Rose
Es gibt Momente, die sind einfach nur scheiße. Man kann es drehen wie man will oder versuchen sie gut zu reden. Es hilft nichts, sie sind durch und durch scheiße.
Mein Herz klopft wild an meinen Brustkorb. Ich könnte schwören, jeder im Raum hört es. Aber ich bin nicht nervös, aufgeregt oder durcheinander, weil ich James in einer Bar treffe. Sondern es ist die Tatsache, dass uns Charlie beobachtet, wieder mal nebenbei bemerkt, und deswegen letzten Samstag unter anderem ziemlich neben der Spur war. Das ist der Grund warum ich etwas ... unsicher bin. Ich will nicht sagen, dass Charlie ein eifersüchtiger Mensch ist. Nein, das ist er nicht. Aber jetzt gerade kann ich es nicht einschätzen. Ich meine ja, ich gebe es zu. Ich mag James, sehr sogar auch wenn ich noch nicht viel über ihn weiß und ja, ich will was von ihm. Moment, ich wollte was von ihm. Oder?
Aber das hat Charlie gemerkt, als er uns gesehen hat. Er kennt mich, er kennt mich zu gut und er hat bemerkt, wie ich James angesehen habe. Ich habe ihn tatsächlich angestrahlt und angehimmelt, ich gebe es zu. Aber ich habe mich selbst eingebremst, weil ich an Charlie denken musste.
Und gerade als mir das alles durch den Kopf geht, wird mir klar in welchem miesen Zwiespalt ich mich befinde.
„Hey, was machst du denn hier?", frage ich ihn und versuche zu lächeln.
James hält ein Bier in der Hand. Als meine Augen den Moment nützen, als er sich in der Bar umsieht, gleitet mein Blick an ihm runter. Er trägt ein dunkles Hemd, das er nicht in seine enge Jeans eingestrickt hat. Seine Haare sitzen wie immer, einfach perfekt. Er sieht einfach gut aus und ihm ist wahrscheinlich nicht mal klar wie gut.
„Ich bin mit ein paar Kumpels hier. Wir dachten nach der beschissenen Prüfung heute, gehen wir einen trinken.", meint er schmunzelnd. Unsere Augen treffen sich und ich spüre wie mir die Hitze ins Gesicht schießt. Sein Blick hat etwas Durchbohrendes, etwas das ich nicht beschreiben kann. Es lässt meinen ganzen Körper kribbeln.
Ich erwidere sein Lächeln und senke sofort den Blick. Aber ich spüre es noch immer sehr deutlich, wie seine Augen auf mir ruhen. Ich spüre wie sein Blick jeden Zentimeter meines Körpers inspiziert, ja regelrecht in sich aufsaugt. „Las mich raten, du hast die Prüfung bei Mrs. Peterson geschrieben über europäische Stummfilme in ihrer Anfangszeit?"
James reißt die Augen auf und nickt dann energisch. „Die Frau ist der Teufel höchstpersönlich. Ich dachte die Hölle existiert nicht, aber wenn sie den Raum betritt schreit alles danach."
„Ja ich weiß. Ich musste für die Prüfung auch zwei Mal antreten, sie lässt dich knallhart durchfallen.", sage ich und sehe in sein Gesicht.
Alles in James sackt zusammen. „Ach Gott, ich kann sie nochmal schreiben. Wenn du sie sogar ein zweites Mal schreiben musstest, dann ich erst recht." Sein Blick sucht den meinen, während sich auf seinen Lippen ein leichtes Schmunzeln gelegt hat.
Ich erwidere seinen Augenkontakt und frage mich, ob er mit mir flirtet. Ich bin nicht wie Kat. Sie ist selbstbewusst, sicher und weiß was sie will. Sie kann flirten, ich nicht. Aber verdammt, Charlie sitzt nicht weit weg und sein Blick huscht immer wieder zu uns. Ich sollte nicht mal flirten. „Ach quatsch. Ich kann dir sonst gerne meine Notizen geben und dir sagen, worauf es ihr ankommt. Ich bin dir ja noch irgendwie was schuldig. Also ... falls du die Prüfung tatsächlich nicht schaffst.", füge ich eilig hinzu.
„Ja ... ähm ja, das wäre echt super von dir.", sagt er. „Steht Freitag? Ich habe Karten bekommen."
Ich schiele zu Charlie hinüber, der an seinem Bier trinkt. Auf seiner Stirn hat sich eine tiefe Falte gebildet und er sieht ... sauer aus. Bevor James etwas merkt, nicke ich. „Ja, ich habe Zeit und freue mich wirklich darauf." James schenkt mit wieder sein schönes Lächeln. Ab er bevor ich noch etwas sagen kann, sehe ich im Augenwinkel wie Charlie etwas zu Tyler und Julie murmelt und dann aufsteht. Mit großen und selbstbewussten Schritten steuert er auf uns zu.
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Love, friendship and other problems
RomansaDie drei Freundinnen Alice, Rose und Kat können nicht unterschiedlicher sein. Aber in einer Sache sind sie sich einig. Sie brauchen eine Pause von Männern, und zwar jetzt. Also schließen sie einen Pakt, dass sie ein Jahr auf Männer verzichten. Aber...