Something Soursweet

Kapitel 14 - Notlügen

P.J P.o.V

Ich konnte es immer noch nicht fassen, Genevieve war wirklich hier in meinem Haus.
Meine Frau, Amara brachte uns gerade Tee und setzte sich zu uns.

„Ich kann's nicht glauben, dass meine Mutter so gerissen war. Ihr habt 18 Jahre lang nichts von mir gewusst."

„Du bist doch erst 17 geworden." sagte James und schaute Genevieve verwirrt an.
„Eine Frau ist aber auch 9 Monate schwanger du idiot."

Wir fingen an zu lachen.
Die beiden waren wie Mariana und ich in unserer Jugend.
Ich kann es immer noch kaum glauben, dass Mariana schon 16 Jahre Tod ist.

„Sag mal Onkel, wo ist eigentlich mein Vater? Soweit ich weiß, wusste er auch nicht, dass ich existiere."

Amara und ich sahen uns Hilfesuchend an.
Wir konnten Genevieve schlecht die ganze Wahrheit erzählen, unter anderem, dass Chase untergetaucht ist und wir nur durch Keanu mit ihm Kontakt haben.

„Ehm also es ist so...
Wir haben seit dem Tod deiner Mutter keinen Kontakt mehr zu ihm." man, das war eine gute Lüge.

„Oh. Ich glaube ihm fällt es schwer die ganze Zeit bei ihrer Familie zu sein mit dem Wissen, dass sie nicht mehr da ist." meinte Genevieve und nahm einen Schluck von ihrem Tee.

„Weißt du, warum sie gestorben ist?" fragte ich sie, damit ich mich auf die Notlüge von Vlad und Tante Tasha vorbereiten kann.

„Autounfall." gab sie kurz und knapp von sich.
„Genau, Autounfall." flüsterte ich eher zu mir selbst und schaute mir Genevieve an.

Sie hatte immer noch dieses Traurige schimmern in ihren Augen und leider konnte ich ihr nicht versprechen, dass es verschwindet.

Es wird immer da bleiben, da Mariana nicht zurück kehren wird, wir alle tragen auch dieses Traurige schimmern seit 16 Jahren.

Die Tür ging mit einem Mal auf und Eric und Ace standen im Türrahmen des Wohnzimmers.
„P.J, wir haben ein-" Eric verstummte sofort als er Genevieve sah.

„Ich glaub mich laust der Affe." hauchte er und starrte weiterhin ungläubig auf Genevieve.
„Ehm...wer seid ihr?" fragte Genevieve die beiden und purer Schock breitete sich in ihren Augen aus.

„Ich bin Ace aka damalige persönliche Nervensäge deiner Mutter."
Sie musste etwas grinsen.

„Ich bin Eric, bester Freund deiner Mutter, verheiratet mit ihrer besten Freundin und ne Zeit lang war ich auch ihr Liebhaber."

Wir alle verzogen angewidert unser Gesicht.
„Danke für die Info, aber das hättest du auch auslassen können." sagte Genevieve und verzog noch einmal ihr Gesicht.

„Ihr übertreibt jetzt aber." gab Eric beleidigt von sich und wir fingen an zu lachen.

Genevieve spiegelte Mariana wieder und bringt uns zum Lachen, wo uns eigentlich nicht danach ist.

„Also, was gibt's?" fragte ich die beiden und sie nickten zur Tür, was heißt, dass wir es nicht hier besprechen sollen.

Wir gingen raus und da fing Ace gleich an.
„Keanu meint, dass Chase nicht auf eines unserer Treffen will."

„Er gibt immer noch dem ganzen Mafia Kram die Schuld an Mariana's Tod." fügte Eric hinzu.

„Es ist ja auch die Schuld von der Mafiawelt, aber Mariana's letzter Wunsch war doch, dass wir nie damit aufhören, um sowas wie Black IP zu vermeiden." sagte ich den beiden.

Nach längerem schweigen kam mir eine Idee.
„Ich weiß, wie wir Chase aus seinem Loch locken. Dazu brauche ich nur ein Telefonat zu erledigen."

„Über was redet ihr da?" Genevieve tauchte hinter uns auf und schaute uns mit ihren großen, blauen Augen an.

„Über Geschäfte, Business und so weiter, es ist so öde langweilig, dass wir raus sind um euch damit nicht zu Quälen." meinte Eric sofort und ich dankte den Engeln für seinen schnellen Einfall.

„Na dann. Ich muss jetzt auch schon los, aber ich komm bald wieder vorbei." sagte sie, umarmte uns alle und ging zu ihrem Auto.

„Wie lange müssen wir sie noch belügen?" fragte Ace.
„So lange, bis Chase dazu entschließt ihr die Wahrheit zu sagen."