Drei

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Zu sagen, dass Yoongi aufgeregt war, wäre eine Untertreibung gewesen. Alles was er wollte war Jimin glücklich zu sehen und er hoffte ihm würde diese geplante Überraschung auch gelingen. Mrs. Park hatte am Abend zuvor, als Yoongi in seinem Hotel ankam, mit ihm noch ausgemacht wann und wo genau sie sich, am Hauptbahnhof in Teikoku, treffen wollten. Sie war voller Vorfreude, Yoongi hatte sogar ihr Lächeln heraushören können.

Und so stand er nun gegen 9 Uhr in der ersten unteren Ebene vom Hauptbahnhof, neben einem kleinen Bäcker, bei dem sich ein paar Leute ihr Frühstück holten. Vor ihm drängelten sich die Leute auf der etwas größeren Fläche, die extra dafür gebaut worden war, damit man so viele Verbindungen zu den Gleisen hatte wie möglich. Es gab insgesamt drei Ebenen; die Erste auf Höhe der Straßen der Stadt, die Zweite darunter (dort stand Yoongi) und die Letzte weiter im Untergrund. Aber es fiel nicht auf, da die Decke vom Hauptgebäude aus Glas bestand und so der ganze Bahnhof von Tageslicht durchflutet wurde.

Sie hätten es dennoch nicht kommen sehen können.

Yoongi beobachtete die Menschen vorm Bäcker, um sich die Zeit zu vertreiben, während er auf eine Nachricht von Mrs. Park wartete. Sein Blick fiel auf eine junge Frau, die sich ihre blonden Haare zu einem Zopf knotete, bevor sie ihr Croissant nahm und an ihm vorbeilief. Sie bemerkte Yoongi's Blick und lächelte ihm leicht zu, was dieser freundlich, zusammen mit einem „Guten Morgen", erwiderte.

Als sie weg war starrte er wieder unruhig auf sein Handy. Er wusste nicht, was gleich passieren würde.

Wir sind da, schrieb Mrs. Park, woraufhin Yoongi sofort wieder seinen Blick hob.

Er suchte in der Menge nach seinem Freund und dessen Mutter und fand sie schließlich gute zwanzig Meter vor ihm an einem Zeitschriftenladen. Yoongi konnte sich kein Lächeln verkneifen, als er sah, wie Mrs. Park nach ihm Ausschau hielt, ihre Augen strahlten förmlich. Jedoch stand ihr Sohn daneben und schien etwas genervt, da sie einfach stehen geblieben waren.

Keiner wusste es.

Yoongi betrachtete den brünetten Schopf von hinten, als sich Jimin von ihm wegdrehte, und lief auf sie zu. Er hob seinen Arm, um Mrs. Park auf sich aufmerksam zu machen, was ihm auch gelang.

Die schwarzhaarige Asiatin machte große Augen und lächelte breit - Jimin sah genau wie seine Mutter aus. Sie war ein wenig kleiner als er, dennoch bemerkte man es meistens gar nicht, weil sie einen so starken Charakter hatte. Mrs. Park winkte Yoongi zu, welcher sich bemühte weiter so wenig Leute wie möglich umzurennen.

Sie wussten es nicht.

Yoongi's Herz fing an zu flattern, als sich Mrs. Park an Jimin wandte und ihn auf den Grauhaarigen aufmerksam machen wollte. Der Braunhaarige schaute sich verwirrt um, doch als er Yoongi entdeckte, wuschen sich sämtliche Fragen aus seinem Gesicht und einen Moment stand er ungläubig da.

Dabei passierte es schon.

Das Lächeln des Grauhaarigen wurde breiter und er deutete Jimin mit ausgestreckten Armen ‚Überraschung' an. Der Jüngere hielt sich eine Hand vor den Mund, während seine Augen sich mit Freudentränen füllten.

Er hatte es wirklich nicht erwartet. Aber er freute sich und Yoongi konnte nicht glücklicher sein. Er wollte seinen Jimin nur noch in den Arm nehmen.

Sie hörten die Schreie nicht. Erst als Yoongi ein paar Schritte vortrat, schauten Jimin und seine Mutter überrascht zu ihrer Rechten.

Es passierte alles ganz schnell. Yoongi wunderte sich gerade noch über die entsetzten Ausdrücke auf den Gesichtern seiner Familie, warum Jimin seine Mutter mit seinem Körper schützte, da wurde er auch schon beiseite gestoßen.

Menschen rannten zu den Treppen und Fahrstühlen, auf den Weg nach draußen, weg von der letzten Ebene. Yoongi hatte Glück, dass er keinen der vielen Schuhe abbekam, die ihn mehr als nur verletzen hätten können, weil er gegen eine Bücherablage des Zeitungsgeschäfts gestoßen wurde.

Erschrocken stellte er sich wieder gerade hin und fuhr herum, um zu erkennen, was alle so in Aufruhr versetzte. Aber er konnte nichts sehen, nur die voller Panik verzerrten Gesichter, die sich versuchten zu retten und dafür sogar jeden im Weg bei Seite schubsten.

Sein Herz fing an zu rasen, seine Augen weit aufgerissen und seine Kehle schnürte sich zu. Was ist hier los? Mehr konnte er sich nicht fragen. Für mehr Fragen hatte er keinen Kopf.

Außer für Jimin und seine Mutter.

Die Angst kroch in ihn hoch, als er bemerkte, dass er sie aus den Augen verloren hatte und sie auch nicht mehr neben dem Laden standen. Er sah wie einige Leute stolperten und zu Boden fielen, hörte ihre Schreie, welche durch Mark und Bein gingen.

Yoongi zögerte keine weitere Sekunde und preschte los. Er hielt sich am Rand, quetschte sich am Strom der Masse vorbei und versuchte seinen Freund zu finden. Es war ihm egal, was hier gerade passierte, er musste nur Jimin und Mrs. Park dort rausholen.

Er drehte sich an der nächsten Ecke hinterm Zeitschriftenladen nach rechts und fand sie ein paar Meter entfernt auf einer kleinen Glasbrücke, die zu anderen Gleisen der zweiten Ebene führte, zusammengekauert auf den Boden sitzen.

Yoongi sprintete die letzten Meter zu ihnen und nahm die beiden in seine Arme.

„Yoongi!", rief Jimin mit bebender Stimme aus und hielt ihn sofort dicht bei sich.

„Baby.", murmelte der Grauhaarige an seine Schläfe und küsste ihn einmal kurz. Dann lehnte er sich ein wenig zurück und betrachtete die beiden. Keiner hatte ein Kratzer abbekommen, Mrs. Park schien nur von der Angst gepackt worden zu sein und Jimin - er war aufgelöst, seine Augen glänzten, und er wusste anscheinend genauso viel wie Yoongi.

„Was ist hier los?", fragte er, seine Stimme war nichts weiter als ein Flüstern.

Yoongi schüttelte seinen Kopf. „Ich weiß es nicht." Er sah zwischen den beiden hin und her. „Aber wir müssen hier weg. Was immer es ist, es ist nicht gut."

„Vielleicht stürzt der Bahnhof ein?", fragte Mrs. Park und schluckte einmal kräftig. Ihr kullerten Tränen die Wange hinunter, aber darum konnten sie sich jetzt nicht kümmern.

„Für Fragen haben wir später noch Zeit, wir müssen hier raus.", sagte Yoongi, ein wenig mehr bestimmend, sodass Jimin und seine Mum sofort nickten.

Er half ihnen hoch und hielt sie bei sich, während immer noch Menschen an ihnen vorbei liefen, weswegen sie sich ebenfalls Richtung Ausgang drehten.

Als Yoongi allerdings über die gläserne Brüstung sah, verstand er alles und jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht.

„Yoongi?", hörte er Jimin's Stimme in der Ferne, auch wenn der Jüngere gleich neben ihm stand. Aber das was er dort sah...

„Wir müssen hier sofort weg.", sagte er einmal leise, bevor er lauter wurde. „Schnell!"

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Hey Guys :)
Sry dass ihr warten musstet - die Geschichte war aber noch gar nicht soo spannend deswegen dachte ich mir das geht ;) Nein Spaß, ich hab vorhin zwei Kapitel geschrieben (also eig eines, dass ich dann geteilt habe, weil ich für den Anfang keine 2000 Worte mit einem Mal haben wollte), aber musste dann los.

Whatever morgen das zweite dann ;) Ich freue mich schon auf eure Kommentare (fieses Lachen, während sie langsam im dunklen verschwindet)

Bye-Bye
👋🏻

(flüstert)
~safemenow

Those beautiful days are gone...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt