Siebenunddreißig

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„So etwas wie das hier?", fragte Hoseok und zeigte dabei auf ein Gerät, um Namjoon's Aufmerksamkeit zu bekommen.

Sie waren im Museum angekommen und suchten gerade nach dem Funkgerät, von dem sie hofften, dass es ausreichen würde. Normalerweise hätte Yoongi sich gerne noch umgesehen und etwas der Informationen durchgelesen, aber dafür hatte er in diesem Moment keine Nerven übrig. Sein Vater war mitgekommen und er ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.

Namjoon rannte zu dem Braunhaarigen hin und sah sich das große Funkgerät an, was ein wenig so aussah wie ein Koffer. Der Mann kniete sich nieder, während auch der Rest der Gruppe auf sie zukam.

„Das ist es.", sagte er und alle stießen einen erleichterten Seufzer aus. „Gute Arbeit."

Hoseok lächelte, bevor er ihm auf die Schulter klopfte. „Dann lasst uns das mal wegbringen."

Es benötigte ein paar Hände um das schwere Gerät zu heben, aber letztendlich schafften sie es doch. Die kleine Gruppe, die an diesem Tag nur aus dem Anführer, Taekook, Jimin, Yoongi, dessem Vater und Hoseok bestand, war kaum angekommen, da konnten sie schon wieder gehen. Was natürlich so einiges erleichterte. Hoseok schickte die anderen schon vor, damit er sich nochmal umsehen konnte, ob sie nicht noch etwas vergessen hatten. Aber das hatten sie nicht und so machte er sich ebenfalls auf dem Weg nach unten zum Eingang. Doch auf halber Treppe sah er einen Schatten hinter eine Ecke laufen. Schnell zückte er sein Gewehr und trat näher. Da die anderen schon draußen waren, würde er nun auch niemanden mehr rufen können, aber das war auch gar nicht sein Plan gewesen.

Schon nach ein paar Schritten, sprang eine Person hervor, mit einem erschrockenen Ausruf, und richtete ihre Pistole auf ihn.

Doch es kam kein Schuss. Von keinem von beiden.

Hoseok kannte diese ängstlichen braunen Augen, er hatte sie schon einmal gesehen. Langsam nahm er seine Waffe herunter und die Frau vor ihm tat es ihm gleich. Einen Moment lang sahen sie sich einfach nur an. Sie war ihm während des Angriffs der anderen Gruppe begegnet.

„Du bist Soyeon, richtig?", fragte er und trat näher. Die Frau nickte nur. „Was suchst du hier? Ist deine Gruppe in der Nähe?"

„Ihr solltet lieber verschwinden.", antwortete sie ihm stattdessen.

„Wieso das?" Er trat näher, sie ließ es zu.

Sie schwieg ein paar Sekunden lang, sah ihn einfach nur eindringlich in die Augen, bevor sie zögerlich sprach. „Ihr seid nicht sicher. Wenn die anderen euch finden, dann könnt ihr nur auf einen schnellen Tod hoffen."

Er musterte ihre Gesichtszüge. „Und weshalb lebst du dann noch mit ihnen zusammen?"

Sie wirkte etwas überrascht auf diese Frage hin, fand jedoch keine Antwort. „Glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass ihr hier weg solltet."

„Was wenn ihr uns folgt?"

„Keiner weiß, dass ihr hier seid.", meinte sie und verdrehte dann die Augen. „Ich weiß, dass du mir nicht trauen willst."

„Ich will.", sagte Hoseok ohne zögern und brachte sie erneut zum staunen. „Ich darf es nur nicht."

Wieder stand sie einen Augenblick lang nur schweigend da, bevor ihr tatsächlich ein schmunzeln über ihr Gesicht huschte. „Okay..."

„Hobi?!"

Taehyung's Stimme hallte durch die Eingangshalle, weswegen Hoseok sofort nach ihrem Arm griff. Er lotste Soyeon hinter die Ecke und sah sie wieder an.

„Wie kann ich dir nur vertrauen?"

„Naja, du tötest mich nicht und ich dich nicht." Sie grinste kurz, bevor es erstarb und sie mit einem ernsten Ausdruck in den Augen hinter sich griff. Aber Hoseok rührte sich nicht, dachte gar nicht daran, dass sie etwas gegen ihn vorhaben könne. Und das tat sie auch nicht, als sie ein einfaches kleines Funkgerät herausholte. „Damit können wir unsere Gruppe immer erreichen. Ich gebe es dir mit, damit ihr auf der Hut sein könnt, falls sich etwas bei uns tut. So wisst ihr immer bescheid und geratet hoffentlich nicht in Gefahr."

„Was gewinnst du damit?", fragte er sie, denn es verwirrte ihn. Dennoch antwortete sie ohne nachzudenken.

„Zeit." Auf seinen Fragenden Blick hin fuhr sie fort. „In meiner Gruppe gibt es nur Mörder und Leute die Spaß daran haben keinem Gesetz folgen zu müssen. Wenn ihr uns von hier fortbringen könnt, dann sind wir alle wieder sicher."

„Warum kommst du nicht einfach mit uns? Du bist keiner von denen."

Sie lächelte leicht. Es stand ihr. „Du stellst echt viele Fragen, was?"

„Hobi?!", rief Tae noch einmal und klang schon besorgt.

„Ich komme sofort!"

„Ich gehe.", sagte Soyeon. „Versucht einfach alles, damit wir überleben."

„Ich werde nach dir suchen, wenn es so weit ist."

Sie sahen sich noch ein letztes Mal in die Augen, dann war sie verschwunden und Hoseok trat hinter der Ecke hervor.

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„Meinst du wir können ihr trauen?", fragte Kyungsoo.

„Ja." Hobi war gerade dabei das Funkgerät einzuschalten, während die anderen alle neuen Informationen verarbeiteten. Mit einem Mal aber, hörten sie Jubelrufe und der Wagen kam zum Stehen.

Sie sahen in eine Straße, ein paar Hundert Meter entfernt. Keiner schien sie zu bemerken durch den ganzen Lärm und den umstehenden Autos.

„Was ist das?", fragte Tae leise, während er sich nach vorne beugte, um besser sehen zu können. „Sieht aus als würden sie wegen etwas Lachen."

In dem Moment drang ein lautes Rauschen durch das neue Funkgerät, zusammen mit einer erfreuten Stimme. „Kommt schnell her, sonst verpasst ihr noch den Rest der Show!"

„Show?", wunderte sich Yoongi. Die Gruppe tauschte einen Fragenden Blick aus. „Was mein-"

„OH MEIN!"

Das erste, das Yoongi nun nach Tae's Ausruf sah waren die Zäune um einer Kreuzung herum. Das nächste, wie die Menschen mit lautem Gelächter und Fratzen um diese Zäune herumstanden oder auf den Häusern, Balkonen, um etwas auf die Personen im Zaunbereich zu werfen. Es wirkte eher wie ein Käfig. Und als Yoongi sich schon fragte, warum mitten in der Stadt, auf Zombie-überfüllten Straßen, ein Fight veranstaltet wurde, bemerkte er, dass es kein normaler war.

„Das kann nicht ihr Ernst sein.", flüsterte Jimin voller Entsetzen.

Denn es waren keine Menschen, die sich bekämpften, es waren Zombies.

„Das ist unmöglich wahr, die können doch nicht- Was ist wenn-"

Aber Jungkook stoppte, als der eine Kannibale, dem anderen den Arm abriss. Mit einem kleinen Aufschrei versteckte Taehyung sein Gesicht in seinen Händen und auch Yoongi zog mit Jimin seine Augen vom Geschehen.

„Sieh nicht hin, Appa.", sagte er leise, woraufhin Namjoon nur mit großen Augen nicken konnte.

„Wir sollten hier schnellstens verschwinden.", meinte Hoseok, was sich Kyungsoo nicht zwei Mal sagen ließ und schon im nächsten Moment rauschten sie davon.

Those beautiful days are gone...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt