Kapitel 28 - Alte bekannte

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Ich entschied mich heute zum Friedhof zu fahren und Blumen am Grab meiner Mutter zu hinterlassen.

Ich kaufte einfach weiße Rosen und fuhr weiter Richtung Friedhof.
Weiß, die Farbe der Hoffnung. Auf was hoffst du?

Ich hoffe, dass es ihr im Himmel gut geht und das sie nicht alleine ist.

Am Friedhof angekommen lief ich mit langsamen, zittrigen Schritten zum Grab meiner Mom.

Dort angekommen schaute ich mir erstmal verwirrt die Stelle an.
Hier lagen Dutzende Blumen, hier standen Dutzende Kerzen und hier klebten Dutzende Zettel, auf jeden stand so ziemlich das selbe.

Und da realisierte ich, dass das Grab meiner Mutter für jeden offen stand, um sich bei ihr, der Heldin von L.A., zu verabschieden und sich zu bedanken.

Mich packte die Wut und ich war kurz davor, meinen Dad anzurufen und ihn zu fragen was das soll.

Ein Friedhofswärter kam gerade den Weg entlang und ich sah das als Chance, ihn zu fragen was das soll.

„Entschuldigen sie, Sir! Ich hab mal eine Frage."
Der Mann drehte sich zu mir und lächelte mich warm an.

„Wie kann ich dir Helfen, kleine?"
„Warum wird ihr Grab für jeden zur Verfügung gestellt. Was ist, wenn sie nicht gewollt hätte, dass jeder an ihr Grab kommt?"

Er schaute mich verdutzt an.
„Nun-Nun so weit ich weiß, wollten ihre Eltern es so. Alle andren waren dagegen, aber das Wort der Eltern wiegt mehr."

Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
„Sie hätte das nicht gewollt." sagte ich leise und schaute das Grab an.

„Miss, wieso interessiert es Sie eigentlich so sehr? Wenn ich fragen darf."
„Sie würden es sowieso nicht glauben." sagte ich niedergeschlagen und legte eine Hand auf den Kühle Stein.

„Sie sind mit ihr verwandt, nicht wahr?"
Ich nickte langsam.
„Schwester oder Tochter?" fragte er mich und ich schaute skeptisch hoch.

„Woher wissen sie, dass ich mit ihr in so einer engen Beziehung stand?"
„Sie sehen trauriger aus als jeder andere, der hier her kommt und Blumen ablegt, außerdem haben sie weiße Rosen dabei und kein Gedenkzettel."

„Was ist so besonders an weißen Rosen?"
„Ihr Bruder und ein Freund von ihm, der M.D wirklich geliebt haben muss, legen immer weiße Rosen hin."

Ich schaute ihn erstaunt an.
„Oh. Verstehe." sagte ich und schaute dann wieder das Grab stumm an.

„Also, Schwester oder Tochter?"
„Was denken Sie?"

Er rümpfte sich die Nase und musterte mich.
„Es ist doch völlig unmöglich..." flüsterte er.
„Sie sind ihre Tochter."
Ich nickte.

„Ist es so offensichtlich?"
„Nein, aber ich kannte Mariana. Ich bin Hugo, ihr damaliger Boss."

Ich schaute ihn schräg an.
„Meine Mom hat auf nem Friedhof gearbeitet?"
Er fing an zu lachen und schüttelte dann den Kopf.

„Nein, ich bin tattoowierer, du musst mich wohl mit nem Friedhofswärter verwechselt haben. Ich war meinen Großvater besuchen." sagte er und er war mir sichtlich sympathisch.

„Woher wissen sie dann, welche Blumen ihr P.J und Chase hinlegen?"

„Weil ich meistens mit Ihnen hier bin. Mariana war mit uns allen gut."

Ich nickte.
Gott sei dank kein gruseliger stalker.

„Deine Mutter war eine Hochbegabte Granate. Es gab nichts, was sie nicht konnte und ich fühle mich geehrt, dass sie in meinem Studio gearbeitet hat."

Ich lächelte.

„Naja, leider bin ich nicht so begabt, ich kann weder singen noch zeichnen, am allerwenigsten kann ich ein Instrument spielen weder noch mit Pistolen umgehen."

Er nickte verständlich.

„Du bist ja auch nicht bei Chase und P.J aufgewachsen."
„Hätte es was geändert, wenn ich bei Ihnen aufgewachsen wäre?"
„Kommt drauf an, wer von den allen dein Dad ist."

Ich fing an zu lachen.
„Also komm, es ist ziemlich offensichtlich." sagte ich und zeigte auf meine Augen.
„Ach du heiliger Bim Bam, der gute Chase hat es tatsächlich geschafft Mariana um den Finger zu wickeln."

Ich nickte, da mir nichts anderes als Antwort einfiel.

„Na dann, ich muss zurück ins Studio, war nett dich getroffen zu haben." meinte Hugo und winkte mir zum Abschied, was ich ihm gleich tat.

Ich blieb noch einige Minuten hier stehen, bis ich dann auch gehen wollte, aber eine Stimme brachte mich zum stehen.

„Mariana, bist du das?"
Ich drehte mich um und schaute in grüne Augen.
Der Kerl war mir nicht ganz geheuer und vor Schreck wegen seinem plötzlichen auftauchen, verschlug es mir die Sprache und ich starrte ihn nur an.

„Ich bin's Dustin! Erkennst du mich nicht mehr?"

Dad sagte doch, dass er Tod ist.
Wieso zum fick ist er dann hier?
Wieso steht er jetzt quicklebendig vor mir?

„N-N-Nein...ich-ich bin nicht Mariana." gab ich stotternd von mir.
„Sie müssen mich wohl...verwechselt haben, Sir."

Er nickte langsam.
„Ja, kann sein."

Somit drehte ich mich um, lief schnell zurück zum Auto und fuhr mit der schnellst erlaubten Geschwindigkeit nach Hause.

Seine Worte hallten wie auf Replay in meinem Kopf.

„Ich bin's, Dustin."

Der Mörder meiner Mutter...

DAM, DAM, DAAAAAAM

Ich liebe Drama, wer noch?
Es wird in Kapitel 30 noch mehr Drama geben, oh ja, ich freu mich schon selbst drauf :D

Lg, Elli💗

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