Kapitel 34 - Grau ist keine Farbe

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Genevieve P.o.V

Es war wieder einer dieser Momente, wo wir meine Haarfarbe langweilig wurde und ich beschloss, mir eine neue zuzulegen.

Nun stand ich im Laden und suchte mir eine Haarfarbe aus, es war schwerer als gedacht, da ich praktisch gesehen schon jede Haarfarbe ausprobiert hatte, bis auf...Grau!

Ich schnappte mir die Packung mit der grauen Haarfarbe, holte paar blondierungen und machte mich daraufhin auf den Weg nach Hause.

Ich konnte immer noch nicht so recht fassen, was vorgestern zwischen mir und Keanu passiert ist, noch weniger kann ich fassen, dass Leyla meinen Vater verlassen hat.

Ich dachte immer, dass die beiden glücklich zusammen wären, den Grund der Trennung hat Dad uns nicht genannt.

Er sieht nicht mal angeschlagen aus, was mich vermuten lässt, dass er Leyla die ganze Zeit über nicht wirklich geliebt haben muss und das, obwohl sie doch so eine tolle Frau ist.

Keanu und Leyla können so lange bei uns wohnen bleiben, bis sie was gefunden haben und ehrlich gesagt hoffte ich, dass sie noch lange bleiben.

Ich war süchtig nach Keanu, ich brauchte ihn in meiner Nähe, aber zugleich wollte, nein, musste ich ihn wegstoßen.

Wir kommen der Vollendung unseres Planes immer näher, nächste Woche auf der Gala wird Black IP endgültig eliminiert und wir können dann endlich ein normales Leben führen, falls wir das überleben sollten.

Zu Hause angekommen begab ich mich gleich ins Badezimmer und blondierte meine Haare, nach dem Blondieren klatschte ich das Grau rein und nach 2 qualvollen Stunden stand ich zufrieden vor dem Spiegel und betrachtete das Werk.

Jap, ich war zufrieden und sowas von bereit für nächste Woche.
Später habe ich nochmal Training mit P.J, Eric und Keanu.

P.J und Eric meinten, dass wenn ich gegen Keanu ankomme, ich gegen jeden ankommen würde.

Also, ich schließe daraus, dass Keanu ziemlich gut sein muss.
Sehr sehr sehr gut sein muss.

Ich zog mir irgendein Kleid an und High Heels, ja, Eric meinte ich soll so zu den letzten Trainingseinheiten kommen, da ich bei der Gala ja genauso ankommen würde.

Somit stieg ich zu Keanu ins Auto, der schon ungeduldig wartete.
„Sorry, dass du warten musstest, Prinzessin." meinte ich und schnallte mich an.

Er sagte nichts, startete nicht mal den Motor und als ich ihn fragend ansah merkte ich, dass er mich praktisch gesehen mit seinen Blicken auszieht.

„Keanu? Du kannst mich nach dem Training vernaschen. Jetzt müssen wir los."
Ein breites grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und erst da realisierte ich, was ich gesagt habe.

„Ok. Aber wehe du sperrst dich dann im Bad ein."
„Nein. Nein! Ich meinte das nicht so!"
„Zu spät. Ich nehme deinen Vorschlag nur zu gerne an."

Scheißeeeee!

Beim Training war Keanu wie ausgewechselt und er ließ nicht locker, so als wäre ich sein Feind.

Die Papierkugeln flogen nur so aus seiner Pistole und ich versteckte mich steht's hinter der Wand.

Plötzlich hörte ich Schritte, ich schlich mich auf Zehenspitzen zu einer anderen Wand und drückte mich in die Ecke.

Keanu kam und sah ziemlich verdutzt aus, da er erwartet hat, dass ich da stehe.
Ich zielte auf ihn und drückte ab.
Die Papierkugel traf seine linke Brust und er schaute total erschrocken in meine Richtung.

„Ha! Du bist Tod!" schrie ich fröhlich und hüpfte vor Freude hin und her.
„Glückwunsch, du hast Keanu »getötet«." meinte Eric und klopfte mir anerkennend auf die Schulter.

„Aber du weißt nie, wer sich plötzlich als Verräter entpuppt." redete Eric weiter und hielt mir den Revolver an den Kopf.

„Sehr schlau, Eric." merkte ich genervt und pustete eine Haarsträhne weg.
„Was musst du nun machen?" fragte er mich und ich zuckte mit den Schultern.

„Abwarten und im richtigen Moment angreifen." sagte P.J, der gerade um die Ecke kam und dem Spektakel zuschaute.

„Ist das Silber?" fragte mich P.J dann und ich schüttelte den Kopf.
„Es ist grau." sagte ich augenverdrehend.
„Grau ist keine Farbe." meinte Eric.
„Sondern ein Zustand." fügte P.J hinzu und ich rollte wieder mit meinen Augen.

Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich meine Mom mit denen gefühlt hat.

Something SoursweetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt