Sieben

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„Fuck!", fluchte Yoongi wütend, als er wieder nicht durchkam. „Funkloch."

Unsicher trat Jimin von einem Fuß auf den anderen. „Wir können niemanden anrufen?"

„Nein." Seufzend strich sich Yoongi über's Gesicht.

„Warum funktioniert dann noch der Strom?"

„Die Telefonmasten müssen irgendwie zerstört worden sein..."

Mit unruhigen Schritten fing der Jüngere an durch das Wohnzimmer zu laufen, dabei biss er auf seine Unterlippe und versuchte fieberhaft nachzudenken. Yoongi beobachtete ihn dabei mitfühlend.

„Jiminie."

„Mh?" Ruckartig blieb er stehen.

Yoongi versuchte sich in einem kleinen Lächeln, als er die Hand seines Freundes nahm und ihn zur Couch führte. Sie setzten sich und der Ältere lehnte Jimin's Kopf an seine Brust, sodass er sein Kinn auf seinen Schopf stützen konnte, seine Hand in den braunen Haaren vergraben.

„Es bringt uns nichts hektisch nach einer Lösung zu suchen.", murmelte Yoongi und schloss seine Augen. Er atmete den Duft seines Freundes ein, welcher ihn erstaunlicher Weise schnell ein wenig beruhigte. „Warten wir es ab. Ich denke es ist am besten erst einmal hier zu bleiben."

Ein leichtes Seufzen entfloh den Lippen von Jimin, der seine Arme um Yoongi schlang und sich noch enger an ihn kuschelte. Behutsam strich ihm der Ältere über den Rücken und küsste einmal seinen Schopf.

Was konnten sie weiter tun? Rausgehen? Das war zu riskant und Yoongi rechnete damit, dass ein Suchtrupp losgeschickt werden würde, um Überlebende zu bergen. Von daher wollte er warten und sie nicht weiteren gefahren aussetzen.

Aber wie schnell konnte so etwas passieren? Wie schnell konnten sie gefunden werden? Wie schnell würde ihnen das Essen ausgehen?

„Ich hoffe, deinem Bruder und deinem Vater geht es gut."

Als Jimin das sagte, fing Yoongi's Herz sofort an höher zu schlagen. Er liebte seine Familie und er liebte es, dass Jimin's Familie zu seiner wurde. Sie kümmerten sich umeinander und genau deshalb wusste er, dass es dem Jüngeren genauso sehr weh tat, nichts von seinem Bruder und Vater zu wissen, wie ihm selbst.

Was mochte mit ihnen geschehen sein? Konnten sie sich retten? Sind diese furchtbaren Leute bis zu ihnen gekommen? Yoongi kniff die Augen zusammen; daran durfte er gar nicht denken.

„Die beiden sind in Sicherheit." Leicht nickte Jimin, um seine Aussage zu unterstützen.

Yoongi küsste seine Schläfe und vergrub seine Nase in den braunen Haaren. „Sie haben sich bestimmt zum Mittagessen getroffen und sind jetzt in einem sicheren Gebäude. Da kommt niemand weiter rein und sie haben genug Verpflegung."

„Ja, das denke ich auch."

War es falsch sich solchen Hoffnungen hinzugeben? Yoongi konnte nicht anders, als ihnen nachzustellen. Er wollte daran glauben, er musste einfach. Es war wohl das Einzige das ihnen noch blieb.

Hoffnung.

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Es waren drei Tage vergangen, seit dem sie die Wohnung betreten hatten. Drei Tage, in denen sie immer nur zwei Stunden lang die Fenster vom Schlafzimmer und der Küche öffneten, um frische Luft reinzulassen, weil sie vorsichtig waren, zu sehr Angst hatten. Aber auch wenn sie davor saßen, um acht zu geben, war im Hinterhof der Wohnhäuser niemand zu geben.

Drei Tage. Und sie waren ganz allein.

„Ich will gar nicht wissen, was Jin wohl darüber denkt, dass wir ihn nicht anrufen.", sagte Jimin, während er ein wenig Gemüse schnitt. Yoongi rührte die Nudeln im Topf weiter um und sah dabei ab und zu zur Suppe.

Those beautiful days are gone...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt