer.

Leider ist es tatsächlich wahr, man schätzt etwas erst, wenn man es nicht mehr hat.

In den letzten 5 Jahren bin ich erwachsen geworden, die unglückliche, kleine, Egoistische und leichtgläubige Genevieve existiert nicht mehr.

Ich bin schlauer geworden, hinterfrage alles und versuche zu helfen wo ich kann, andere kommen zuerst, dann ich.

Ich atmete laut auf und lief zu meinem Auto.
Dort angekommen blieb ich stehen und schaute mir noch einmal den Himmel an.

Dieses Phänomen war das einzige, was mir von Keanu geblieben ist, unter diesem Farbbild fühle ich mich ihm näher als sonst.

Ich schloss die Augen und genoss den Moment.
Erinnerungen flossen durch meinen Kopf und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, aber auch öffnete es sich vor Glück.

Er fehlt mir so sehr.

„Die Aussicht ist schön, hm?"
Ich riss meine Augen auf und starrte ins weite.
Habe ich mich gerade verhört?

„Nur fehlt mir die bunte Haarfarbe in diesem Farbbild."
Ich drehte mich um und konnte meinen eigenen Augen nicht trauen.

Tränen flossen aus meinen Augen und ich konnte nicht anders als zu lächeln.

„Keanu." flüsterte ich.
„Ich habe dich vermisst, Darling."
Ich rannte auf ihn zu und fiel ihm in die Arme.

Ich drückte ihn so fest an mich, dass nicht mal mehr ein Blatt zwischen uns passte und weinte in seine Schulter.

„Und du mir erst, Idiot."
So blieben wir eine Weile stumm stehen und genossen die Wärme des jeweils anderen, bis wir uns voneinander lösten und er sanft seine Lippen auf meine legte.

„Warum bist du wieder zu mir zurück gekommen?" fragte ich ihn, als wir den Kuss beendet hatten.

„Ich wollte dich um alles in der Welt vergessen, was mir auch beinahe gelang, aber vor einigen Tagen verfärbte sich der Himmel so wie an dem Abend, wo ich dir den Deal vorgeschlagen habe und da kam wieder alles hoch.

Ich bereue nichts mehr als den Tag, an dem ich dich verlassen habe, Genevieve und ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um dies wieder gut zu machen."

„Aber wieso? Ich habe dich doch so verletzt, du solltest mich hassen..."
„Man sollte nie mit Hass leben, es verdunkelt nur deine Seele und lässt dich nicht richtig leben. Außerdem ist Liebe stärker als Wut und Hass, Genevieve. Und Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch, Keanu. Mehr als alles andere."
Er lächelte mich breit an, man sah, dass er glücklich war und er drückte seine Lippen wieder auf meine.

„Verlass mich bitte niemals wieder." flüsterte ich und klammerte mich an Kenau.
„Du wirst mich nie wieder los, Darling."

Ende.

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