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Ben

Meine Fäuste schlagen ohne zu überlegen gegen die Wand und in Sekundentakt liegen mehrere Sachen auf dem Boden während mein Herz wie wild klopft. Ich fahre mir schon fast zittrig durch die Haare und sinke seufzend auf dem Boden. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und versuche mich zu beruhigen. Vor Wut habe ich Tränen in den Augen, die langsam auf meinen Wangen runter gleiten. Ich sehe auf und sehe ins Leere. Ich fühle mich leer und unfassbar verarscht. All die Zeit hatte ich von ihr nichts gehört. Ich kam an dem Punkt an wo ich nicht mehr Täglich an sie dachte. Wo ich anstatt liebe Hass gefühlt habe. Und nach zwei Jahren kommt sie einfach so zurück. Als wäre ich ein alter Freund oder so ein bullshit. Sie hatte mich zerstört. Seelisch und Körperlich mit ihrer Art. Ihrer gefälschten Liebe und die Gier nach Geld. Denn nur mein Geld hatte sie in ihrem teuflischem Hirn. Ich war ihr dabei völlig egal. Sie hatte sich wie eine Göttin gefühlt, als ich anfing ein Buch über sie zu schreiben. Ich ekel mich auch nur an die Erinnerungen daran als ich am schreiben war. Was für echte und starke Gefühle ich hatte, im Gegensatz zu ihr. Mir ist kotzübel. Und ich mein das ernst. 

Ich steh auf und renne zum Waschbecken. Ich übergebe mich. Als würde ich versuchen meine alten Gefühle aus mir raus zu leeren. Oder den Alkohol von gerade eben. Als Lallie vorbei kam ging es mir noch gut. Ich hatte das alles noch nicht realisiert gehabt was passiert war. Das auf einmal Rose vor meiner Tür stehen würde hätte ich mir im Leben nie gedacht. Ich hätte sie nie reinlassen dürfen. Sie war genau wir früher. Hatte sich null verändert. Doch meine Gefühle haben sich verändert. Ich sollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ich werde verrückt. Panik steigt in mir auf. Ich laufe hin und her und komme nicht zur Ruhe. Ich will alles zusammen brechen doch mir fehlt jegliche Art von Kraft. Ich will mich hinlegen doch habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich hatte sie geliebt. Ich hatte ein Monster geliebt und war auch noch blind davon. Mir war alles egal, ich wollte nur sie. Erst als ich merkte wie weit unten ich mit mir ankam, realisierte ich alles. Ich war mir egal, solange sie alles hatte. Mir ging es wie der letzte Dreck. Dann war alles aus .

Lallie schaut mich an und ihre Augen funkeln. Das sehe ich jedes mal. Es ist ein Funkeln dass mich anzieht. Doch ich habe fürchterliche Angst. Angst dass sie mir das selbe antue könnte oder ich ihr nie wirklich wahre Gefühle zeigen könnte. Es ist keine Wiederholung. Auf keinen Fall. Ich weiß wie sich Liebe anfühlt und wie wenn man es vorgetäuscht bekommt. Und bei Lallie ist es echt. Denn sie hat bis jetzt selber nicht viel Liebe bekommen. Sie hat mich lieben gelernt, bevor ich ihr mein Haus zeigte. Bevor ich ihr von dem Geld erzählte. Ich werde Panisch. Weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich will raus aber will von niemandem gesehen werden. Ich will hier bleiben doch mir geht die Luft aus. Ich will sie, doch weiß nicht ob ich richtig mit ihr umgehen werde. 

Mein Handy klingelt und ich schrecke auf. Luke ruft mich an. Vor Aggressionen schmeiße ich es gegen die Wand, doch bereue es genau in den selben Augenblick. Er will grad nur sein Drogen. Er kann grad nichts dafür, doch ich hab die schnauze voll von den Dingern. Jedes mal schaut mich Lallie so angewidert an, sodass ich diesen Blick nie wieder sehen will. Sie sagt nichts, weil sie  mir nichts verbieten will, doch ich weiß, sie will dass ich aufhöre. 

Ich trinke ein Glas kaltes Wasser und komme wieder zu mir. Um mich herum herrscht Chaos. Ich fange langsam an auf zu räumen, bevor Lallie kommt und diesen Dreck sieht. Ich hoffe sie kommt zu mir. Es ist schon fast Mitternacht. Ich muss sie abholen, ich will nicht dass sie so spät alleine Unterwegs ist. Doch ich weiss nicht genau wo sie ist. Als alles aufgeräumt ist gehe ich duschen und ziehe mir was frisches an. Ich lass mich im Wohnzimmer auf dem Sofa fallen, so dass ich direkt sehen kann wenn sie rein läuft. Es wird eins, und sie ist immer noch nicht da. Ihre Nummer kenne ich nicht auswendig, sodass ich sie von meinem anderen Handy anrufen kann. Jetzt bereue ich es sie auch nicht auf diesem eingespeichert zu haben. Ich werde müde, doch werde es nicht zu lassen ein zu schlafen. Gegen zwei höre ich den Schlüssel an der Tür. Ich hatte ihr vorhin einen Schlüssel gegeben. Sie soll sich langsam wie zuhause fühlen. Denn das ist ihr zuhause. Unser zuhause. Als ich sie sehe setze ich mich sofort aufrecht und fahre mir durch die Haare. Sie sieht irgendwie müde aus, jedoch lächelt sie mich schwach an.

"Baby" hauche ich und stehe auf. Sie lässt den Schlüssel und ihre Tasche auf dem Tresen fallen und kommt auf mich zu. Ich habe das Gefühl sie ewig nicht gesehen zu haben und sie war erst vor paar Stunden hier. Mit großen Augen schaut sie mich an und mir schnürt der Hals fest. Sie hat irgendwas. Ihre Hand streicht sanft um mein Gesicht und ihr Blick wird weicher. Mein Herz pocht wie wild. 

"Liebs du mich Ben ?" fragt sie mit sanfter Stimme. Ich liebe dieses Mädchen mehr als mein ganzes Leben. Ich atme tief ein und aus bevor ich antworte."Ja."

Sie lächelt schwach und schaut kurz runter, als würde sie sich nicht trauen weiter zu sprechen.

"So wie Rose damals?" Ihre Hand verlässt meine Wange und ich schlucke schwer.

Dark angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt