-25-

544 37 1
                                    

Alice

Ich bin immer von einer Beziehung in die andere gerutscht. Wenn ich zurückdenke, war ich schon lange nicht mehr einfach nur ich. Es gab immer Alice und noch jemanden.

Jetzt wo ich mir ein ganzes Jahr vorgenommen hätte, einfach nur ich zu sein, taucht dieser Mann auf und wirft all meine Vorhaben wieder über Bord. Und er weiß nichts mal davon. Er weiß nichts von der Abmachung mit meinen Mädels oder davon, dass ich die letzten fünf Jahre immer eine Beziehung hatte.

Meine Augen gleiten von seinem Haarschopf über seinen Rücken hinab und bleiben schließlich da hängen, wo das Bettlaken seinen restlichen Körper bedeckt. Jayden liegt neben auf dem Bauch und ich lausche seinem gleichmäßigen Atem. Die Hände hat er unter dem Polster vergraben, der vor seinem Kopf liegt. Ich sitze eingewickelt in dem Laken aufrecht neben ihm, habe aber keine Ahnung wie lange ich ihm schon beim Schlafen zu sehe. Wenn ich es mir recht überlege, könnte es zu meiner Lieblingsbeschäftigung werden.

Langsam hebe ich meine Hand und streiche mit meinen Fingerkuppen seine Wirbelsäule nach. Jayden räkelt sich etwas und blinzelt schließlich mit seinen Augen. Ich muss kichern und stütze mein Kinn auf meinem angewinkelten Bein ab.

Jayden hebt seinen Oberköper und dreht seinen Kopf zu mir. Völlig verschlafen und mit zerzaustem Haar sieht er mich an. Ich lächle breit, weil mich sein Anblick einfach nur zum Lächeln bringt. Ich lasse das Lacken von meinem Körper fallen und krabble auf seinen Rücken. Meine Hände umschlingen seinen Oberkörper, während ich meine Lippen an seinen Hals drücke.

„Wie lange bist du denn schon wach?", fragt er verschlafen und lässt sich wieder auf die Matratze sinken.

„Noch nicht lange.", murmle ich und knabbere an der Haut in seiner Halsbeuge. Meine Hände wandern unter seinem Körper und fahren von seinem Bauchnabel weiter hinab. 

„Baby, ich bin noch nicht mal richtig wach. Wenn du jetzt weitermachst, grenzt das an ..."

Ich grinse. „Das heißt ich muss dich erst wachbekommen, damit mir du den Morgen versüßt?", murmle ich. Bevor er etwas erwidern kann, presse ich meine Brüste an seinen Rücken. Ich muss daran denken, was wir gestern Nacht alles angestellt haben. Ich hatte mich gestern leise aus der WG geschlichen und bin zu Jayden gefahren. Es dauerte nicht lange bis wir im Bett gelandet sind, seitdem haben wir das Bett nicht mehr verlassen. Das müsste jetzt zwölf Stunden her sein. Und es war die beste Nacht meines Lebens. Wir hatten fünf Mal miteinander geschlafen, uns Pizza bestellt und über alles Mögliche geredet. Seit letzter Nacht hat sich etwas zwischen uns verändert und wenn ich jetzt Jayden ansehe, droht mein Herz zu zerspringen. Er hat sich einfach so in mein Herz geschlichen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

Jayden dreht seinen ganzen Körper und schmeißt mich so von seinem Rücken. Ich lande neben ihm im Bett und muss grinsen. Es ist so unbeschwert zwischen uns und genau das liehe ich so sehr. Wir können wir selbst sein und müssen uns nicht verstellen. Wir nehmen uns so hin wie wir sind. Bei meinen früheren Beziehungen wollte ich immer perfekt sein, wollte mir keine Fehler erlauben. Keiner von ihnen ist mit mir so umgegangen wie Jayden. Es ist etwas völlig neues für mich.

Jayden ist über mir und sieht mich an. Seine Augen wandern über mein Gesicht und bleiben schließlich an meinen Lippen hängen. Ich warte ungeduldig darauf, dass er mich endlich küsst, aber er tut nichts dahingehend. Er sieht mich bloß mit diesem verschmitzten Lächeln an und lässt mich zappeln.

„Ich muss pissen." Ohne mich zu küssen, verlässt er das Bett und steht auf. Ich rapple mich hoch und sehe ihn an, während er nackt vor dem Bett steht. Ich schnappe mir einen Polster und feuere ihn auf Jayden. Aber er fängt bloß an zu Lachen und fängt den Polster geschickt auf. „Hat dir mal jemand gesagt, dass du ungeduldig bist?"

Love, friendship and other problemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt