Seokjin arbeitete täglich, arbeitete manchmal bis zum Umfallen und manchmal bis er weinen musste. Es lenkte ihn ab, tröstete ihn auf eine gewisse Weise, doch dachte er in jeder freien Minute an seine Familie, von der er seit über zwei Monaten nichts zu hören bekommen hatte.
So stand er auch an diesem Tag wieder in der Küche und bereitete gerade das letzte Stück auf dem Teller vor, bevor er es dem nächsten Kellner auf das Tablett stellte. „Baekhyun, die kommen zu Tisch sieben und der Rest an Tisch acht."
„Keine Sorge, Chef.", meinte der Angestellte grinsend. „Das kann ich mir noch merken."
Jin gluckste leise und wuschelte ihm durch die Haare. „Da bin ich erleichtert."
Baekhyun verschwand nach draußen und für einen Moment gönnte sich Jin Ruhe, sah ihm hinterher und zu den Tischen. Er erkannte eine Familie, die Eltern redeten ruhig miteinander, während die Kinder malten oder mit Autos spielten. Ab und zu warf ihnen die Mutter einen liebevollen Blick zu und Jin kam die Frage auf, wann er das letzte Mal die Chance dazu bei seinen Kindern hatte.
Er wurde aus seiner Trance gerissen, als ein weiterer Kellner zu ihm kam und vor ihm stehen blieb. „Chef, da wollen ein paar Typen mit dir reden. Sehen aber gruslig aus, soll ich die Bullen rufen?"
Verwirrt zog Jin eine Augenbraue nach oben und trat ein paar Schritte vor, um sich die Leute genauer anzusehen. Tatsächlich standen sie in feinen Anzügen und mit grimmigen Ausdrücken auf ihrem Gesicht da und schauten sich um. Doch Seokjin beruhigte seinen Angestellten mit einer Hand auf der Schulter und ging hinaus zu den Männern.
„Wie kann ich helfen, Gentlemen?", fragte er mit einem zurückhaltenden Lächeln.
„Sind Sie Kim Seokjin? Vater von Min Yoongi?"
Es war als würde ihm der Name seines Sohnes einen Dolchstoß verpassen, so kalt klangen die Worte des Mannes und so einsam fühlte Jin sich wieder einmal. Das konnte nichts Gutes bedeuten...
„Was..." Er sah ihm in die Augen, doch konnte nichts erkennen. „Was ist mit ihm? Haben Sie- Haben Sie ihn g-gefunden? W-Wa-"
„Er ist auf der Insel und hat uns kontaktiert."
Jin schnappte nach Luft. Sein Yoongi lebte?!
„Er möchte Sie sprechen, bevor er überhaupt genaueres mit uns ausmacht. Kommen Sie also, bitte, mit."
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„Sie...Sie sind sich auch ganz sicher?", fragte Jin nun zum gefühlt hundertsten Mal nach, doch die Antwort blieb die Gleiche. Nur konnte er sie einfach nicht fassen.
Nach all den Monaten, nach all den Zweifeln und sich wieder aufbauenden Hoffnungen... Konnte er ihn nun wirklich sprechen? So viele Fragen und doch schien sein Kopf leer zu sein und nicht mehr arbeiten zu wollen.
„Bitte, sprechen Sie hier hinein.", sagte ein Mann, der vor einem Funkgerät saß. Jin bestaunte es einen Moment lang, war jedoch unsicher. Er war hier ganz allein, bei diesen Männern in Anzügen, die sich als Leute der Regierung vorgestellt hatten, aber konnte er ihnen trauen?
Er brauchte jemanden, dem er vertrauen konnte.
„Ich möchte, dass jemand bei mir sitzt. Ein Mann, dem ich vertrauen kann und der mir beistehen soll."
Der Mann, der ihn abgeholt hatte, Kang, stöhnte kurz erschöpft. „Ich bitte Sie, das kann doch nicht ihr Ernst sein?! Was sollen wir denn noch tun?"
„Ich kann auch schweigen."
„Dann schweigen Sie von mir aus!", bellte Kang. „Sie können von mir aus auch gleich gehen, aber wir werden ihnen niemanden mehr herholen! Einer ist genug, wir können nicht-"
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Those beautiful days are gone...
Fanfiction„Wir müssen hier sofort weg.", sagte er einmal leise, bevor er lauter wurde. „Schnell!" Sie wollten einfach nur Urlaub machen, auf der Insel in Mitten des Japanisches Meeres. Aber was sie bekamen, war ein Albtraum. Angst und Schrecken durchfuhren da...