Zehn

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Zwei Wochen waren vergangen und Yoongi versuchte es Jimin so angenehm wie möglich zu machen.

Aber wie weit sollte das noch gehen? Wie lange wollten sie noch in dieser Wohnung bleiben, ohne Aussicht auf Rettung, ohne einen Plan, wie sie nach Hause kommen würden? Wie viele Tage sollten Sie noch zu denen zählen, die sie nur zu zweit in dieser Wohnung verbrachten? Machte sich kein Mensch Sorgen? Gab es noch weitere Überlebende? Suchte jemand nach ihnen?

Es kam ihm ziemlich suspekt vor, dass nichts passierte. War diese Attacke geplant? Was dachten die Leute Zuhause? Warum unternahm keine Regierung etwas? Wie weit in den Nachrichten war ihre Lage verbreitet? Länderweit?

Yoongi wusste es nicht, aber er versuchte tagtäglich den Kopf oben zu halten und Jimin abzulenken. Er schaffte es nicht immer, denn es gab Momente - manchmal Stunden -, in denen beide einfach dasaßen und vor sich hingrübelten. Jimin vergoss auch jetzt noch Tränen und Yoongi konnte nichts weiter tun. Er sorgte sich um seinen Freund und seinen Bruder, um seine Eltern und jeden anderen auf der Insel. Er hoffte nur, dass es bald einen Ausweg geben würde.

Ja...einen Ausweg. Das war es, was sie brauchten.

„Yoongi, sieh mal.", hörte der Ältere seinen Freund nach ihm rufen, als dieser in das Wohnzimmer kam und sich zu ihm auf die Couch setzte. Er grinste breit und präsentierte ihm eine blaue Polaroidkamera. „Die hab ich auf dem Kleiderschrank gefunden."

Yoongi lächelte ebenfalls und zog Jimin's Beine auf seinen Schoß. „Warum lässt man so etwas schönes auf dem Schrank einstauben?"

Der Brünette zuckte mit den Schultern, konnte ihm auch keine Antwort geben. „Ich frag mich nur ob die noch funktioniert."

Vorsichtig nahm Yoongi ihm die Kamera aus der Hand und spielte selbst ein wenig damit herum. „Warte, lass mich mal...hmm, mal sehen."

Er hielt die Linse auf Jimin gerichtet und betätigte den Auslöser, sodass ein leises Schnappschuss-Geräusch entstand. Yoongi grinste, als er das Lachen seines Freundes hörte und wartete einen Moment, bis das Foto sichtbar war.

Es funktionierte noch wunderbar und so konnte er sich ein Foto ansehen, auf dem Jimin ihn verliebt musterte. Seine Augen waren warm und betrachteten ihn liebevoll an der Kamera vorbei, seine Wangen rosig und süß. Yoongi hatte schon viele Fotos von Jimin geschossen, aber solche liebte er am meisten. Die, bei denen er verstand, dass auch sein Freund ihn genauso ansah, wie er ihn.

Er hörte das Geräusch der Kamera und blickte auf. Jimin hatte ein Bild von ihm gemacht und grinste blöd, als er es in die Hand nahm. Yoongi gluckste leise und packte ihn bei der Hüfte, um ihn auf die Couch zu legen, wobei dem Jüngeren ein „Huch!" entfloh.

Während der Grauhaarige so über ihm lag, konnte er es nicht lassen ihn ebenfalls verliebt anzustarren. Es lag ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, ein verträumter Blick fing jedes Merkmal aus Jimin's Gesicht ein, was ihn schließlich zum erröten brachte. Schnell vertuschte er es mit noch einem Foto von Yoongi, was beide zum lachen brachte.

Der Ältere lehnte sich runter und gab seinem Freund einen Kuss, bevor er weiter über ihm gestützt blieb und sich mit ansah, wie Jimin das Bild begutachtete.

„Du siehst ja ganz verliebt aus.", schmunzelte der Jüngere.

„Weil ich es bin."

„Mh." Grinsend sah Jimin ein paar Sekunden später zu ihm und legte Kamera und Fotos bei Seite, um Yoongi zu sich zu ziehen und ihn zu küssen. „Ich liebe dich."

„Ich weiß."

Belustigt schnaubte Jimin. „Willst du es nicht erwidern?"

„Doch schon.", grinste Yoongi und kam ihn ein Stück näher. „Aber bring mich dazu."

Those beautiful days are gone...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt